Update: Der radikale Umbruch bei Warner Bros. und DC setzt sich fort. Veteran Charles Roven, der seit Batman Begins an jedem DC Comics-Film mitgearbeitet hat und auch einer der Produzenten von Batman v Superman - Dawn of Justice (unten noch zwei ungenutzte Filmposter), Suicide Squad, Wonder Woman und Justice League - Part 1 war bzw. ist, darf bestimmte Filme nicht länger produzieren, verliert also an Einfluss. Künftig soll er eine andere Rolle einnehmen, wahrscheinlich die eines ausführenden Produzenten, der nicht ins Tagesgeschäft involviert ist. Zumindest bei einigen Sequels zu Filmen, die er derzeit produziert, könnte Roven aber Produzent bleiben. Das genaue Ausmaß seiner "Rückstufung" muss erst noch bestimmt werden.
Als einen der Gründe nennt The Hollywood Reporter, dass Warner Bros. die Zahl der DC-Produktionen aufstocken will und es für einen einzelnen Mann physisch unmöglich wäre, die Vorproduktion, Produktion und Postproduktion mehrerer Filme an Orten, die von Australien über Los Angeles über Louisiana bis nach London reichen, zu managen. Aquaman und The Flash etwa, beides Filme, die Roven produzieren sollte, könnten an entgegengesetzten Enden der Welt gedreht werden. Deshalb wird er dort nicht mehr als Produzent fungieren.
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Batman v Superman - Dawn of Justice hat ein Nachspiel, und was für eins. Dass der Film so negativ angenommen wurde und hinter den hoch gesteckten Erwartungen zurückblieb, veranlasst Warner Bros. zu gravierenden Änderungen in der Führungsetage. Eine Kurskorrektur muss her! Denn während Marvels The First Avenger - Civil War, wo ja ebenfalls Superhelden gegen Supehelden kämpfen, nach nur zwei Wochen auf die Milliardenmarke zusteuert, steht Batman v Superman - Dawn of Justice noch bei knapp 870 Mio. $. Heißt fürs Studio: So kann es nicht weitergehen.
Ein erster Schritt war schon, Ben Affleck zum ausführenden Produzenten von Justice League - Part 1 zu machen und somit seinen kreativen Einfluss aufs DC-Filmuniversum zu stärken. Außerdem trennte man sich von Drehbuchautor Seth Grahame-Smith, der mit The Flash sein Regiedebüt feiern sollte. Warner Bros. aber hatte - auch eine Folge von Batman v Superman - Dawn of Justice - nicht genug Vertrauen in einen Neuling hinter der Kamera und sucht jetzt einen erfahreneren Regisseur. Jemanden, der mit einem 150 Mio. $-und mehr-Budget umzugehen weiß und dem Film seinen Stempel aufdrücken kann.
Als nächstes wurde nun eine eigene Division nur für die DC-Kinofilme gegründet: DC Films, geleitet von Jon Berg (Executive Vice President bei Warner Bros.) und Geoff Johns (Chief Content Officer bei DC), die beide keine Grünschnäbel sind, wenn es um Superhelden geht. Comic-Veteran Johns etwa arbeitet auch mit Affleck an The Batman, ist bei Suicide Squad in die Postproduktion involviert und half maßgeblich mit, das DC-Serienuniversum aufzubauen. Mit ihm und Berg will Warner Bros. versuchen, die verschiedenen Elemente der DC-Filme zu vereinen. Zusammen, so die Hoffnung des Studios, sollen sie die Art und Weise nachahmen, wie Marvel seine Filme unter Aufsicht von Präsident Kevin Feige produziert. Die beiden werden auch bei den Justice League-Filmen als Produzenten fungieren, das ist Teil ihres neuen Jobs.