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My Soul to Take

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Uninspiriertes Geschnetzeltes an Drehbuchschwäche - My Soul to Take

My Soul to Take Kritik

My Soul to Take Kritik
21 Kommentare - 17.10.2011 von ZSSnake
In dieser Userkritik verrät euch ZSSnake, wie gut "My Soul to Take" ist.

Bewertung: 1 / 5

Wochen nachdem ich es eigentlich geplant hatte, habe ich diesen Film jetzt doch noch geschaut. Und im Endeffekt bleibt ein doch sehr fader Nachgeschmack bei dem, was sich Altmeister Craven hier geleistet hat. Aber fangen wir vorne an.

Inhalt: Im verschlafenen Örtchen Riverton geht der Tod in Form des gefürchteten Riverton-Ripper um. Gleich zu Beginn wird das Geheimnis um den ursprünglichen Ripper aufgelöst, es war ein Familienvater mit multiplen Persönlichkeiten, bzw. Seelen. Er tötete etliche Menschen, darunter seine schwangere Frau.

16 Jahre später, am 16. Geburtstag von 7 am „Tag des Rippers“ geborenen Jugendlichen scheint sich der Alptraum zu wiederholen. Der Ripper kehrt zurück und fordert die Seelen der „Riverton-sieben“ ein.

Kritik: Der Film gibt sich zu Beginn keine Mühe zu verschleiern, dass er selbst im Grunde keine Ahnung hat, was er nun sein will. Ist es nun einer Slasher, ein übernatürlicher Horrorfilm, oder doch ein Psychothriller um multiple Persönlichkeiten. Oder geht er auf eine ganz andere Schiene und macht ein fast religiöses Objekt wie die Seele für das Handeln des Killers verantwortlich? Alle möglichen Theorien werden hier in den Topf geworfen, nicht eine wird zur Zufriedenheit verfolgt. Im Endeffekt war es dann eine der Theorien über die Herkunft des Ripper, die jedoch weder befriedigend erklärt noch irgendwie begründet wird. Also schleicht sich hier bereits am Anfang ein grober Schnitzer ein, nämlich dass die gesamte Handlung keinerlei Zweck zu verfolgen scheint.

Was die Figuren angeht, so gibt es in diesem Film im Grunde nur eine, die diese Bezeichnung vielleicht verdient hat. Der Hauptdarsteller Max Thieriot spielt mit all seiner Kraft gegen seine farb- und emotionslose Figur an und läuft dabei ziemlich planlos durch die krude Handlung. Dadurch, dass seine Figur Adam aká „Bug“ (was auch immer dieser Spitzname soll) die meiste Screentime hat, gelingt es ihm zumindest irgendwie im Gedächtnis des Zuschauers zu bleiben. Alle anderen Figuren sind dermaßen platte und klischeehafte Abziehbildchen von Menschen, dass sie einen eigentlich überhaupt nicht interessieren, wenn sie anfangen zu sterben wie die Fliegen.

Das Sterben folgt hier im Grund keiner inneren Logik, alle Konventionen des Horrorfilms werden im Grunde konsequent außer Acht gelassen, was ja für sich genommen gar nicht so schlecht ist. Hier legt Craven im Grunde bereits ein wenig den Grundstein für die späteren genreimmanenten Diskussionen innerhalb von Scream 4 über das Genre Horrorfilm an sich. Einzig wirklich stark an diesem Film ist hier die Konsequenz im Sterben der Darsteller, da im Grunde wirklich niemand vor dem Tod sicher ist. Jeder einzelne Darsteller kann hier vom Tod geholt werden, sei er nun Jungfrau, hochreligiös oder blind, um derlei Konventionen schert sich Craven keine Sekunde lang und es wird ohne System gemeuchelt. Das kann man gut finden und als konsequent loben, ich persönlich nenne es planlos und nehme es als Hinweis auf ein absolut unausgegorenes Drehbuch.

