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Midway - Für die Freiheit

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Mittelmäßig für die Freiheit

Midway - Für die Freiheit Kritik

Midway - Für die Freiheit Kritik
25 Kommentare - 06.11.2019 von Moviejones
Wir haben uns "Midway - Für die Freiheit" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Midway - Für die Freiheit

Bewertung: 2.5 / 5

Leider ist zu konstatieren, dass Roland Emmerich sein Mojo verloren hat. Zwar ist Midway - Für die Freiheit spürbar besser als Independence Day - Wiederkehr, aber so richtig findet der halbherzige Versuch, die Schlacht um Midway wiederauferstehen zu lassen, nicht statt. Obwohl die Riege der Schauspieler vielversprechend klingt, geht so manch im Kern gut angelegte Szene im von Emmerich selbst auferlegten und oft unnötigen Pathos unter. Das Ergebnis ist dann zwar durchaus noch sehenswert, aber aus dem Stoff hätte man deutlich mehr machen können und müssen.

Midway Kritik

Nach dem Angriff auf Pearl Harbor startet die kaiserliche japanische Flotte einen Eroberungsfeldzug im Pazifik. Selbst Überraschungsangriffe wie der Doolittle Raid können die Siegesgewissheit der Japaner nicht stoppen und die US-Streitkräfte müssen tatenlos mit ansehen, wie man auf die japanischen Angriffe bestenfalls reagieren kann. Doch dann gelingt es dem Geheimdienstoffizier Edwin Layton (Patrick Wilson), Funksprüche der japanischen Admiralität abzufangen. Alles deutet auf einen Großangriff auf die Midwayinseln hin. Als Admiral Chester Niemitz (Woody Harrelson) von Laytons Idee hört, um den bevorstehenden Angriff abzuwehren, stellen die amerikanischen Seestreitkräfte den Japanern eine Falle, um den Krieg zu ihren Gunsten zu wenden...

Trailer zu Midway - Für die Freiheit

Der Name Roland Emmerich stand einmal für Bombastkino vom Feinsten. Trotz einiger Rückschläge war auf ihn Verlass, groß angelegte Blockbuster mit viel Action und Explosionen auf die Leinwand zu zaubern. Sein Name war Synonym für Erfolg und Zerstörung. Doch in den letzten Jahren und nach einer Reihe von Flops hat sein Image massiv gelitten und es ist lange her, seit er einen echten Hit landen konnte. Doch schon jetzt ist abzusehen, dass dies auch mit Midway - Für die Freiheit nicht gelingen wird. Dabei ist der Kriegsfilm in seinen besten Momenten durchaus sehenswert, schafft es aber während des Großteils seiner Laufzeit nicht aus der Mittelmäßigkeit heraus.

Dabei sieht alles erst einmal nicht so schlecht aus, denn die letzte Verfilmung der Schlacht um Midway entstand 1976 und Emmerich versucht, den Fokus nicht nur auf die Schlacht, sondern auch auf die Ereignisse und Personen zu legen. So wird im Zeitraffer angedeutet, was zum Pazifikkrieg führte, schnell noch Michael Bays Pearl Harbor ohne Liebesschmonz samt Doolittle Raid inszeniert, um dann direkt in der Luft- und Seeschlacht bei den Midwayinseln zu landen. Auch die Besetzung kann sich sehen lassen und wer alles mit Emmerich drehen wollte: Woody Harrelson, Dennis Quaid, Patrick Wilson, Luke Evans und Ed Skrein. Es wird die amerikanische und sogar japanische Seite etwas beleuchtet, ohne komplett in simples Gut und Böse abzudriften. Zwar ist man von vielschichtig weit entfernt, aber der Versuch ist ehrbar.

Dennoch, trotz der guten Ansätze findet Midway - Für die Freiheit nicht aus seiner Mittelmäßigkeit heraus. Für einen Kriegsfilm werden viele Szenen zu harmlos dargestellt, manche Dialoge wirken unfreiwillig komisch und dann erlebt man wiederum plötzlich gutes Schauspiel von denen, die es beherrschen. So richtig ist man sich der Ernsthaftigkeit der Lage aber nicht bewusst, denn vieles wird in unnötigem Emmerich-Pathos ertränkt, dabei zieht dieses Element seit Jahren nicht mehr. Auch Emmerichs wichtigstes Markenzeichen, gewaltige Actionsequenzen zu inszenieren, klappt nur bedingt. Teils werden wirklich sehr gute Szenen mit brennenden Schiffen und großen Explosionen dargestellt, dann gibt es Szenen, da liegen die Trickeffekte nur auf gehobenem Streaming-Standard.

