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Prometheus - Dunkle Zeichen

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Der Beginn einer langen Freundschaft

Prometheus - Dunkle Zeichen Kritik

Prometheus - Dunkle Zeichen Kritik
87 Kommentare - 30.05.2012 von Moviejones
Wir haben uns "Prometheus - Dunkle Zeichen" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Prometheus - Dunkle Zeichen

Bewertung: 4.5 / 5

Lange haben wir auf Prometheus - Dunkle Zeichen gewartet, ein Film, dessen Ankündigung einst wie ein Wunder erschien. Ein weiterer Film im Alien-Universum und dann noch mit Altmeister Ridley Scott?! Unfassbar! Nach unserem Kinobesuch heute können wir jedenfalls mit Überzeugung sagen, Prometheus hat unsere intensive Vorberichterstattung wahrlich verdient.

In einer entlegenen schottischen Gegend entdeckt ein Forscherteam gegen Ende dieses Jahrhunderts Artefakte, die auf eine außerirdische Zivilisation hinweisen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse startet die Weyland Corporation einige Zeit später das Forschungsschiff "Prometheus" ins All, dessen 17-köpfige Besatzung den Ursprüngen dieser uralten Hinweise nachgehen soll. Während der Tiefschlafphase der menschlichen Besatzung wacht der Android David (Michael Fassbender, Shame) über deren Wohl, als die "Prometheus" nach mehr als zwei Jahren ein entferntes Sonnensystem erreicht. Auf einer ersten Exkursion stoßen die Forscher, unter ihnen Dr. Elizabeth Shaw (Noomi Rapace, Millennium-Trilogie) sowie Dr. Charlie Holloway (Logan Marshall-Green, Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest), auf ein Konstrukt, das nicht natürlichen Ursprungs ist. Darin entdecken sie ein Hologramm, welches neue Erkenntnisse über die Außerirdischen mit sich bringt - doch allzu schnell stellt sich heraus, dass die Theorie, die das Team in die Weiten des Alls entführte, nur die halbe Wahrheit ist...

Trailer zu Prometheus - Dunkle Zeichen

Wir halten uns bewusst mit weiteren Details zu Handlung und Personen zurück, um nicht zu viel zu verraten. Fest steht, dass wir das Kino glücklich, aber auch mit einigen Fragezeichen in den Augen verlassen haben. Bevor ihr jetzt vermutet, dass Prometheus - Dunkle Zeichen nicht hält, was er verspricht - falsch. Ridley Scott hat einen wunderbaren Science-Fiction-Film mit seinem Team kreiert, der sich auf seine Weise faszinierend in die Alien-Reihe einfügt, ohne zu viele Anleihen zu nehmen. Andererseits serviert der Regisseur bestimmte Fakten nicht auf dem Silbertablett, lässt einige Punkte offen und stößt mit dem Ende äußerst bewusst die Tür für mögliche Fortsetzungen auf.

Definitiv erkennt der gewiefte Alien-Fan schon zu Beginn des Films Details, die das Herz höherschlagen lassen. Seien es die Konstruktion des Raumschiffinneren, die musikalische Untermalung und natürlich auch die viel beschworenen letzten zehn, fünfzehn Minuten des Films. Scott nimmt Anleihen, hat aber so viel Selbstbewusstsein, neue Wege zu beschreiten, wohl wissend, dass ihn ein Shitstorm erwarten könnte. Prometheus - Dunkle Zeichen ist ein Alien-Prequel, ohne es wirklich zu sein und wir sind uns absolut sicher, der Film wird unzählige Forendiskussionen nach sich ziehen - nicht nur, weil das Wesen des kultigen "Space Jockey" entzaubert wird, den man danach mit ganz anderen Augen sieht. Jeder wird für sich entscheiden müssen, ob seine Neugier so weit geht, eine Art Vorgeschichte zu Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt sehen zu wollen, oder ob er sich mit dem Status Quo ohne Kinobesuch begnügt. Was wir jedoch bezweifeln, denn der Mensch ist ein neugieriges Wesen - was nicht zuletzt der Forschergeist der "Prometheus"-Besatzung beweist, egal was es kostet.

