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Eternals

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The King rotiert im Grab

Eternals Kritik

Eternals Kritik
20 Kommentare - 13.01.2022 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Eternals" ist.
Eternals

Bewertung: 2 / 5

Auf besonderen Wunsch von ChrisGenieNolan und MB80 hier also mein Pamphlet zu Eternals. Ich wusste schon warum ich den Film nicht sehen wollte, aber sei es drum. ich strafe euch nun mit einem obskuren, unfokussierten viel zu langen und langweiligen review, so wie es der Film verdient.

Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich dem MCU entwachse, keiner der letzten Kinofilme konnte mich auch nur ansatzweise packen, und das aus den verschiedensten Gründen. Eternals ist derjenige Film von diesen Filmen, der am wenigsten MCU mässig rüber kommt, und das ist nicht unbedingt etwas, was ich in diesem Fall als positiv ansehe. Ich würde fast soweit gehen zu behaupten, dass Eternals der Zack Snyder unter den MCU Filmen ist. Aber eines nach dem anderen ;-)

Trailer zu Eternals

1. Zack Snyder

Wenn ich Zack Snyder schreibe, ist das nicht immer negativ konnotiert, wer meine Kritiken zu dessen Filmen kennt, weiss, dass ich trotz immer offensichtlicher Defizite der Filme, mehr als nur ein Äuglein zudrücke und die Filme einfach auch mal - wider meinem eigenen besseren Wissen - gut bewerte. Der einzige Film, bei dem ich kein Auge zudrücken kann, ist dieser sehr fragwürdige Eulenfilm.

Eternals hingegen begeht alle Fehler, die auch ein Zack Snyder DC Vehikel begehen würde, nur hat er für mich eben nicht die Qualitäten, die ein oder mehrere Augen zudrücken rechtfertigen würden. das heisst, in diesem Kontext also, dass ich mit Zack Snyder unter den MCU Filmen eben alle "falschen Entscheidungen" ohne die für mich vorhandenen Benefits meine. Jetzt da dieser Elefant aus dem Raum ist, auf ans Eingemachte :-)

2. Jack Kirby

Nun, hier werde ich mal sehr nerdig und erkläre dem Ottonormalkinozuschauer, wer Jack Kirby ist. Jack Kirby gilt in Superheldencomicfankreisen als sowas wie der Tolkien unter den Fantasyautoren (ich weiss jetzt nicht ob ich übertreibe, aber ich denke, das Ausmass wird somit ein bißchen klarer), und für viele gilt er eigentlich sogar noch vor dem legendären Stan Lee als der eigentliche Urvater von Marvel. Nicht umsonst ist sein Spitzname The King, während Stan Lee nur the Man ist! Sein Zeichenstil war schon zu Lebzeiten legendär, weil er einfach eine bombastischen Stil hatte, der das damalige Format immer mal zu sprengen schien. Und nachdem er dann schliesslich endlich nicht nur Zeichner sondern auch Schreiber sein durfte, erschuf er bombastische und epische Sci-Fi-Comics der Superlative. Seine Comics handelten immer irgendwie von Göttern und es ging immer um alles. Die Eternals sind so etwas, und als er später zu DC ging, erschuf er ähnliches mit den - ab hier müsste der Dc Fanboy ChrisGenieNolan eingreifen, da DC eher sein Steckenpferd ist ;-)

Unabhängig davon ist nach Sichtung des Films ganz klar, warum DC den New Gods eingestampft hat: Götter, epische Jahrtausende umspannende Story, der Bezug zu Thanos (der eigentlich billigen Kopie von Darkseid), und wie gesagt eine gewisse bedeutungsschwangere Inszenierung, die tonal eher an die Snyder Filme erinnert als ans bisherige MCU.

Auf dem Papier ist das alles schon sehr vielversprechend.

3. Chloe Zhao

Tja, wir haben eine anerkannte und hochgelobte Indie-Autoren-Filmerin, die sich mal an so einem Stoff austoben darf. Ihre eigene Vision darf sie ausleben und soll dies ins MCU Korsett einverleiben aber bekommt mehr Freiheiten als ein Regisseur zuvor. Optisch sieht man dies auch, denn die Frau weiss, wie man was arrangiert.