Wer aus diesem Film eine Satire oder einen Kommentar über das Horrorgenre herauslesen will, darf das gerne tun, ich persönlich habe es versucht und bin dabei gescheitert. Es mutet lediglich komisch an, wenn die Figuren völlig ohne Zusammenhang ihre Theorien über den Ripper zum Besten geben. Die dem Titel entnommenen Seelen werden alibihaft genannt, finden aber letztlich im Film nur eine extrem unbefriedigende Verwendung. Es bleibt bei vagen Andeutungen über den Ursprung des Ripper, warum all das Blut fließt wird zu keinem Zeitpunkt befriedigend aufgelöst.

Handwerklich ist der Film durchschnittliche Ware. Es gibt keine besonderen Einbrüche in der Qualität der Inszenierung, insbesondere in den Todesszenen gibt es sogar ein paar nette Einfälle. Wenn man das Ausbluten durch die Augen des Sterbenden sieht, ist das für Genrefans doch immerhin ein Lichtblick. Dass allerdings jeder Tod bereits mit der Keule angekündigt wird und sich am Ablauf „Killer sehen-wegrennen-sterben“ rein gar nichts ändert, macht den Film nicht wirklich besser. Für einen Slasher ist das vielleicht typisch, aber man hat es bereits tausendfach besser inszeniert gesehen. Mit dem Killer aus der mitlerweile in die Dritte Runde gegangenen Cold Prey-Reihe oder gar Zombies Michael Myers aus Halloween kann der „Ripper“ in jedem Fall an Einfallsreichtum nicht mithalten, um mal ein paar Positiv-Beispiele für gute Slasher der letzten Jahre zu nennen.

Fazit: Ein Slasher, der an Drehbuchschwächen krankt ist ja kein Seltenheitsfall. Und dass ein schwaches Drehbuch einem gut inszenierten Horrorfilm längst nicht das Genick bricht, wurde auch mehr als einmal in der Vergangenheit bewiesen. Wenn man jedoch, wie Craven hier, aus einem uninspirierten Drehbuch auch noch überhaupt nichts rausholt, ist das schon traurig. Es ist ärgerlich und tut fast schon weh, den Altmeister nach Großwerken wie Nightmare on Elm Street, Hills Have Eyes oder Scream hier so rumstümpern zu sehen.

Kein Schockeffekt sitzt, ich bin nicht einmal zusammengezuckt und das einzige, was mein Interesse aufrecht erhalten hat, war die Frage nach dem Killer. Das beliebte Kinderspiel „Wer ist es“ alleine kann jedoch keinen Horrorfilm tragen. Als dann auch noch das Ende samt Auflösung enttäuschte und weder Überraschungen (außer vielleicht den tatsächlichen Killer) noch einen gescheiten Showdon bot, war der Film für mich durch.

In Anbetracht der Tatsache, dass My Soul to Take von Wes Craven, einem der am meisten gefeierten Horrorregisseure der letzten 30 Jahre, stammt, wiegt die Enttäuschung nun umso stärker. In jedem Fall bekommt der Film von mir sehr wohlwollend

1/5 Hüten bzw. 2/10 Punkten,

jedoch keine Empfehlung außer die, einen großen Bogen um diesen Schund zu machen. Ich hoffe stark, dass Scream 4 sehr viel stärker auftritt, bin aber aufgrund anderer Kritiken zum Film guter Dinge und werde dann beizeiten eine Kritik zu Wes Cravens Rückkehr zu seiner Erfolgsreihe folgen lassen.

My Soul to Take Bewertung
Bewertung des Films
210

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21 Kommentare
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MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
13.12.2011 09:11 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Ja, worum es in Cold Prey 3 geht, wusste ich schon, aber ich hatte bislang keine Zeit mir den auszuleihen,..vielleicht heute abend, mal sehen.

