Bewertung: 3.5 / 5
[u][b]Handlung:[/b][/u] Ottway (Liam Neeson) ist ein einsamer Mann. Seine Frau ist gestorben und er arbeitet in einer Schneewüste zum Schutz für die Arbeiter dort. Seine Aufgabe ist es deren Leben zu schützen, vor allem auf die hungrigen Wölfe muss er Acht geben. Als er in einem Flugzeug unterwegs ist, stürzt dieses ab und nur eine Hand voll Menschen, Ottway gehört dazu, überleben. Neben der Eiseskälte machen den Überlebenden auch hungrige Wölfe zu schaffen, die, wie es den Anschein hat, immer dreister werden und sich dem Lager der Menschen immer mehr und furchtloser nähern. So bleibt den Menschen nichts anderes übrig als zu fliehen, was aber nicht gerade leicht ist. Umgeben von Schneemassen und Wölfen wird die Flucht zur größten Gefahr ihres Lebens... [u][b]Kritik:[/b][/u] [i]Die Macher hinter The Grey - Unter Wölfen - Regisseur Joe Carnahan (Das A-Team - Der Film) und die Produzenten, darunter Ridley und Tony Scott - haben ein großartiges Händchen bei der Darstellerwahl bewiesen. So wie Neeson den einsamen Grauen in der Gruppe spielt, der sich zu so etwas wie einem Anführer entwickelt, so verkörpern die anderen Darsteller ihre Rollen mit aller Überzeugung. Da ist beispielsweise Dermot Mulroney, den wir immer noch als aalglatten Typen an der Seite von Julia Roberts in Die Hochzeit meines besten Freundes in Erinnerung haben, der hier jedoch - altersbedingt weise? - einen äußerst sympathischen, zurückhaltenden Talget spielt. Auch Dallas Roberts (Todeszug nach Yuma) bewahrt noch das letzte bisschen Zivilisation in dieser Einöde. Und natürlich gibt es auch den Aufsässigen, gespielt von Frank Grillo (Warrior), der viel dafür tut, um am Ende des Tages als Hassfigur Nr. 1 dazustehen, doch so einfach machen es sich die Macher nicht. Kurzum, die Charaktere in The Grey - Unter Wölfen sind nicht so dahingerotzt, und die ein, zwei Längen im Film sind der Charakterzeichnung geschuldet. Dies nimmt dem Film kurz das Tempo, aber wir empfanden dies auch als Gewinn.[/i] Das ist wahr. Bei dem Film haben die Filmemacher ein wirklich gutes Händchen bewiesen, was die Darsteller angeht. Alle liefern eine sehr gute Leistung ab. Wenn man die Darstellerliste einmal durchgeht, so fällt einem natürlich sofort Liam Neeson ins Auge. Dieser spielt sehr überzeugend seine Rolle des am Leben keine Freude mehr findenden Ottway, welcher nur noch kurzzeitig glücklich sein kann, wenn er an die schöne Zeit mit seiner bereits toten Frau denkt. Jeder Darsteller hat eine Funktion im Film. Während manche nur so etwas wie (sypmathische) Mitläufer sind, mit denen man mitfiebert und einfach nur hofft, dass sie den ganzen Schlamassel überleben, sticht vor allem Frank Gillos Figur sehr heraus. Er schafft es schon nach kurzer Zeit alle Unsympathien auf sich zu ziehen. Er ist der Einzige der nicht zugeben will, dass er Angst hat und benimmt sich auch sonst sehr eingebildet und daneben. Dabei schafft es es sehr gut, dass es nicht nur Konflikte mit den Wölfen und der Natur gibt, sondern auch, dass es innerhalb der Gruppe, welche nur überleben kann, wenn alle zusammenhalten, zu Streitigkeiten kommt. Dies erzeugt noch mehr Spannung, da dieses Verhalten es der Gruppe nicht gerade leicht macht zu überleben. [i]Denn The Grey - Unter Wölfen ist kein Actionreißer, in dem die Wölfe alle paar Minuten eine Hetze veranstalten und die Männer auf alle erdenklichste