An diesem Punkt können wir das Casting für den Film nur loben. Die Charaktere sind, soweit dies bei 17 Personen eines Raumschiffs möglich ist, ausgearbeitet und haben ihre Relevanz. Andererseits ist es nur natürlich, dass bestimmte Personen hervorstechen und andere als Zuträger untergehen, seien es bestimmte Forschungsmitglieder oder Gehilfen des Kapitäns (oder erinnert ihr euch noch, wer von den Marines in Aliens - Die Rückkehr als brennende Fackel mit zuerst stirbt?!). Und bevor wir ein Wort über Noomi Rapace verlieren, kommen wir nicht umhin, Michael Fassbenders bravouröse Performance zu loben. Wir wünschen dem Mittdreißiger so unbändig einen Oscar für einen seiner nächsten Filme, der eine unglaubliche Leistung an den Tag legt. Er muss zwar "nur" einen logisch agierenden und unterkühlten Androiden spielen, doch die Art und Weise, mit der er dessen Contenance und Antrieb darstellt, ist unbezahlbar. Es macht unglaublichen Spaß, Fassbender zuzusehen und es erfreut das Zuschauerherz, dass er ausreichend Leinwandzeit erhält. Ihm gegenüber brilliert eine überzeugende Noomi Rapace, die ohne Rücksicht auf Verluste das Drama um ihre Person glaubhaft macht. Auch Oscar-Gewinnerin Charlize Theron ist für die Rolle der dominanten Kommandeurin perfekt, die spätestens jetzt weit weg von dem naiven Jungmädchen-Charme ihrer frühen Schauspieljahre ist. Nicht zu vergessen Idris Elba als Kapitän des Raumschiffs und Logan Marshall-Green. Das Filmteam castete Menschen, keine Abziehbilder, und das macht Prometheus - Dunkle Zeichen zu einem glaubhaften Erlebnis. Bewusst schließen wir hier Guy Pearce aus - wer den Film sieht, weiß, warum wir den Mimen und damit bestimmte Details ausblenden.

Gibt es negative Punkte? Ja, die gibt es. Landschaften und Raumschiffe sind perfekt animiert, doch die CGI-Effekte bei den Wesen fielen etwas auf. Sicherlich auch der 3D-Version geschuldet, aber wir kommen nicht umhin uns einmal mehr an die gute alte Zeit zu erinnern, und wir sprechen nicht von Stop Motion. Zudem ist Prometheus - Dunkle Zeichen mit seinen etwa 120 Minuten viel zu kurz, um wirklich jedes Faktum näher beleuchten zu können und alle Fragen zu klären. Der Film ist in Frankreich, wo wir ihn sahen, ab 12 freigegeben und wir sind uns sicher, dass dies nicht die harte Ausgabe sein kann, von der Scott sprach. Der Film ist mitnichten soft, jedoch vermissten wir ein, zwei Szenen aus den Trailern und von Szenenbildern, außerdem Antworten auf ein paar Fragen, die eventuell in einem zweiten Teil geklärt werden können. Es fühlt sich einfach nicht ganz vollständig an, auch wenn der vorliegende Film schnitttechnisch durchdacht ist. Manche Beweggründe und Hintergrundgeschichten werden angerissen und es scheint, als ob Scott in einer noch unbekannten Fassung weiteres Futter geben möchte. Prometheus hätte gut und gerne noch 20, 30 Minuten länger sein können und mit dem Ende wäre eine Fortsetzung so sicher wie das Amen in der Kirche.

Ob der Science-Fiction-Film einen Durchmarsch wie Marvels The Avengers hinlegt, darf bezweifelt werden, zu eng gefasst ist die Zielgruppe, zu speziell die Thematik und zugegebenermaßen auch nur besonders attraktiv für Kenner der Reihe. Wir haben die 2D-Version gesehen und es ist zu erahnen, dass viele Szenen in 3D bombastisch sein müssen. Insgesamt ist Prometheus - Dunkle Zeichen eine wirkliche Kinoempfehlung für Freunde des Genres und für alle, die endlich erfahren wollen, was Scott sich Neues für "sein" Alien-Universum ausgedacht hat. Es war und ist nicht machbar, dass er die geheimen Wünsche eines jeden Alien-Fans trifft, sei es in Ästhetik, Story Telling oder Ideenreichtum. Es ist seine Vorstellung einer interessanten Vorgeschichte basierend auf einem Drehbuch von Jon Spaihts und Damon Lindelof und dafür vergeben wir fette 4,5 von 5 Hüten.
 

Und hier noch ein kleiner Nachtrag zur deutsch-französischen Freundschaft: 13:15 regulärer Filmstart - doch nichts zu sehen, nichts zu hören. 30 Minuten lang konnte der Film nicht starten, es gab kein Bild, keinen Ton, nichts. Doch französische Kinobesucher pöhlen nicht rum, nein, es geht gesittet zum Vorführteam und irgendwann läuft der Kasten. Angenehm, wie ruhig es während der Vorführung im Saal war, der um diese Uhrzeit nahezu proppenvoll war, als ob die Leute jahrelang auf diesen einen Film gewartet haben. Kein Gemurmel, kein lautes Gerede, nur die Leinwand zählte und es waren mitnichten nur Mittvierziger dabei. Kurzum, wir hatten wirklich Spaß im Kino!
 

Da kriegt man Angst, wenn man diese Anzeige minutenlang bei einem so langersehnten Abenteuer sieht...

Prometheus - Dunkle Zeichen Bewertung
Bewertung des Films
910

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87 Kommentare
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
10.08.2012 11:08 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@ZSSnake.

OK, wenn du also bei einer (wie realstisch auch immer angelegten) Comicverfilmung andere Maßstäbe ansetzt, als bei einem Science Fiction Film, hebelt das aber mal jedes Argument aus.

