Anzeige
Anzeige
Anzeige

Terminator - Genisys

Kritik Details Trailer News
Atomarer Kindergeburtstag

Terminator - Genisys Kritik

Terminator - Genisys Kritik
122 Kommentare - 03.07.2015 von Moviejones
Wir haben uns "Terminator - Genisys" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Terminator - Genisys

Bewertung: 3 / 5

Sechs Jahre nach dem mauen vierten Eintrag der Terminator-Reihe bringt Paramount mit Terminator - Genisys die lang erwartete Fortsetzung ins Kino, die zugleich Elemente der ersten Filme aufgreift und mittels einer neuen Story auch als Türöffner für eine neue Filmreihe funktionieren soll. Kommende Woche ist der deutsche Kinostart und wir haben uns für euch schlau gemacht, ob Regisseur Alan Taylor (Thor 2 - The Dark Kingdom) seinen Job gut gemacht hat.

Der Krieg zwischen Mensch und Maschine tobt. Im nuklearen Feuer beinahe ausgelöscht, erhebt sich der Widerstand gegen Skynet aus der Asche. Angeführt von John Connor (Jason Clarke) bestreitet die Menschheit ein letztes Gefecht und siegt... Doch als letzten Coup schickt Skynet einen Terminator zurück in das Jahr 1984. Er soll Sarah Connor (Emilia Clarke) töten und so den Widerstand seines Anführers berauben. Kyle Reese (Jai Courtney) wird hinterhergeschickt, um genau das zu verhindern. Der Zeitsprung gelingt, doch das Jahr 1984 ist nicht so wie erwartet. Alles ist anders und Sarah Connor braucht keinen Beschützer mehr, an ihrer Seite ein Terminator! Der Grund, die Zeitlinie wurde aufgrund eines unvorhergesehenen Vorfalls massiv verändert und die Zukunft, aus der Kyle kam, gibt es nicht mehr. Der Tag des Jüngsten Gerichts naht dennoch für die Wissenden in 1984 und nur Sarah, Kyle und ihr Terminator können ihn abwenden...

Trailer zu Terminator - Genisys

Terminator - Genisys Kritik

Noch immer gelten James Camerons Terminator (1984) und Terminator 2 - Tag der Abrechnung (1991) als Meilensteine des Action- und Sci-Fi-Genres. Doch diese Zeiten sind lange vorbei und die Reihe lebte unter anderer Regie weiter. Das immerhin noch unterhaltsame Terminator 3 - Rebellion der Maschinen folgte 2003, bevor mit dem desaströsen Terminator - Die Erlösung die Reihe 2009 vorerst terminiert wurde. Ausgeträumt war der Traum einer neuen Trilogie - vorerst. Bis man sich der Wurzeln besann und Terminator - Genisys aus der Taufe hob. Dieses Mal sollte alles besser werden, ein würdiger Nachfolger entstehen und doch macht man doch wieder so vieles falsch.

Doch gleichzeitig auch vieles richtig, denn für sich als Film betrachtet, macht Terminator - Genisys Spaß. Zum ersten Mal wird versucht, etwas frischen Wind in die Reihe zu bringen. Ganz wie bei Star Trek soll ein Zeitreisetrick für Ordnung und für ein sauberes Spielfeld sorgen, ohne dabei das, was bisher geschah in einem echten Reboot über den Haufen zu werfen. Nur wurde vergessen, dass die gesamte Reihe seit Teil 2 mit diesem Trick spielt, doch werden sowohl alte als auch neue Hasen an vielen Szenen ihre Freude haben. Nostalgiker können sich an vielen akkurat nachgedrehten Szenen erfreuen, die immer wieder mit pfiffigen Wendungen aufwarten, und wer neu dazu kommt, bekommt ein wenig Filmhistorie mit auf den Weg.

