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Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels

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Der Halbtags-Professor - Kingdom of the Chrystal Skull

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels Kritik

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels Kritik
18 Kommentare - 07.06.2011 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" ist.

Bewertung: 4 / 5

Heute rücke ich den bisherigen Abschluss der Indiana Jones Reihe in den Fokus der Aufmerksamkeit und schließe damit zugleich meine Kritikenreihe dazu vorerst ab. 2008 erschien nach gefühlten 2000 Drehbuchfassungen und –ideen, etlichen Querelen um Drehstarts, Zeitmanagement von Mr. Ich-Will-Aber-Erst-10-Jahre-In-Eine-Neue-Star-Wars-Reihe-Investieren Lucas und Mr. Dauerbeschäftigter-Visionär Spielberg oder Diskussionen über Budgetierung des Projekts dann doch irgendwann Indiana Jones and the Kingdom of the Chrystal Skull. Und es war trotz vieler Befürchtungen ein echter Indiana Jones, soviel sei vorab verraten.   [b][u]Inhalt:[/u][/b]   1957: Indy und sein alter Kumpel Mac werden von einer Gruppe Russen um die Parawissenschaftlerin Irina Spalko entführt und zur Area 51 gebracht. Dort angekommen begibt man sich in einen Hangar gefüllt mit Kisten (vielen vielleicht noch bekannt vom Ende von Raiders) und Indy wird aufgefordert den Russen eine bestimmte Kiste zu beschaffen, deren Inhalt Spalko besonders interessiert. Nachdem die Kiste gefunden und der Inhalt als ein scheinbares Alien identifiziert wurde, gelingt Indy in einem Moment russischer Unaufmerksamkeit eine spektakuläre Flucht. Zurück in den USA tritt ein junger Mann, Typ Marlon Brando aus The Wild One, namens Mutt Williams an ihn heran und bittet ihn, bei der Suche nach seinem alten Freund Harold Oxley und seiner Mutter Marion Williams zu helfen. Indy und Mutt begeben sich also auf die Suche nach den Vermissten, welche sich zu einem Wettlauf gegen die Russen ausläuft, die nicht nur hinter Oxley sondern auch hinter einem legendären Kristallschädel her sind, der zu einer noch viel legendäreren Stadt aus purem Gold führen soll.   [b][u]Kritik:[/u][/b]   Bereits der Auftakt von Indy 4 lässt sich etwas anders an als die bisherigen Filme. Eine Szene, welche direkt aus George Lucas [b]American Graffity[/b] entlehnt ist, bietet einen stimmigen Einstieg in die 50er Jahre des Indy-Universums. Aus den 19 Jahren in der Realität sind auch 19 innerhalb der Film-Chronologie geworden. Indy ist älter geworden, aber ist er jetzt ein anderer Mann als zu Zeiten eines [b]Last Crusade[/b]? Finden wir es heraus, indem wir uns die Figuren anschauen.   [b]Figuren:[/b]   [i]Harrison Ford[/i] ist und bleibt[i] Indiana Jones[/i]. Er ist älter geworden, ja, doch die Studentinnen fliegen auch auf einen grauschläfigen Professor Jones. Das Abenteurer-Dress passt ihm weiterhin wie angegossen und auch der rechte Haken sitzt immer noch gut. Der kernige Humor ist derselbe, auch wenn er mitunter nun auch auf Kosten des eigenen Alters geht. Wenn es später an die Dynamik zwischen Vater Indy und Sohn Mutt geht, spiegelt sich nicht zuletzt ein gewisses Maß Henry Sr. aus Last Crusade wider. Fords Spiel ist großartig, er fühlt sich sichtlich wohl und wirkt kein Stück müde oder lustlos. Die Rolle macht ihm Spaß wie eh und je und das spürt man auch. Das ist auch eine der größten Stärken des Films, denn Ford schafft es vom ersten Augenblick an den Zuschauer mit augenzwinkernder Ernsthaftigkeit auf seine Seite zu ziehen.   