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Star Wars - Das Erwachen der Macht

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Eine Kritik von Han

Star Wars - Das Erwachen der Macht Kritik

Star Wars - Das Erwachen der Macht Kritik
78 Kommentare - 20.12.2015 von Han
In dieser Userkritik verrät euch Han, wie gut "Star Wars - Das Erwachen der Macht" ist.
Star Wars - Das Erwachen der Macht

Bewertung: 1 / 5

Das war er also nun, der neue Star Wars Film. Schon zuvor als Ereignis – als Spektakel inszeniert, konnte da nicht viel schief gehen. Doch J.J. Abrams hat tatsächlich das Undenkbare – das nahezu Unmögliche – geschafft.. und die Prequeltrilogie noch unterboten! Ich bin maßlos enttäuscht und kann eigentlich selbst nach einer Nacht drüber schlafen immer noch nicht glauben, was für einen Film ich da gestern gesehen habe. Ich wollte diesen Film lieben, aber ein Schlag ins Gesicht hätte nicht mehr schmerzen können als das was ich gestern im Kino erleben musste! Das Erwachen der Macht ist bis auf eine Szene/einen Twist ein unfassbar feiger und einfallsloser Film geworden. Ich hoffe immer noch, dass ich irgendwann aufwache. Dabei begann alles so vielversprechend. Aber der Reihe nach.

Trailer zu Star Wars - Das Erwachen der Macht

Beim Opening fehlte mir die Fox Fanfare. Auch wenn klar war, dass die nicht mehr kommen kann, war es trotzdem extrem seltsam und ging ohne diese eben viel zu schnell! Aber gut, kann man nichts machen, muss man akzeptieren. Was dann im Star Wars-typischen Fließtext angesagt wurde, war erst einmal.. überraschend für mich. Ich muss dazu sagen, dass ich es die letzten 2 Jahre tatsächlich irgendwie geschafft habe, mich von der Story nicht spoilern zu lassen. Mein erster Gedanke war (leider bei weitem nicht zum letzten Mal): „Echt jetzt?“

Es sind 30 Jahre vergangen und man hat quasi wieder den Status Quo von Episode IV? Also im Prinzip hat die OT nichts bewirkt. Muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Die Rebellion heißt jetzt Wiederstand, das Imperium heißt Die erste Ordnung. Und Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix! Aber gut, auch darüber kann man evtl. hinwegsehen, wenn der Rest passt. Nochmal: Ich wollte diesen Film lieben!

Die nächsten 30 Minuten, die folgten waren für mich dann das Beste am Film. Auch wenn vieles vertraut wirkte und einiges doch sehr plakativ, war ich hier voll bei den neuen Figuren (v.a. Rey und Finn) und verfolgte gespannt deren Entwicklung und Werdegang. Dann jedoch konnte ich die Mängel einfach nicht mehr übersehen, so sehr ich mich auch anstrengte. Im Folgenden nun die TOP 5 Stimmungskiller, die mir den neusten Star Wars Film total versauten. ACHTUNG ich werde hier massiv SPOILERN! Also ab hier lesen auf eigene Gefahr.

1) Story

Einen „Remakecharakter“ kann man Episode VII nicht attestieren, das wäre einfach zu wenig. Nein, es geht viel weiter als das, denn dieser Film ist ein Best Of-Medley der alten 3 Teile. Hier wird dem Original nicht gehuldigt, sondern es werden die besten Szenen regelrecht verwurstet und teilweise sogar pervertiert! Sorry, aber ich kann es überhaupt nicht nachvollziehen, dass sich nicht mehr Leute daran massiv stören! Ich weiß natürlich nicht, wie das alles auf Leute wirkt, welche die grandiose OT nie oder nur einmal gesehen haben. Nachdem ich als Kenner der OT (sicher schon 100mal gesehen) aber dieses Spiel durchschaut hatte, konnte ich stets ganz klar vorhersagen, was im Film als nächstes geschieht! Und das sollte doch eigentlich nicht so sein, oder? Selbst Han Solos Tod war mir seit dem Kylo Ren dessen Anwesenheit auf dem Todesstern ähh ich meine auf der Starkiller Base spürte, leider glasklar! Hier hat man Solo zum Obi Wan gemacht. Die Todesszene selbst war dann das pervertierte Treffen von Luke und Vader aus Imperium (ähnliches Setting, Han stürzt ab usw.). Ganz ehrlich: Was soll das? Wie einfallslos kann man denn sein? Für diese ganze zusammen geklaute Story haben 3 Drehbuchautoren monatelang herum getüftelt. Echt jetzt?