Arnie gibt zudem einen durchaus passenden gealterten Terminator ab, dessen sich sowohl Schwarzenegger als auch Taylor bewusst sind und was dementsprechend im Film aufgegriffen wird. Jai Courtney als Kyle Reese und auch Jason Clarke sind passable Besetzungen, doch Emilia Clarke, die in Game of Thrones die toughe Thronanwärterin spielt, überzeugt trotz ihrer versuchten Ähnlichkeit mit der jungen Linda Hamilton nicht. Jedoch ist es möglich, darüber hinwegzusehen, denn die Action ist schnell, erlaubt wenige Verschnaufpausen und wird durch etliche Gags angereichert, die aber auch mitunter ins Lächerliche abdriften.

Stünde dieser Film allein, wäre er durchaus als gelungen zu betrachten und ein typisches Kind seiner Zeit. Doch der Name wiegt schwer und in diesem Fall verpflichtet das Erbe zu mehr. Zuerst stellt sich die Frage, an wen sich Terminator - Genisys nun wirklich richtet. Die FSK12-Einstufung gibt darauf eine simple Antwort: An ein möglichst junges Publikum. Doch warum dann kein echter Neuanfang? Wieso diese Reminiszenzen für Fans der ersten beiden Teile, wieso immer wieder Schwarzenegger, wenn sie doch nicht das Kernpublikum stellen? Sie werden unweigerlich einen anderen Maßstab anlegen und dabei ist es noch das kleinste Problem, dass der zentrale Twist der Handlung schon massiv in der Werbekampagne verraten wird. Nein, Fans werden sich an Schwächen reiben.

Und derer gibt es viele. Auch wenn gute Ideen geboten werden, was Terminator - Genisys fehlt, ist Biss. Vorbei sind die Zeiten, in denen ein Terminator eine echte Bedrohung darstellte. Selbstredend geht von ihnen eine Gefahr aus, doch die Maschinen sind austauschbar, nur gut für einige Actionszenen, bevor ein neues Modell herhalten muss. Die wahre Bedrohung, die man bei Teil 1 und 2 in jeder Pore spürte, kommt hier nicht zum Tragen. Der Judgment Day gerät dadurch zum Nebenschauplatz und der Film zu einem actiongeladenen Kindergeburtstag, denn wenn Atomexplosionen nicht berühren, weil nur Metall und Stein zu Bruch geht, wurde etwas falsch gemacht. Doch Terminator - Genisys ist ein Kind seiner Zeit und somit gilt auch hier die Logik moderner Superheldenfilme: Das Gute stirbt nicht, es bekommt höchstens ein Upgrade und das Böse darf am Ende nicht zu böse sein, um wirklich zu terminieren. Wiederkehren darf es dann in Teil 2, End-Credit-Cliffhanger sei Dank. Ob der Gegenspieler nun Ultron oder ein Terminator ist, spielt im Jahr 2015 keine Rolle mehr. Es sind seelenlose und austauschbare ... Maschinen.

Es gibt einen Grund, warum wir uns alle auch noch in 20 Jahren an die ersten beiden Teile erinnern werden - es waren beeindruckende Werke, Filme, die den Anspruch hatten, die Messlatte höher zu legen. Eine Bedrohung zu kreieren. Albträume zu schaffen. Zu unterhalten. Bei Terminator - Genisys geht es einzig darum, mit den heutigen Möglichkeiten etwas Gewohntes weiter zu treiben, einen funktionierenden Namen zu nutzen, ohne selbst neue Maßstäbe zu setzen.

Terminator - Genisys Bewertung

Und so wird sich auch die Meinung über Terminator - Genisys daran orientieren, aus welchem Lager man stammt, wie sehr man Klassikern nachhängt oder ob weniger ausreicht. Einfach zu sagen, der Film ist schlecht, wäre gelogen, denn das ist er nicht - er kann nur sein Erbe nicht schultern. Terminator - Genisys bringt die Reihe in neue Gewässer und ebnet den Weg für eine ungewisse Zukunft. An vielen Stellen ist es ein guter Film, der versucht, vieles anders zu machen und er ist auch ein spürbarer Fortschritt gegenüber McGs Terminator - Die Erlösung. Aber es ist kein großartiger Film, denn dafür wurde zu viel geklaut und sich auf Bekanntem ausgeruht. Manche Thematiken und Filme setzen eben ein älteres Publikum voraus. Und diesen Mut bei den Studios wünschen wir uns wieder öfter.

