
Bewertung: 4 / 5
Ein wilder Ritt durch das Leben von Elvis Presley, erzählt anhand seiner komplizierten Beziehung zu Manager Colonel Tom Parker. Ein recht oberflächlicher Film - na und, ein energiegeladener musikalischer Spaß der enorm gut funktioniert. Tempo entsteht durch rasante Kamerafahrten und Schnitte, Schnitte, Schnitte. Mir gefällt der Film sogar besser als der sehr gute "Rocketman" und der etwas lahmere "Bohemian Rhapsodie". Austin Butler liefert eine Oscar-würdige Performance ab. Er verkörpert Elvis nicht nur, sondern haucht ihm neues Leben ein. Ob musikalisch oder schauspielerisch, man kauft ihm Elvis ab. In der voluminösen Maske des Colonel steckt Tom Hanks, der mit den chargenhaften Seiten seiner Figur offensichtlich ein Riesenvergnügen hat. Ihm gelingt es hier, unter seine freundliche All- American-Oberfläche auch eine dämonisch schillernde Komponente zu legen. „Elvis“ funktioniert immer dann am besten, wenn sein Titelheld von wilden Kamerafahrten, Nahaufnahmen und Split Screens begleitet auf der Bühne die Sau rauslässt – da ist Baz Luhrmann, der ganz genau weiß, wie man Tanzszenen mitreißend inszeniert, seit er mit „Moulin Rouge“ 2001 das visuell wohl berauschendste Leinwandmusical aller Zeiten abgeliefert hat, voll in seinem Element. In mitreißenden Konzertszenen wirbelt Austin Butler absolut überzeugend als Elvis über die Bühne, bis vor allem die Frauen im Publikum vor Ekstase kreischen und ihre Unterwäsche auf die Bühne werfen. Elvis bewegt sich wie ein junger Gott, dabei gilt seine Begierde aber nicht in erster Linie den Frauen, sondern der Liebe seiner Fans. Die erste in einem Affentempo geschnittene und erzählte Stunde von „Elvis“ ist durchweg elektrisierend. Was für einen Skandal Elvis seinerzeit mit seinen Hüftschwüngen verursachte, das kann man sich heute, da sich Musiker und Musikerinnnen auf der Bühne routinemäßig in den Schritt fassen, kaum mehr vorstellen. Die Szenen, in denen Luhrmann die erotische Energie erregter Konzertbesucherinnen mit den konsternierten Blicken der anwesenden düpierten Männer kontrastiert, gehören daher auch mit zu den besten seines Films. Das Gesamtwerk von Baz Luhrman funktioniert, weil man es geschafft hat uns hier einen glaubwürdigen Elvis hinzustellen. Austin Butler ist Elvis, und wen er heute auf Tour gehen würde als der King, ich wäre dabei. Es macht einfach Spaß das Spiel zwischen Butler und Hanks zu erleben. Klasse Film auch wen der kritische Blick gefehlt hat. Regisseur Baz Luhrmann bringt mit „Elvis“ eine rasante, schrille und unterhaltsame Biografie des King of Rock ’n’ Roll auf die Leinwand. Ein großartiger Austin Butler setzt dem größten Musiker aller Zeiten ein cineastisches Denkmal. Sehenswert!
Trailer zu Elvis