Art um einen Kopf kürzer machen. Der Film hat Tempo, gepaart mit Stille, in der man diese Ausgestoßenen, die kaum ein intaktes Familien-, denn Seelenleben haben können, bedauert. Die Wölfe sind nur selten zu sehen, aber immer präsent, und dahingehend ist es bewundernswert, welches Durchhaltevermögen diese Menschen an den Tag legen können. Hinzu kommt ein wirklich stimmiger, emotionaler Soundtrack, welcher von dem Deutschen Marc Streitenfeld kreiert wurde, der schon bei Königreich der Himmel und The Last Samurai seine Finger im Spiel hatte.[/i] Wahrlich ist der Film kein klassischer Actionfilm. Geht es doch eher um die Charaktere und wie diese zueinanderstehen, selbst wenn sie sich nicht einig sind und in Konflikten stehen, was die Gesamtsituation nur schwieriger macht. Stück für Stück erfährt man etwas mehr über die Protagonisten und wie es um ihre Familien steht. Keiner ist wirklich oft bei seiner Familie, sondern alle leben mehr oder weniger alleine, ohne diese. Aber das ist auch einzig und allein ihrem Job zu Schulden. Denn die leute arbeiten in Bergwerken. Der Film gewinnt auch an Spannung, da die Wölfe tatsächlich nicht so oft zu sehen, aber dennoch oft zu hören sind und man ihre Nähe fast schon spüren kann. Jede Sekunde können die Biester aus dem Dunkeln ins Bild gesprungen kommen. Der Sondtrack ist, wie MJ richtig schreibt, stimmig und emotional. Er unterstreicht die Atmosphäre des Filmes sehr gut und lässt den Zuschauer nur noch mehr mit den Charakteren mitfühlen. [i]...Auf jeden Fall hielt sich Hollywood hier mal dezent zurück und auch die über den ganzen Film zum Tragen kommende Wackelkamera versprüht tatsächlich ein realistisches Feeling und ist nicht aufdringlich.[/i] Im Gegensatz zu "Die Tribute von Panem" kommt hier die Wackelkamera tatsächlich sinnvoll zum Einsatz. Während man in "Die Tribute von Panem" oftmals gar nichts erkennt, weil die Kamera schlichtweg zu extrem wackelt, so ist es hier das genau Gegenteil. Man ist immer in der Lage genug zu erkennen und als Zuschauer die Übersicht über das hetzige Geschehen zu behalten. Ansonsten ist die Kameraarbeit auch abseites des Wackelkamera sehr gut. Dennoch vermittelt die Wackelkamera ein Gefühl von Gefahr und des "Gehetzt- werdens". [b][/b] [u][b]Fazit:[/b][/u] [i]Wir haben uns von The Grey - Unter Wölfen jedenfalls wunderbar unterhalten gefühlt und auch wenn es stets unheimlich anmutet, aus purer Unterhaltungssucht Menschen beim Sterben zuzusehen - das ist Kino, und wenn es dich dabei noch emotional berührt, könnte es nicht besser sein. The Grey ist sicherlich nicht perfekt, aber es wurde vieles richtig gemacht. Wir vergeben 4 von 5 Hüten.[/i] Insgesamt unterhält der Film tatsächlich ganz gut, auch wenn die Wölfe nicht immer perfekt animiert sind und der Film minimal einige wenige Längen aufweißt. Aber das ist wohl nichts weltbewegendes, denn es gibt kaum einen Film, in welchem das nicht der Fall wäre. Auf emotionaler Ebene kann der Film auch nicht gerade punkten, dafür wartet er aber mit genug Spannung auf. Zudem bietet er einige gute Darsteller, eine spannende Story, auch Charakterentwicklung und ein Ende, das... ach... schaut es euch einfach selber an. Da ich noch ein oder zwei Kritikpunkte mehr als MJ gefunden habe, aber insgesamt doch mit der Kritik übereinstimme, gebe ich dem Film gerne gute [b]7/10 Punkte[/b].
The Grey - Unter Wölfen Bewertung