Bewertung: 0.5 / 5
Vier Freunde verbringen einen Junggesellen-Abend in Las Vegas. Im Glauben es sei Extasy, mischt einer von ihnen, den Anderen und sich selbst eine Droge unter, die jede Erinnerung an die kommenden Stunden löschen wird. Der Zuschauer bekommt davon nichts mit. Als sie am nächsten Morgen in der völlig demolierten Hotel-Suite aufwachen und einen Tiger im Bad vorfinden, stellen sie fest, das der zukünftige Bräutigam, Doug, verschwunden ist. Nur die Rekonstruktion der letzten Nacht, kann ihnen auf die Spur nach ihrem Freund helfen..Da die Komödie weltweit einschlug wie eine Bombe, war meine Vorfreude groß.
So gings dann auch gleich richtig gut los. Zu Beginn werden die Protagonisten eingeführt und man lernt im Schnelldurchlauf ihre Charakterzüge und Macken kennen. Diese sind klar definiert, sehr unterschiedlich und klischeehaft, was aber für eine Komödie absolut in Ordnung und für die Handlung eher förderlich ist. Von Beginn an schwappt der Charme auf den Zuschauer über. Coole Musik und gute dynamische Schnitte sorgen für ein tolles Feeling. Die Gags zünden und sind zum Teil herrlich schrullig. Das Ganze hält so circa 20 Minuten an. Doch dann gibts plötzlich einen extremen Bruch. Könnte man einen Spruch wie: "Ich darf mich keiner Schule und keinem Spielplatz auf weniger als 60m nähern" noch als kleinen Fehltritt abhaken, versenkt man alles was man bis dahin aufgebaut hat, mit dem was folgt. Der schräge Schwager des Bräutigams, Alan, entpuppt sich als verkappter Pädophiler. Das Lachen blieb mir im weiteren Verlauf im Halse stecken und die Stimmung schlug unwiderbringlich um. Auf der Fahrt nach Vegas brüllt Alan zu einem anderen Auto hinüber: "Hey Süsse...blablabla". Als die Kamera hinüberschwenkt sitzt dort eine circa 12jährige. Später nimmt er zweimal die Hand eines Babys und tut so als ob es onaniert, während er sich darüber diebisch freut. Absolut ekelhaft und inakzeptabel. Sicher wäre dieses Thema auch in einer Komödie nicht tabu, wenn man es anders angehen würde. Ähnlich wie bei diversen Hitler-Parodien, darf aber dabei nur der Täter lächerlich gemacht werden. Hier jedoch wird er ja als liebenswerter Trottel dargestellt. Somit scheint das was er tut ja "nicht so schlimm".
Der Pädophilen-Erzählstrang endet dann irgendwann damit, das Alan sein Bedauern darüber zum Ausdruck bringt, dass er das Baby nicht selbst stillen kann. Das ist nicht witzig , das ist einfach nur krank.
Immer öfter fallen nun auch Sprüche wie: "Wahrscheinlich liegt er(Doug) mit dem Gesicht nach unten in einem Strassengraben und wird von einem Junkie gefi...", die jedem Tarantino-Film die richtige Würze geben, aber in einer Komödie absolut fehl am Platze sind. Da sollen dann einem Chinesen (der ein Verbrecherboss zu sein scheint) die Eier geleckt werden usw.
Der Charme und Witz des Anfangs schlägt in totale Debilität um. Polizisten lassen Kinder Stromschocker an den Hauptdarstellern demonstrieren. Der Chinese quickt und fiept wie ein Geistesgestörter..die Liste der Albernheiten ist lang.
Was als charmante Komödie begann endet in einem inakzeptablen und unlustigen Fiasko.
Für die ersten 20 Minuten hätte ich gern 5 Punkte gegeben. Aber diese Pädophilensache geht gar nicht. Alle Punkte wurden damit verspielt.
Dann schau ich mir lieber nochmal den absolut hirnlosesn "Hey Mann wo ist mein Auto" an, der mit einem ähnlichen Ansatz startet, aber erstens keinen Hehl daraus macht völlig bekloppt zu sein und zweitens gewisse Grenzen nicht überschreitet.
Hier fehlt eindeutig die Möglichkeit 0 Punkte zugeben!
Hangover Bewertung