2) Verschandelung der alten Protagonisten

A propos Han Solo. Ja, es ist einfach eine Schande, wie hier mit den alten Charakteren umgesprungen wird, vor allem mit ihm, da er die meiste Screentime hatte. Dabei meine ich nicht nur seinen unsäglichen Tod, sondern vor allem wie und wo diese Charaktere jetzt stehen. In der OT haben die Figuren eine Entwicklung durchlaufen. Z.B. Han Solo vom anfänglich selbstsüchtigen Schmuggler zum am Ende selbstlosen Rebellengeneral. Seine Liebe zu Leia war da auch ein treibender Faktor. Und was wird uns hier geboten: Han Solo ist wieder der „kleine Schmuggler“, der irgendwelchen Deppen Geld schuldet. Echt jetzt? Der Mann hat maßgeblich dazu beigetragen, das Imperium zu besiegen und dann dieser bittere Rückschritt, der einfach nur UNWÜRDIG ist! Er wird fast schon als eine Karikatur seiner selbst dargestellt. Alles wofür er gekämpft und gelitten hat, ist für die Katz. Vor allem auch seine Liebe zu Leia, die hier ganz bitter als nicht stark genug gezeigt wird, um einen Schicksalsschlag auszuhalten. Warum darf der Charakter nicht in Würde alt werden und eben nicht mehr mit Chewie durch die Gegend hetzen. Sein Tod war dann für mich nur noch das Sahnehäubchen oben drauf. So ein feiger Film und ausgerechnet an der einen Stelle traut er sich dann was und lässt einfach den coolsten Charakter von Star Wars draufgehen. Ganz kleines Tennis!^^ Dann geht’s auch nach einigen traurigen Blicken schnell weiter im Text, Han Solo bekommt nicht mal einen würdigen Abschied. Nichts, nada. Ich sags nochmal: UNWÜRDIG!

Mal abgesehen davon, dass ein Han Solo Spinoff Film nun noch weniger Sinn macht, als je zuvor. Ich wollte gerade schreiben, dass es nun wenigstens nicht mehr schlimmer kommen kann, aber dann fiel mir ein, dass dies durchaus möglich ist: Wenn man Han Solo im nächsten Teil wieder mit irgendeiner dummen Erklärung zurückholt! :o

Schon witzig, vor 1-2 Jahren hatte ich mal ein Gespräch mit Leia zu dem Thema OT Charaktere in der neuen Trilogie (eines von vielen). Ich meinte, das schlimmste was passieren kann, wäre wenn man Han Solo sterben lässt. Sie meinte noch, dass sie es total schlimm fände, wenn eines von deren Kindern der dunklen Seite verfällt. Es würde die OT einfach so nichtig machen. Diese Charaktere haben so viel erlebt und durchlitten. Gerade auch Han Solo war dem Tode ja schon nahe, als er in Karbonit eingefroren wurde. Sie haben es einfach verdient, in Frieden alt zu werden. Tja und natürlich genau unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich am Ende bewahrheitet. Schon zum kotzen.

3) Schlechter Aufbau der neuen Protagonisten

Nicht falsch verstehen, die Einführung der neuen Charaktere ist gelungen und wie erwähnt bin ich gerade mit Rey und Finn gleich warm geworden. Poe kam viel zu kurz, aber für ihn wäre ja im nächsten Teil noch Zeit. Dramaturgisch aber nahezu unverzeihlich ist die weitere Entwicklung der Figuren! Vor allem wie rasend schnell eine Rey am Ende ihre Jedi Fähigkeiten entwickelt, hinterließ bei mir nur riesige WTF Zeichen! Also wirklich, die Frau weiß gefühlt eine halbe Stunde, dass sie die Macht nutzen kann und macht gleich mal den Jedi Mind Trick? Alles ohne Anleitung oder Führung. Und dann als Krönung BESIEGT sie Ren sogar noch im Lichtschwertduell! Der Kerl hatte jahrelange Ausbildung – erst durch die helle dann durch die dunkle Seite – und sie hatte.. nichts! Und ganz sicher kein Lichtschwerttraining. Sorry, aber ECHT JETZT? Wo sind die Zeiten geblieben, in der ein Luke Skywalker über 3 Filme wachsen durfte? Selbst im zweiten Film nach bereits begonnener Ausbildung durch Yoda, war er gegen Vader aber mal sowas von gnadenlos unterlegen und überlebte überhaupt nur, weil Vader ihn bekehren wollte.