Der Film ist nicht kernig genug, wirkt stellenweise zu bemüht. Zwar werden die damaligen Ereignisse einigermaßen korrekt dargestellt und Emmerich beschränkt sich auf akzeptable künstlerische Freiheiten in der Zeitfolge, dennoch wirkt die gesamte Herangehensweise drittklassig, als wäre viel Potential einfach liegengeblieben. Gerade weil Seeschlachten im Kino eine Seltenheit sind, wäre es schön gewesen, hier ein wenig mehr davon zu sehen inklusive etwas mehr Substanz.

So ist Midway - Für die Freiheit zwar kein völliger Ausfall und Genrefans können durchaus einen Blick riskieren, immerhin ist es mal ein Stoff, wie er aktuell selten im Kino gezeigt wird, aber man kommt nicht umhin, das Mittelmaß dieser Umsetzung zu bemerken.

Midway - Für die Freiheit Bewertung
Bewertung des Films
510

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25 Kommentare
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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
06.11.2019 19:30 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.557 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ Kayin
Duck-Anch-Amun hat es schon für mich beantwortet.

Sicher die Propaganda beider Seiten hat das Gegenüber als unmenschlich Böse = Dämon damals dargestellt, aber im Nachkriegs-Hollywood ist es bisher für meinen Geschmack für viel wenig Menschlichkeit für den Feind, d.h. Japan.

Die japanischen Seite hingegen hat meinen persönlichen Erfahrungen hier eher was gelernt, denn die japanischen Filme nach 1945 haben Mut das Grauen auch zu zeigen was der Krieg nunmal ist. Siehe meine Kritik zur Schlacht von Okinawa hier auf MJ. (Kamikaze Okinawa Zero). Ein Beispiel: der WWII-Science-Fiction-Titel LORELEI (Roman von Harutoshi Fukui; Film-Adaptation von Shinji Higuchi) zeigt ein positves Ende für Japaner und US-Amerikaner.

HACKSAW RIDGE zum Beispiel ist ein negativer Fall, wo ich denke: warum, schon wieder?
Die Filme von Shuei Matsubayashi andererseits können teilweise sehr problematisch sein. Sein SUBMARINE I-57 WILL NEVER SURRENDER zum Beispiel ist für mich ein japanischer Film, wo ich wirklich spüre das Matsubayashi als ehemaliger Soldat und glühender Verfechter eines japanischen Sieges, hier dem in diesem Film noch immer nachtrauert. Der von mir erwähnte BANZAI, BANZAI - DIE PILOTEN DES TEUFELS andererseits ist für meine Wahrnehmung weniger extrem als SUBMARINE I-57 WILL NEVER SURRENDER.

Ich möchte mich ungern unnötig aufregen, aber so ist die Lage. Was Hollywood mal angehen könnte, wäre die Internierung unschuldiger Japaner = US-Amerikaner (aber auch Deutsche und Italiener) auf US-Boden, die alle kollektiv als Spione, etc. verdächtigt wurden.

Ein schwarzes Brandloch im Sternenbanner das bis heute noch immer schmort und trotz einiger Entschuldigungen noch immer auf eine vernünftige Aufarbeitung (für mein Verständnis) wartet.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
06.11.2019 19:14 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

@duck-anch-amun

Nun ja, das ist ja auch nicht ganz falsch. Ich würde sogar sagen, dass das zu einem sehr hohen Prozentsatz auch stimmt. Aber das würde jetzt etwas zu weit gehen. Wer Lust hat, sich die Geschichte der Japaner vor und während dem 2. Weltkrieg durchzulesen, dem empfehle ich den Wikipedia Artikel, den ich unten angehängt habe.