Shia [i]LaBeouf  [/i]tritt hier erstmals als [i]„Mutt“ Williams[/i] auf. Er ist Sohn von Marion Williams (ehemals Ravenwood) und bildet den zweiten Hauptdarsteller sowie Sidekick neben Harrison Ford. Er macht seine Sache durchaus solide und verkörpert überzeugend die 50er Jahre durch seine Marlon Brando-Mäßige Lässigkeit und sein Auftreten. Der typische Greaser, begeistert von Motorrädern, er spielt ständig mit seinem Messer herum, hier wurde auf Details geachtet. Die Figur ist lebendig, wirkt nicht gestelzt und macht Freude. Zudem besitzt LaBeouf genug Chuzpe, um gegen die „graue Eminenz“ Ford anzuspielen und ihm schauspielerisch und vom Konzept her die Stirn zu bieten. Vor allem die lockeren Geplänkel zwischen beiden sorgen für einige wirklich gute Szenen. Hier wurde in jedem Fall bei der Besetzung eine glückliche Wahl getroffen.   [i]Karen Allen[/i] kehrt in ihre Rolle als [i]Marion Williams (Ravenwood)[/i] aus [b]Raiders[/b] zurück. Immer noch dieselbe sympathische Frau mit dem niedlichen Lächeln und dem unberechenbaren Temperament ist sie sofort wieder voll in der Rolle. Die kauzigen Streitereien mit Indy und die tolle Chemie zwischen Allen und Ford sind in den gemeinsamen Szenen präsent und lockern ein ums andere Mal die Stimmung deutlich auf. Die Mutter-Sohn-Beziehung zu Mutt sorgt zudem für einige weitere Punkte in Sachen Charakterentwicklung, die Allens Figur durchmachen durfte.   [i]Cate Blanchett[/i] als [i]Irina Spalko [/i]findet mit ihrem souveränen Spiel und einem mitunter etwas gekünstelten russischen Akzent trotzdem eine gute Waage, um ihrer Figur die nötige Präsenz der zentralen Schurkin zu verleihen. Arroganz, überlegenes Gehabe und selbstbewusstes Auftreten lassen die undurchsichtige Russin als Antagonistin funktionieren. Zudem wird sich hier eines Charakterzuges bedient, den bereits die Antagonisten in Raiders und Last Crusade an den Tag legten: die fast schon religiöse Begeisterung, welche fast an Fanatismus grenzt, auf ihrer Suche nach dem Objekt der Begierde. Hier natürlich in Form des parapsychologisch aufgeladenen Kristallschädels. Auch dieser Ausdruck wird von Blanchett wunderbar vermittelt und man nimmt ihr ihre regelrecht spirituelle Suche durchaus ab.   Die beiden zentralen Nebendarsteller [i]Ray Winstone[/i] als [i]Mac[/i] und [i]John Hurt[/i] als [i]Harold Oxley[/i] bleiben leider über die Laufzeit des Films eher blass. Winstone hat einfach zu wenig Screentime, um sich wirklich zu profilieren, zudem ist die Anlage seiner Figur als Einfach-Doppel-Dreifach-Agent so undankbar und wird der Handlung entsprechend einfach immer wieder angepasst, dass die Figur eher ins Lächerliche abdriftet. Damit kann Winstone leider keine besonderen Sympathien für sich verbuchen, doch das ist wohl dem Drehbuch zu schulden. Hurt kann mit seiner Figur ebenfalls nicht glänzen, auch aufgrund des Drehbuches. Dummerweise ist Ox über 95% der Filmzeit einfach nur ein brabbelnder Irrer, der gelegentlich den Willen des Kristallschädels kanalisiert und damit leider kaum sein virtuoses Spiel unter Beweis stellen darf. So wurde hier absolut Potenzial verschenkt und besonders bei diesen beiden Nebenfiguren spürt man die Schwächen des Drehbuches. ____   Der Film für sich macht eine Menge Spaß. Der Humor stimmt und ist wohl portioniert, das Gefühl, sich in einem Indy-Film zu befinden, ist dauerhaft da und die Atmosphäre der alten Filme wurde ebenfalls gut ins neue Jahrtausend gerettet. Handwerklich kann man Mr. Spielberg jedenfalls nicht wirklich Vorwürfe machen, hier wurde souverän gute Arbeit abgeliefert, die den Stil der Vorgänger wunderbar weiterführt.   