Terminator - Genisys Bewertung
Bewertung des Films
610

Weitere spannende Kritiken

Rebel Moon Teil 2 - Die Narbenmacherin Kritik (Redaktion)

Die Qual hat ein Ende

Poster Bild
Kritik vom 19.04.2024 von Moviejones - 6 Kommentare
Man hatte sich sicherlich viel versprochen, als Zack Snyder seinerzeit ein großes Science-Fiction-Epos für Netflix ankündigte. Ein großes Franchise sollte entstehen, bestehend aus mehreren Filmen, Comics, Videospielen. Doch dann erschien im vergangenen Dezember Rebel Moon Part ...
Kritik lesen »

The Fall Guy Kritik (Redaktion)

Wenn Sitzenbleiben zählt

Poster Bild
Kritik vom 15.04.2024 von Moviejones - 13 Kommentare
I see Dallas, Dynasty, Terrahawks, He-Man, Tom and Jerry, Dukes of Hazzard, Airwolf, Blue Thunder, Rambo, Road Runner, Daffy Duck, The A-Team, The A-Team, I see the A-Team."Hey Matthew", Karel FialkaDieser vergessene, exzellente Popsong aus dem Jahr 1987 hat nur einen kleinen Fehl...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
122 Kommentare
1
...
3 4 5 6 7 8 9
Avatar
GabrielVerlaine : : Moviejones-Fan
03.07.2015 01:44 Uhr
0
Dabei seit: 05.12.14 | Posts: 1.049 | Reviews: 0 | Hüte: 51
Seien wir doch mal ehrlich...Wen ueberrascht diese Kritik?! Ich behaupte mal einfach niemanden. Mich aufjedenfall nicht. Bei reboot fing es an, ueber neue zeitlinie und T1 und T2 zu terminieren ging es weiter bergab und Spätestens die fsk Bekanntgabe sollte die letzten hoffnungstraeger überzeugt haben das von dem Film nichts zu erwarten ist. Der Terminator hat sich selbst terminiert!
"Hier sind eure Namen: Mr. White, Mr. Blue, Mr. Blonde, Mr. Brown und Mr. Pink." - "Warum bin ich Mr. Pink?" - "Weil du ne Schwuchtel bist, darum!"
Avatar
Sully : : Elvis Balboa
03.07.2015 00:20 Uhr | Editiert am 03.07.2015 - 00:22 Uhr
0
Dabei seit: 29.08.09 | Posts: 10.557 | Reviews: 30 | Hüte: 555
Leider ist das auf den Punkt genau das, was ich erwartet habe...selbst in Bezug auf die vergebenen Hüte!
Nun könnte man sicher sagen "Na das klingt doch gut...hätte schlimmer sein können "
Wenn ich den Film (übernächste Woche) sehe und genauso empfinde wie es die MJ Kritik beschreibt, dann IST es schlimmer...denn ich will keinen mittelmäßigen Terminator! Ich will eine bedrohlich tickende Zeitbombe auf der Leinwand...
Es ist einfach nur traurig, dass aus fast allem was auf der Leinwand mal beeindruckend war, irgendein Wischiwaschi gemacht wird, den man nach dem Abspann schon wieder vergessen hat!
Schade!

Es kommt im Leben nicht darauf an wie viel Du austeilst, sondern darauf wie viel Du einstecken kannst und trotzdem weiter machst!

1
...
3 4 5 6 7 8 9
Forum Neues Thema
AnzeigeY