Unsichtbar werd ich mir mal ansehen vielleicht, darf ich nur nicht vergessen wink

Hach ja...endlich mal einer der weiß, wovon er redet wink

Aber ich bin ehrlich gesagt auch kein großer Gewalt-Fan. Ich habe die Saw Filme geschaut, um mir ein Bild darüber zu machen, wobei dir nur bis Teil 4 überhaupt erträglich waren, der Rest kann mir absolut fern bleiben. Ansonsten...Last House on the Left war brutal, aber ich finde darum ging es in dem Film nicht. Im Grunde drehte er sich darum, wie bösartig Menschen sein können und was man bereit ist für sein Leben zu tun, aber nicht wie in Saw, sondern eher im Sinne von Überleben im Angesicht eines bösen Gegenüber. Muss man aber nicht unbeding gesehen haben.

Ansonsten noch sehr geile Psycho-Thrillerkost, wo ich manchmal in die Richtung Horror denke: The Glass House. Und natürlich auch sehr cooler Psycho-Thriller: Hostage mit Bruce Willis. Boah,..der war hammer, um es mal so zu sagen wink
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Sully : : Elvis Balboa
13.12.2011 09:00 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Cold Prey 1 und 2 haben wir uns mal ausgeliehen (Filme schaue ich in der Regel ja nicht im TV)... die waren überraschend spannend...zwar auch voll von Klischees, die aber gut in Szene gesetzt wurden. Mittlerweile gibts ja schon einen 3.Teil, der die Vorgeschichte des Killers beleuchtet. Ansatzweise sieht man ja in den vorangegangenen Filmen, Bilder aus seiner Kindheit...
Das Waisenhaus war zwar nicht schlecht, aber auch nicht so berauschend...ist aber auch zu lange her um noch zu wissen, wo es haperte ;o)
R.E.C. habe ich gesehen. Eigentlich war der ganz gut...besonders das Finale treibt einem ne fette Gänsehaut über den Rücken...allerdings habe ich genug von diesem ganzen Pseudo-Reality-Kameragewackel und davon gibts in dem Film eindeutig zu viel!
Untraceable kenne ich auch...war durchwachsene Thriller Kost, mit einer, wie Du passend schreibst, guten Grundidee!
Last House on the left, habe ich bewusst nicht geschaut, da ich bereits mehrfach gelesen habe, dass es hier wieder eher in Richtung Gewalt ausschlachten geht... auf solche Filme kann ich verzichten.
Aber mir fällt da noch ein Titel ein...weiß nicht ob ich Dir den nicht sogar schonmal empfohlen habe...der zwar kein Gruselfilm, jedoch ein toller Mystery-Thriller ist, den ich in einer ähnlichen Kategorie wie Butterfly Effect und Donnie Darko einorden würde: Unsichtbar! Hat uns sehr gut gefallen!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
13.12.2011 08:44 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Ui cool. Dann hab ich dir immerhin zwei Tips geben können. Du hast die Cold Prey Filme gesehen? Das find ich ja cool...die meisten kennen die nämlich leider nicht. Ich hab sie vor gar nicht soo langer Zeit mal nachts um 1 bzw. 3 auf Pro Sieben gesehen. Da nachts glücklicherweise praktisch keine Werbung läuft und die Filme nach dem was ich so gesehen habe Uncut waren, war ich auch sehr froh.

Julia´s Eyes erinnert von der Stimmung her stark an Das Waisenhaus und ist sehr beklemmend und bedrückend inszeniert. Übrigens ebenfalls eine Guillermo del Toro Produktion meine ich, was die Stimmung erklären würde.

Ach ja, ich weiß nicht ob du ihn gesehen hast, falls ja, sag mir wie er war: R.E.C., also das spanische Original, soll gut sein. Habe ich bislang aber keine Zeit für gehabt den zu schauen.