Die Effekte wissen größtenteils zu überzeugen. Der recht gesunde Mix aus handgemachter Action und CGI-Einsatz hält sich ganz gut in der Waage und wirkt die meiste Zeit über stimmig. Trotzdem gibt es besonders in diesem Bereich die eine oder andere Spielerei, bei der man das Gefühl nicht loswird, dass es mal wieder mit Mr. Lucas durchgegangen ist. Das CGI-Erdhörnchen zu Beginn des Films z.B. wirkt einfach nur befremdlich und absolut deplaziert. Was die Macher dazu getrieben hat, diesen Scherz auf Kleinkinderniveau abzufeuern, weiß ich nicht, doch für mehr als irritiertes Kopfschütteln sorgte dieses CGI-Viech für mich nicht. Ebenso die unpassenden und mies animierten CGI-Affen im 2. Drittel des Filmes können nicht überzeugen und wirken ebenfalls deplaziert. Warum Mutt sich unbedingt wie Tarzan gemeinsam mit den Affen durch den Dschungel schwingen muss, bleibt schleierhaft und weshalb die Affen ausgerechnet gezielt der Familie Jones helfen wird ebenfalls nicht aufgeklärt. An solchen Stellen wirkt der Film dann wirklich schlecht durchdacht und einfach auf kindlich naivem Coolnessempfinden begründet. So etwas stört dann einfach, insbesondere die Stimmung, die doch mehrfach darunter leidet.   Die CGI-Ameisen gegen Ende stören da weniger. Diese sind soweit gut animiert und ins Gesamtgeschehen sinnvoll eingebettet. Auch wenn man sich in Sachen „Ekel-Kreatur des Films“ ein wenig mehr Einfallsreichtum gewünscht hätte (immerhin hatten wir bereits Schlangen, Insekten und Ratten und die meisten davon waren echt), stören die animierten Ameisen noch am wenigsten.   Die metaphysische Anlage der Story stört hier weniger. Im Grunde ist die Frage nach außerirdischem Leben und der Mitwirkung übermenschlicher Wesen an den enormen Bauleistungen der Ägypter und auch Mayas eine, die die Menschen immer wieder beschäftigt hat. Zudem spielt der Film auch mit der Roswell-Katastrophe und dem damit entstandenen UFO-Hype, daher ist die Motivwahl des Films gar nicht so verkehrt. Zu Indiana Jones passt so etwas in jedem Fall sehr gut und weit besser, als die meisten wahrhaben wollen. Bundeslade und Heiliger Gral sind zwar ebenso wie die Sankara-Steine eher religiös geprägt, doch alle spiegeln in gewisser Weise eine Suche nach Wahrheit oder Erleuchtung wieder, die auch der Kristallschädel symbolisiert. Daher ist das zentrale Element des Schädels auch kein Störfaktor.   Dementsprechend wenig schwach fand ich auch das Ende, welches viele gern als so unbefriedigend und schwach abtun. Hier möchte ich allerdings um Spoiler zu vermeiden nicht allzu viel verraten. So viel sei allerdings gesagt: Es ist im Grunde ein vergleichbares Ende, wie wir es bereits in den vergangenen drei Filmen gesehen haben.   [b][u]Fazit:[/u][/b]   Kommen wir zum schwersten Teil dieser Kritik, dem Fazit. Hier ist es wirklich schwer auf eine Bewertung zu kommen, die angemessen ist. Fassen wir zusammen: auf der einen Seite haben wir das klassische Indy-Feeling, welches einen regelrecht in die Gute alte Zeit zurückbringt, allerdings übertragen auf die 50er, die handwerklich sehr gute Leistung, die tollen Darsteller und einen schönen Mix aus handgemachten und CGI-Effekten. Auf der anderen Seite sind da jedoch die verschenkten Potenziale bei den Darstellern (Winstone und Hurt), der mitunter übertriebene und sinnlose GCI-Einsatz (Erdmännchen, Affen), das zeitweise schwächelnde Drehbuch und auch die sinnlose Tarzan-Einlage Mutts. Das macht alles in allem einen sehr zwiespältigen Eindruck, bei dem jedoch die positiven Eindrücke die negativen schon überlagern. In jedem Fall ist es gelungen alle (Pseudo-)Nachfolger wie[b] Mumien[/b]jäger oder[b] Vermächtnis[/b]sucher gekonnt auf die Plätze zu verweisen.   Ich gebe nach einigem Hin- und Herüberlegen also   [b][u]8/10 Hüten[/u][/b],   da der Film meines Erachtens die Reihe würdig und mit einem typischen Indy-Gefühl fortführt. Die CGI-Spielereien Lucas´ kann ich verzeihen und auch die zum Teil etwas übertriebenen und kindischen Einlagen stören nicht so sehr, dass sie den tollen Rest des Films vergessen machen. Zum Schluss bleibt zu sagen, dass die Mission einen Indy für das neue Jahrtausend zu machen, der seine Herkunft nicht verleugnet, durch die Bank gelungen ist und tolle Kinounterhaltung bietet.

Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels Bewertung
Bewertung des Films
810

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