Aber, die Inszenierung krankt an zu vielem, was sie eben nicht kann, weil sie eben kein Blockbuster-, Ensemble- bzw. Mainstreamregisseur ist. Ihre Inszenierungen waren bisher immer auch kleine Charakterdramen gewesen, da jetzt eine Äonen umfassende Story über Götter zu drehen, ist schon für gestandene Blockbusterregisseure ein Problem. man muss Produzentenvorgaben einhalten, die Story kohärent vorwärts bringen, und das Publikum mit abholen.

Was genau davon Fr Zhao erreicht, sei mal jedem Zuschauer selbst überlassen, aber in meinen Augen gelingt ihr so gut wie nichts davon wirklich.

4. Das Gesetz der Serie

Neben den vielen Problemen der Verfilmung selbst, und keine Sorge, nachdem ich euch mit diesen ganzen Kapiteln zu Tode gelangweilt habe (dieses Review ist sozusagen der Eternals unter meinen Reviews), werde ich auf den tatsächlichen Film zu sprechen kommen, ist mein allergrößtes Problem mit dem vorliegenden Film, dass er so völlig offen ist und keinerlei Abschluss hat, so dass er offensichtlich nur ein Teil in einer Maschinerie ist. Bisherige Filme hatten zumindest immer ein gewisses Ende, und dann kam im Abspann nochmal was (Ausnahme gerechtfertigterweise Infinity War), aber Eternals endet wirklich mittendrin, mit so vielen offenen und losen Enden, die durch die Mid- und End-Credit-Szenen dann noch verstärkt werden, dass man sich zwangsläufig eigentlich fragen sollte, wenn man im Kino sitzt: Und für diesen 2,5-stündigen Teaser habe ich gerade so viel Geld ausgegeben, was eine Frechheit!

5. Der König des Nordens

Hmm, wir haben also einen Film, der beide Könige des Nordens zum ersten Mal seit Game of Thrones wieder vereint, und wer die literarische Vorlage kennt, weiss natürlich, wer zumindest dieses erste Kapitel übersteht ;-)

6. Das Problem der zu späten Verfilmung

Ich weiss nicht, ob ich schon zu viele Superheldenverfilmungen gesehen habe, ob es daran liegt, dass Kirby zwar zuerst da war, und spätere Comics ihn sehr häufig imitierten, sie aber früher verfilmt wurden, und daher nicht so viel überraschend war. Oder ob es einfach an der lausigen Verfilmung per se liegt. Aber erstens gab es nicht eine überraschende Wendung im gesamten Film für mich, wirklich nicht eine. und das obwohl der Film irgendwie so tut, als würde er sich Mühe geben. Und zum anderen ist die Finale Konfrontation sehr ähnlich derjenigen aus Invincible, auch bildlich, und selbst da zieht Eternals emotional gesehen komplett den Kürzeren. Auch bildliche und kräftemäßige Ähnlichkeiten zu the Boyz schmälern dann natürlich den Eindruck des Besonderen und einzigarten und Neuen.

Dies wird dann inhaltlich auch noch damit unterfüttert, dass hier ganz klar Witze in Richtung Superman gehen. Auf der einen Seite lustig, aber auf der anderen Seite auch ein Offenbarungseid, denn He Who came First ist natürlich bei diesen fliegenden Superwesen, die laser aus den Augen schiessen können, einfach nach wie vor der Goldstandard, und wenn man das dann auch noch zugibt. Ja, sehr lustig.

7. Lustig?

Lustig ist der Film nicht wirklich, er probiert eine Gratwanderung zum bisherigen MCU in Form eines indischen Kameramannes, aber das fühlt sich mehr forciert als organisch an.

8. Ensemble

ich hatte es schon angeschnitten, dem Film gelingt es nicht, sein emotionales Thema des ensembles recht in den Fokus zu rücken, so fühlen sich auch die Tode recht belanglos an, obwohl es ja tatsächlich von den betroffenen Charakteren her einen Schock-Effekt geben sollte.