Dass die Amerikaner keine Heiligen sind, das weiß jedes Kind. Aber die Japaner waren auch 100 Jahre vor dem 2. Weltkrieg etwa das, was die Amerikaner seit dem Zweiten Weltkrieg sind. Wer sich damit mal befasst, der weiß dann in etwa, warum die Japaner solch ein Trauma nach dem 2. Weltkrieg hatten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Kriegsverbrechen_im_Zweiten_Weltkrieg?wprov=sfla1

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
06.11.2019 18:41 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Schade drum, aber die Trailer hatten es leider irgendwie angedeutet. Sie konnten mich nicht wirklich abholen und deshalb lief der Film sowieso nicht wirklich auf meiner Must-See-Liste. Enttäuschend, dass die Kritik dieses Gefühl nun bestätigt.
Schade auch den Niedergang eines Regisseurs zu sehen, der ohl in Zukunft kämpfen muss um Projekte unterzubringen. Day after Tomorrow und 2012 laufen bei uns auch heute noch regelmäßig, Independance Day find ich immer noch toll, sogar 10.000 BC kann ich was abgewinnen und ja, manchmal macht sogar der cheesige Godzilla Spaß.

@Kayin
Ich würde mal behaupten, dass es um die Darstellung der Japaner geht und ihre Stilisierung als das "Böse".

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
06.11.2019 17:56 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

@MD02GEIST

Was ist denn das "typische Dämonenmonster"?

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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Silencio : : Moviejones-Fan
06.11.2019 17:50 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

MB80:

Nicht so despektierlich über den Regisseur von "Godzilla" und "2012", wenn ich bitten darf!

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MB80 : : Black Lodge Su
06.11.2019 17:43 Uhr
0
Dabei seit: 01.06.18 | Posts: 2.915 | Reviews: 44 | Hüte: 261

Neben weiteren schockierenden Neuigkeiten des Tages: Roland Emmerich hat scheinbar einen Film gemacht, der stark an der Effektfront ist, aber zu viel platten Pathos hat, eine kuddelmuddelige Handlung, und seine Charaktere im Bumbum vergisst.

Wow. Ich bin so überrascht wie die US Navy am Morgen des 7. Dezember 1941...

NOT!!

"Fanatical legions worshipping at the shrine of my father’s skull."

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
06.11.2019 15:57 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Oh je,. Wenn er weiterhin ein Flop Film nach dem anderen abliefern? Dann könnte er Probleme haben/bekommen. Und kein Studios mehr, wird ihn B.I.G. Budget zur Verfügung stellen.

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RonZo : : Last Jedi
06.11.2019 15:24 Uhr
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Dabei seit: 07.11.14 | Posts: 1.099 | Reviews: 4 | Hüte: 77

"...Genrefans können durchaus einen Blick riskieren..."

Das reicht mir vollkommen! Bin zwar enttäuscht das der Streifen ein PG13 statt R-Rating hat. Aber die 16er Freigabe durch die FSK lässt ja wenigstens auf ein bißchen Härte hoffen.

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MD02GEIST : : Godzilla Fan #1
06.11.2019 14:44 Uhr
0
Dabei seit: 01.01.13 | Posts: 2.557 | Reviews: 29 | Hüte: 218

@ Moviejones

Diese Bewertung habe ich erwartet.

Doch davon mal losgelöst: hattet ihr noch den US-Film von 1976 im Vorfeld gesehen oder vielleicht eine japanische Verfilmung wie etwa Shuei Matsubayashis HAWAII-MIDWAY: KAMPF ZUR SEE UND DER LUFT: STURM ÜBER DEN PAZIFIK (dt. Titel: BANZAI - BANZAI: DIE PILOTEN DES TEUFELS) (1960), aus dem ja Szenen für den 1976er US-Film genommen wurden?

Ich finde es gut, dass der Film zumindest versucht ein wenig menschlich zu bleiben. HACKSAW RIDGE bspw. bediente ja wieder das typische Dämonen-Muster.

Monsters are born too tall, too strong, too heavy—that is their tragedy - Ishiro Honda
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Shred : : Halbtags-Nerd
06.11.2019 14:29 Uhr
0
Dabei seit: 26.10.13 | Posts: 1.810 | Reviews: 15 | Hüte: 102

Schade für Emmerich, aber es ist auch schwer sich heute noch auf dem Markt zu behaupten. Damals stand Emmerich für Effektkino und das gab es nun mal nicht jede Woche wie in den heutigen Zeiten. Da waren eben Filme wie ID4, Godzilla oder The Day after Tomorrow noch richtige Events.

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