Ach zwei sind mir noch eingefallen, leider ebenfalls schon etwas älter: Untraceable, der mE zumindest eine sehr coole Grundidee hat, die auch noch Gesellschaftskritisch ist und die Neuverfilmung von The Last House on the Left, der ziemlich beklemmend und teilweise auch brutal ist.
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Sully : : Elvis Balboa
13.12.2011 08:37 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Danke für die Tipps... Die ich bis auf Drag me to Hell und Julias Eyes, alle schon kenne.
Wir haben auch zwar gerade erst mit Scream 4 gestern wieder angefangen das Genre mal wieder "rauszukramen", aber die genannten Produktionen sind ja auch schon etwas älter!
Nach wie vor stelle ich aber fest, das kaum etwas an Klassiker wie Poltergeist 1, Friedehof der Kuscheltiere 1, Wenn die Gondeln Trauer tragen usw. heranreicht. Natürlich liegt das auch wieder daran, dass man heute schon fast alles gesehen hat. Was ich persönlich gar nicht mehr brauche, sind die ganzen "Gematsche"-Filme. Eine ganze Zeit lang, konnte man ja kaum noch Gruselfilme anschauen wenn man kein Interesse an Geschlachte in Großaufnahme hatte... aber der Trend scheint ja jetzt eh wieder vorbei zu sein. So wie es Scream 4 tat, gehts doch auch. Man sieht was ohne zu viel zu zeigen... Letztlich ziehe ich allerdings echten Grusel, jeder Metzelszene vor. Das es gänzlich ohne geht, zeigen ja schon uralte Klassiker wie Bis das Blut gefriert, der fast ausschließlich über Geräusche funktioniert!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
13.12.2011 08:25 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
Also zu Insidious habe ich persönlich sehr viel positives gehört, der steht derzeit auch auf meiner Liste der "Films to watch". Ansonsten solltest du dir, wenn du derzeit viel Gruselfilme schaust auf jeden Fall mal Julia´s Eyes anschauen und natürlich das Waisenhaus (falls nicht bereits passiert), beides sehr geniale Spanische Psycho/Grusel-Produktionen. Auch sehr angetan war ich von White Noise, weil die Idee dahinter einfach ziemlich genial war, außerdem ist es eine Michael Keaton One-Man-Show, was dem Film noch einen kleinen Bonus beschert. Ansonsten gefielen mir in den letzten Jahren auch eher wenige Horror/Gruselfilme. Gut waren halt Drag me to Hell und Zimmer 1408, aber die kennst du sicherlich.

Ach ja, was ich sehr empfehlen kann, wenn man nichts gegen Slasher hat: Cold Prey 1+2 bzw. auch 3, wobei ich den noch nicht gesehen habe. Aber die ersten beiden waren ziemlich gut. (Norwegische Produktionen). Und nicht zu vergessen, falls du sie nicht kennen solltest, die The Descent-Filme, die beide sehr genial und absolut beklemmend waren. Ich hoffe da war das eine oder andere neue für dich bei, da ich vor kurzem selbst mit meiner Freundin eine Runde auf der Horrorfilmwelle gesurft bin und mir alles mögliche mal angeschaut habe wink
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Sully : : Elvis Balboa
13.12.2011 08:14 Uhr
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Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Für Deine sehr gute Kritik gibts satte 9/10 Punkte! Und Danke, dass Du mich vor dem Film bewahrt hast. Gerade seit kurzem habe ich seit ein paar Jahren mal wieder Lust auf ein paar Gruselfilme... und als ich gestern Abend Scream 4 angeschaut hab, gabs auf der DVD einen Trailer zu My Soul to Take, der gar nicht schlecht war!
Nun kann ich mir den aber auch sparen... schade... denn wie Du weißt fand ich auch Scream 4 sehr enttäuschend!
Ich befürchte fast, dass mein neuentflammtes Gruselfilm Interesse, schon bald wieder im Keim erstickt wird...
Mal sehen was Insidious in diesem Zusammenhang zu bieten hat...

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

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