4) Noch schlechterer Aufbau der neuen Antagonisten

Erstmal ist es mehr als verwirrend, dass man in Episode VII nicht einen oder zwei, sondern gleich vier (!) Antagonisten vorgesetzt bekommt. Der Hauptantagonist ist natürlich Kylo Ren, aber ich frage mich wirklich, warum man hier gleich so viele und z.T. belanglose Antagonisten präsentieren muss. Captain Phasma war überflüssig, die hätte man doch einfach mal weglassen können. Und auch diesen superschlecht animierten Oberbösewicht hätte man noch nicht zeigen müssen. Da hätten Andeutungen oder vielleicht ein Gespräch zw. ihm und Ren ohne Bild viel mehr gezogen. Naja, wäre dann auch wieder sehr OT gewesen, aber besser als das. Bleibt noch „Space-Hitler“, der hier erschreckend einfallslos und wenig überzeugend den Führer gibt –inklusiver „Totaler Krieg“-Rede. Peinlich und geschmacklos aus meiner Sicht. Natürlich konnte man auch im Imperium der OT die Nazis und die Wehrmacht als Vorbild erkennen (allein die Sturmtruppen). Dennoch stand das Imperium als Sinnbild stellvertretend für jedes totalitäre Regime und man hatte es nicht nötig, dem Zuschauer Offensichtlichkeiten nochmal extra ins Gesicht zu knallen. Dass es auch ja der letzte Depp auf jeden Fall verstanden hat!

Bleibt noch Kylo Ren. Er gefiel mir anfangs ganz gut.. bis er seine Maske abnahm und einfach mal zum weinerlichen Weichei mutierte! Er ist aus meiner Sicht eher ein bösartiges, trotziges Kind, als ein gefährlicher und bedrohlich wirkender Anhänger der dunklen Seite. Als er in seiner Kabine darüber jammerte, dass er den Sog der hellen Seite spüre, dachte ich mir erneut: Echt jetzt? Seit wann hat diese denn einen Sog dieser Art? War es nicht immer so wie im „echten Leben“: Der Pfad der hellen Seite erfordert Kraft und z.T. auch Opferbereitschaft. Der leichtere und verführerische Weg ist die dunkle Seite. Dies wurde eigentlich ganz gut wenn auch sehr plakativ mit Rey gezeigt, als es darum ging BB8 für ein paar Essensmarken zu verscherbeln oder nicht. Die dunkle Seite hingegen ist wie eine Sucht, die korrumpiert. Von ihr je wieder loszukommen, erfordert einen unfassbar starken Akt des Willens, der überhaupt nur durch die Kraft der Liebe möglich ist (s. Darth Vader). Aber das funktioniert doch nicht andersrum! Wer hat sich denn diesen Mist mit dem Sog der hellen Seite ausgedacht? Mal ein irgendwie vergleichbares Beispiel: Hat schon jemand mal von einem Kettenraucher gehört, der gegen sein Verlangen nicht mehr zu rauchen ankämpfen muss, in dem er schnell die nächste Zigarette ansteckt? Sonst könnte er ja den Sog des Aufhörens spüren. Die nächste Zigarette anzumachen ist leicht, sie NICHT anzumachen ist schwer! UND NICHT ANDERST HERUM!