9. Problematischer Bösewicht

Während der inhaltlich recht ähnliche (und auch qualitativ recht ähnlich miese) Captain Marvel tatsächlich zumindest in dem Fall des Bösewichts die Eier hatte, dem zuschauer für einen Moment den Boden unter den Füßen weg zu ziehen, deutet Eternals dieses Potential nur kurz an, aber ihm ist eigentlich nie daran gelegen, den offen gelegten eventuell nicht vorhandenen Konflikt der Kinder der wahren Götter zu beenden. Etwas was diesen Film tatsächlich zu etwas anderem erhoben hätte. Statt dessen bleiben diese schlecht animierten Bösewichter die Bösewichter - obwohl hier eine andere lesart vor allem Zhaos Stärken hätte zu Gute kommen können - und man verschenkt hier riesiges Potential.

10. Vergeudetes Ensemble

Nicht nur dass Hayek und Jolie quasi verschenkt sind, als es zB auf die finale Konfrontation hinaus läuft, verabschieden sich dann auch noch weitere prominente darsteller einfach mal so und tauchen erst im Epilog wieder auf. fast so, als wollte der Film die erwartungen unterlaufen und was neues machen, aber gefühlt ist das eigentlich nur ein weiterer Stinkefinger ans Publikum, denn inhaltlich macht das gar keinen Sinn, denn sogar der eine Bösewicht ist dann in dem einen Moment verbunden, da sollte der Wegducker auch dabei sein.

11. Und was macht der Film noch falsch?

Grundsätzlich ist er zu lang, zu wenig charakterorientiert, zu wenig fokussiert, zu wenig spannend, hat schlecht animierte Bösewichter, kein wirkliches Ende, zu viele offene Enden, vergeudet jegliches Talent, das vor und hinter der Kamera steht. Man fiebert einfach nicht mit. Und hat alles zuletzt deutlich besser schonmal gesehen. Wie gesagt der Zack Snyder unter den MCU Filmen.

12. Und was macht er richtig?

Er teast zumindest mehrere Charaktere an, die durchaus Potential haben, er erweitetrt den kosmischen Aspekt und in seinen besten Momenten sieht er wirklich fantastisch aus, die Musik übrigens ist über jeden Zweifel erhaben.

13. Aktuelle Entwicklung MCU (Stand Jan2022, ohne Berücksichtigung Sonys Beitrag)

Black Widow war eine miese Entschuldigung für das Ignorieren der Figur über Jahre und opferte aber letztendlich den hauptcharakter zu Gunsten der Einführung der neuen (nervigeren und uncooleren) Figur. Shang Chi war alles, nur kein guter Film, und am Ende war es eine extrem seelenlose Kinder-Fantasy-Verfilmung, und machte den Mandarin zu "Du Opfer"! Eternals versucht nun abermals eine Erweiterung (ähnlich wie es der mißlungene Black Panther tat, und wie es der noch mißlungenere Shang Chi tat) und mißlingt nun noch stärker.

Wenn nicht bald ein gelungener Film kommt, wird denen seitens der Serien bald komplett der Rang abgelaufen werden. Zumal die Serien diesbezüglich auch ehrlicher sind, da sie als serielles Format natürlich immer auch offene Enden haben dürfen und sollen.

Macht also alles in allem erbärmliche 4 Punkte

Eternals Bewertung
Bewertung des Films
410

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20 Kommentare
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MJ-Pat
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Raven13 : : Desert Ranger
13.01.2022 15:33 Uhr | Editiert am 13.01.2022 - 15:33 Uhr
0
Dabei seit: 13.02.16 | Posts: 7.270 | Reviews: 110 | Hüte: 653

Gut geschriebene und ausführliche Kritik, das erkenne ich an. wink

Mit deiner Meinung hingegen gehe ich absolut nicht konform. Ich finde den Film einfach fantastisch, zumindest nach der Kinosichtung. Am Samstag folgt meine Zweitsichtung, mal sehen, ob ich ihn weiterhin so großartig finde.

Ein Zauberer kommt nie zu spät. Ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wenn er es beabsichtigt.

