The Revenant - Der Rückkehrer Kritik

@eli4s

Mit "unterhaltsamer" meine ich geradliniger, mit weniger Interpretationsspielraum, eher dem Naturalismus, als einer Parabel entsprechend -und von daher eher auf die Masse zugeschnitten, wenn auch kein Mainstream.

Eher "Babel", als "Birdman". "Babel" könnte auch Zuschauern gefallen, die nicht direkt verstehen, dass das Bindeglied aller Episoden eine mangelhafte Kommunikation ist.

"Birdman" wird dagegen nur wenigen gefallen, die die metaphorischen Bilder, nicht mit den inneren Konflikten in Einklang bringen.

Birdman befasste sich metaphorisch mit den inneren,psychischen Konflikten der Protagonisten.

The Revenent ist da viel physischer und greifbarer und damit eher für das Unterhaltungskino gemacht. Einem Publikum, dem "Birdman" zu hoch und damit unverständlich war, dürfte sich The Revenant eher erschließen, da die Metaebene hier nicht so sehr in den Focus gerückt wird.

Natürlich gibt es auch genug Menschen, die sich grad durch diese Metaebene unterhalten fühlen, was aber nicht der Masse entsprechen dürfte.

Alles rein subjektiv!

@arwenSdestiny

finde ich sehr interessant, dass du diesen als unterhaltsamer als Birdman beschreibst. Sowohl von Ton und Thema her schien mir Birdman sehr viel leichtfüßiger, natürlich auch aufgrund des Humors unterhaltsamer, und auch insgesamt runder zu sein, Arthouse hin oder her...

ich habe übrigens - wie angekündigt - eine eigene Kritik verfasst, wenn es jemanden interessiert. echt wahnsinn der Film ;).

Mir hat der Film sehr gut gefallen -viel besser, als das gesamte letzte Kinojahr (und da gab es ja einige Perlen).

Auch die kleinen Mankos, die MJ erwähnt, empfand ich eher als vorteilhaft, passend und stimmig.

Aber das ist ja immer etwas subjektiv.

Ich hatte ja zunächst meine Bedenken, wegen dem Regisseur. Ich kenne und schätze all seine Filme, doch sind sie zumeist schwere Kost und weniger "unterhaltsam".

Dies ist mit großem Abstand der "unterhaltsamste" Film von Inarritu, gar nicht zu vergleichen mit Birdman, den ich eher als Arthouse empfinde. Die Kameraarbeit ist atemberaubend, realistisch, im Stil von "Babel".

Man sieht dem Film, in jedem Augenblick, die anstrengenden und strapaziösen Dreharbeiten an.

Es wäre mal schön, solch einen Film an der Spitze der Liste erfolgreichsten Filme zu sehen.

PS: der Film ist nichts für zarte Gemüter.

Wenn Leo für einen seiner nächsten Filme keinen Oscar bekommt,dann zweifle ich so langsam an meiner meinung über Filme.

Ein Bildgewaltiges Epos, bei dem die Story allerdings nicht ganz mithalten kann.
Unbedingt im Kino anschauen, da die Einzigartigkeit der Aufnahmen zu Hause wohl nicht zur vollständigen Entfaltung kommen wird. Ich kann mich jetzt an keinen anderen Film erinnern, in dem ich jemals so eine Kameraführung gesehen habe, wo ich mich dann gefragt habe, „verdammte Axt, wie haben die das nur gemacht“?

Der eigentlich einzige Kritikpunkt meinerseits wäre, dass der Streifen aus dem gesamten Rohrmaterial (ich habe irgendetwas von ursprünglichen 6 Stunden gehört), manchmal nicht ganz geschickt auf die Kinolaufzeit herunter gekürzt wurde.

Alles in allem, Prädikat wertvoll und von mir gibt es für diesen Film 4 Hüte.

@Trekker Geht mir genau so. Bin vom DiCaprio Hater zum Fanboy mutiert. Er gibt bei jedem Dreh alles und hat meiner Meinung noch nie lustlos bei einem Film agiert. Was man von den anderen Topstars, Tom Cruise ausgenommen gerade nicht behaupten kann.

Bierdeckelstory ... also fürs Hirn wird der Film wohl nix sein.

Ich denke, als BR wird der mal geguckt.

Ich hab zwar die Kritik (noch) nicht gelesen und bisher auch alle Trailer vermieden... aber ich möchte trotzdem den überflüssigen Kommentar loswerden:
Ich kanns gar nicht mehr erwarten!

@Moviejones

Könnt Ihr irgendwas zum Soundtrack sagen? Die Musik in den beiden Trailern hat mich schon geil gemacht, kann ich erwarten, dass im fertigen Film so ähnlich sein wird?

Liest sich gut die Kritik.

Der Film wird evtl. ein paar Probleme mit seiner Erwartungshaltung haben. Nach Birdman und durch den Cast von DiCaprio waren ja schon sämtliche Oscars seit gefühlt einem Jahr vergeben.

Ich erwarte mir von The Revenant einen guten, optisch eindrucksvollen und intensiv inszenierten Film. Aber nichts, was ich mir immer und immer wieder angucken werde.

Die Messlatte für den Film scheint ja extrem hoch zu liegen. Zu hoch? Das wird sich nach Kinostart zeigen. Sprich, und darum geht es ja im Filmgeschäft, wird der Film seine Einnahmen haben?

Mir scheint es, dass der Streifen zu kompliziert, zu "arte-like" für den gemeinen Kinogänger sein könnte.

Ich für meinen Teil bin gespannt auf den Film, meine Euros wird er definitiv bekommen. Aber zum Gehirn-Zerbröseln-lassen wird er nicht taugen, und wenn diese Erkenntnis sich mal bei der Filmemacher-Kaste durchsetzen könnte, wäre doch schon mal ein wenig gewonnen in Zeiten, in denen die Matschebrei-Schlachten Überhand nehmen und das Wort "Recycling" nicht mehr zwingend nur noch mit Umweltschutz in Verbindung gebracht wird.

Filme sind zwar auch dafür da, einfach abschalten und sich das Gehirn zersieben zu lassen nach einer anstrengenden Arbeitswoche, aber sie bleiben doch auch immer eine bestimmte Form und Art von Kunst, und diese Werke muss man heute manchmal schon mit der Lupe suchen. Schön, dass es auch anders geht.

Komisch, früher (zu Titanic-Zeiten) hatte ich echte Vorurteile gegenüber DiCaprio, aber die Art und Weise, wie er die Rollen spielt (Blood Diamond ist einer meiner Favoriten) haben mich glücklicherweise eines Besseren belehrt. Der Mann ist echt genial, bei ihm habe ich das Gefühl, dass er sein Handwerk wirklich noch versteht und ernst nimmt. Und ob er nun einen Goldjungen bekommt oder nicht (mMn eh nur eine völlige Witzveranstaltung), ist doch vollkommen egal, mit solchen Leistungen spielt er sich in das Bewusstsein von Filmfans- und Liebhabern, das ist vielfach mehr wert als zig Auszeichnungen im Regal stehen zu haben, die eh nur Staub ansetzen. Dann glänzen die nämlich auch nicht mehr...