5) Dumme Sprüche und Witzchen

Anscheinend stört sich da sonst keiner dran, aber ich ertrage es kaum mehr! Die ganze Zeit diese scheiß Sprüche und Witze, mit denen auch die besten Szenen ruiniert werden. Selbst Han Solo muss für den Mist herhalten. Hat man ja auch bei der anderen Disney Tochter Marvel und scheint wohl so eine Art „must have“ zu sein. Für mich ganz schlimm. Kann man nicht mal eine Szene einfach wirken lassen? Als die X-Wings zur Rettung heranfliegen, einfach wirken lassen! Nein man muss natürlich Poe erst mal einen Spruch aufsagen lassen, damit auch alle wissen, jetzt geht’s los. Für mich ist das auch eine ganz klare Ansage: Dem Publikum wird nicht mehr zugetraut, irgendwas selbst zu verstehen und aufzunehmen. Alles wird mit Sprüchen erklärt, vorgekaut und in die lockere Unterhaltungsschiene gedrückt. Es soll ja nicht zu ernst werden! Summa Summarum ist dies eine weitere deutliche Unterscheidung zur OT: Diese richtete sich mit ihren Themen und ihrer Ausführung an ein erwachsenes Publikum. Der neue Film richtet sich an ein infantiles und nicht zurechnungsfähiges Publikum. Damit meine ich nicht, dass das Publikum dumm ist, das den Film guckt. Aber es wird vom Film bzw. von dessen Machern für einfältig und oberflächlich gehalten!

Fazit

Ich hätte es wirklich nicht für möglich gehalten, aber ich bin extrem unterwältigt vom Film! Für mich hat da von vorne bis hinten nichts gestimmt und J.J. macht so ziemliches alles falsch, was man nur falsch machen kann! Die ganze OT ist – würde ich diesen Film akzeptieren – einfach mal für den Arsch! Sorry für die Wortwahl, aber genauso ist es nunmal. Die OT hätte nix gebracht, man steht wieder am Anfang und die Geschichte wiederholt sich – nur schlechter. Das ist für mich einfach nicht akzeptabel.

Das ist nicht mehr mein Star Wars. Ich sehe diese ganzen Vehikel, die sich seit OT Zeiten seltsamerweise so gut wie nicht geändert haben. Ich sehe bekannte Figuren. Aber dennoch wirkten gerade diese Komponenten sehr befremdlich auf mich im Kontext. Ich las, der Film böte neben seinem Remakecharakter genug Eigenständiges. Wo denn? Für mich hatte er überhaupt nichts Eigenständiges!

Symptomatisch für den ganzen Film steht Kylo Ren, der ja versucht so cool und stark wie sein großes Vorbild Darth Vader zu sein, aber daran kläglich scheitert! Genauso versucht der Film so cool und groß wie die OT zu sein, schafft dies aber zu keiner Zeit. Die Macht ist definitiv nicht mit J.J. Abrams! Bisher undenkbar aber ich sag es jetzt einfach mal: Hätte er doch lieber ein richtiges Remake gedreht, da hätte ich wenigstens von Anfang an einen Bogen drum machen können!

Star Wars - Das Erwachen der Macht Bewertung
Bewertung des Films
210

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78 Kommentare
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sublim77 : : Moviejones-Fan
20.12.2015 11:16 Uhr
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Dabei seit: 18.12.15 | Posts: 5.298 | Reviews: 43 | Hüte: 501

AMEN BRUDER!!!

Du hast alles gesagt, besser als ich es konnte. Ich wäre echt dafür deine Kritik bei den Schwachköpfen von Disney einzureichen. Denn um ehrlich zu sein, ich habe die Befürchtung, dass es in den folgenden Jahren (Episoden) noch schlimmer kommt.

HAN LIVES FOREVER!!

Bei der Macht von Greyskull! Isch han uff de Grub Geschloof!!!

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
20.12.2015 11:09 Uhr
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Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.557 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ Han

eine Private Nachricht ist unterwegs. Ich habe nur ein Wort dafür: Mitgefühl!

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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Trekker : : Moviejones-Fan
20.12.2015 11:04 Uhr
0
Dabei seit: 19.12.14 | Posts: 925 | Reviews: 13 | Hüte: 57

Oha, Han! Das hätte ich von Dir gar nicht gedacht. Krass... frown

Hoffentlich wirst Du in Zukunft doch noch warm mit dem Film und siehst etwas Tolles in ihm...

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