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
13.01.2022 15:22 Uhr | Editiert am 13.01.2022 - 18:29 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.150 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Auf besonderen Wunsch von ChrisGenieNolan und MB80 hier also mein Pamphlet zu Eternals. @ MobyDick: Darauf hab ich mich schon gefreut, als ich den Film gesehen habe. Und wollte es aus deiner Perspektive mal sehen ... was solle ich sagen ? Ich hab es genossen. Dein Kritik. Ich habe mir schon gedacht, das du den Film milder bewerten wirst.. aber das du MCU so geohrfeigt hast und zugleich die Hose, runtergezogen. Hätte ich damit nicht gerechnet. Ich möchte dich auch nicht widersprechen oder dementieren oder bestätigen. Was dein Kritik angeht... Ich hatte mein Spaß... surprised vllt gibts heute zweite Sitzung. Oder morgen. Die Zeit wird entscheiden :-)

.. mit Filmlänge, hatte ich kein Problem damit gehabt. Eher fand ich sehr schade, das die anderen Figuren, nur am Rand/Teil der Geschichten war. Man hätte aus alle Figuren viele herausholen können. Bei den CGI Monster aus Transformers, hatte ich auch meine Probleme mit die Deviants-Jones. Dabei hatten die Motive. Und das wurde kaum erforscht.

King Jack kirby v Mastermind Stan lee: In der tat, bestehen viele Marvel Charakteren eher aus Kirby, gut geschrieben, als Stan lee . Er und lee, war nie die selbe Meinung. Hätte kirby heute noch gelebt ? Wurde stan lee nur noch den zweiten Geige spielen. Was viele nicht wissen ...

DC v Marvels: eternals. In der Tat, war die eternals ein Teil von DCs New gods ... DC hat kirby Version nicht zu Ende machen lassen. Deswegen ging die Charakteren auch an Marvel. Und es gabt auch zwischen beide Hausen Probleme. Kirby fühlte sich bei Marvel unwohl und bei DC wurde er Unterdruck gesetzt, um neue Charakteren zu erschaffen ... er hatte nie wirklich ein wohnplatz, wo er sich niederschlägt konnten...

aber alles in einem. Super Kritik. Mir gefällt. Hier ein Hut mein lieber Freund laughing

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MobyDick : : Moviejones-Fan
13.01.2022 15:07 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

DrStrange

Danke dir für den Hut :-)

Würde mich auch tatsächlich interessieren, was deine Meinung als Fan der Comics ist :-)

Bzgl You know nothing Dane Whitman: Er ist im Film, kurz, und dann am Ende, alles recht vergeudet, und dann diese obskure Abspannszene - hätte gefühlt auch am Ende jedes möglichen anderen Filmes oder Folge stehen können, hat mit dem Film per se nichts zu tun, aber zumindest sind beide Kings of the North mal kurz gemeinsam im Bild

tatsächlich ist das aber auch fast der einzige Aspekt am ganzen Film, der mich dann nach Abspann interessiert zurück gelassen hat wink

Dünyayi Kurtaran Adam
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DrStrange : : Moviejones-Fan
13.01.2022 13:45 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.12 | Posts: 3.100 | Reviews: 53 | Hüte: 114

@MobyDick:

Für "der Eternals unter den Reviews" muss ich alleine schon ein Hütchen zucken. Ich mag die alten Comics von Kirby und habe hier auch eher Angst das der Film für mich in die Hose geht. Hab mich absichtlich gestern noch davor gedrückt... und wahrscheinlich auch noch ein paar Tage mehr, wenn ich dein ehrliches Review als Marvel-Comicleser hier lese.

Wenn ich die konkrete Frage stellen darf ... ich nehme an das Harington/Jon Snow/Black Knight dann auch in dem Film eher verschenkt ist, oder ?

"The Wheel weaves as the Wheel wills"

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MobyDick : : Moviejones-Fan
13.01.2022 13:09 Uhr
6
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

ich hoffe, ich erfülle eure Wünsche und Sensüchte mit diesem Review :-D

Dünyayi Kurtaran Adam
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