Ich war/bin lediglich irritiert, da dir die unterschiedlichen Intentionen dieser beiden Regiesseure offenbar ganz klar sind. Vielleicht muss ich Prometheus erst sehen, um weiter diskutieren zu können.
Wird nicht mehr lange dauern :-)
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
Avatar
Cairbre : : Moviejones-Fan
10.08.2012 11:07 Uhr
0
Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9
@ZSSnake:

hehe stimmt, wahrscheinlich sind da meine Batterien immer noch leer von meinen (allerdings erfolgreichen) Bemührungen, LOST für mich zu entschlüsseln smile
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
10.08.2012 10:57 Uhr | Editiert am 10.08.2012 - 11:42 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
SPOILERS AHEAD


@ Cairbre:

Was ist das Problem? Er lässt sich einfrieren und kommt mit, um ganz eigensinnig nach dieser Lösung für das Alterungsproblem zu suchen. Dabei verschleiert er doch nur die wahren Motive für die Expedition, um nicht seine Spezialisten zu verprellen die ganz andere Ideen haben.

Seine Tochter ist dagegen, die Wissenschaftler sind dagegen und er macht es einfach aus eigensinnigen Motiven um sich quasi ewiges Leben zu verschaffen. Humane Verluste sind ihm dabei ja offensichtlich ebenso egal wie der eigentliche Forschungszweck der Mission. Und so stellt er sich als großer Wohltäter dar, finanziert die Mission und lässt seine Teilnahme und Motive so lange wie möglich im Dunkeln. Erst als die Lösung denkbar nahe scheint und keiner ihn mehr aufhalten wird, weil ihm das Sicherheitspersonal an Bord untersteht entschließt er sich mit dem Konstrukteur zu sprechen. Das macht schon sinn, wenn man drüber nachdenkt. Das ist mE auch nicht zurechtgebogen, sondern einfach der Gedanke dahinter. Die Weyland-Yutani-Corporation in den alten Alien-Filmen war auch immer von undurchsichtigen und eigensinnigen Motiven geprägt. Dass der Name Weyland dann hier für einen eigensinnigen Mann steht, der nur sein eigenes Wohl im Sinne hat, ist für mich nur konsequent.

Aber du hast recht, Geschmäcker sind verschieden und nicht jeder hat Lust ein wenig Zeit und Philiosophiererei zu investieren, um dem ganzen für sich Sinn zu geben :-)
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
10.08.2012 10:48 Uhr | Editiert am 10.08.2012 - 11:42 Uhr
0
Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
SPOILERS AHEAD


@ Bartacuda:

Die Plotholes bei The Dark Knight Rises ergaben sich nicht daraus, dass Nolan versucht hat Erklärungen im Raum stehen zu lassen.

Nehmen wir mal folgende Szenenfolge: Bruce Wayne, der zuvor noch völlig zerstörte Gelenke (wird als er versucht wieder Batman zu werden thematisiert) und alles mögliche hatte macht im Wüsten-Brunnen-Knast seine Wunderheilung durch (sprich 20 cm rausgepoppter Wirbel wieder rein - Check, Laufen lernen durch hängen an einem Seil - Check, In Form kommen durch Liegestütze - Check) und Plötzlich ist sein Kniegelenk wieder okay? Ohne die komische Techno-Stütze, die er zuvor bekommen hatte? Ne, sorry. Und dann klettert er aus diesem Knast, der KEINE (!!) Wachen hat. Ist mitten in der Wüste in einer (ja ich hab sie gesehen) Stadt, in der ihn aber unter Garantie erstmal keiner kennt (erstens war er fast 10 Jahre von der Bildfläche verschwunden und zweitens guckt wohl nicht jeder in nem Wüstenstaat CNN und stellt fest "ah, Bruce Wayne ist wieder da"). Bar jeder Identifikationsmöglichkeiten und kommt dann ohne Probleme in gefühlten 2 Tagen zurück nach Gotham UND schafft es ohne seine Batman-Ausrüstung problemlos zurück in eine Stadt die gegen alles und jedes was rein oder raus will hermetisch abgeriegelt ist? Sorry, aber das kauf ich einfach nicht.

Nolan wollte (hat er selbt gesagt) einen realistischen Batman, aber das ist so dermaßener Unsinn. Er hat es geschafft mit Inception einen schlüssigen und weitestgehend wirklich logischen Film zu kreiren, den man nachvollziehen konnte (und darin ging es um die Reise in TRÄUME!) und dann schafft er es nicht Batman zumindest logisch vernünftig darzustellen? Kann ich nicht fassen und enttäuscht mich einfach zutiefst.

Und das vergleichen wir mal mit Ridley Scott, der einen eigenständigen Film machen wollte. Der spielt im Alien-Universum, in dem aber auch selten etwas befriedigend erklärt wurde. Und Fuck-Yeah, es ist Science-Fiction, da geht sowas. Wenn ich versuche einen realistischen Film zu machen wie Nolan, dann kann ich es mir mE nicht leisten solche Logikschwächen reinzubauen. Bei Prometheus kann man für die meisten Probleme mit ein wenig nachdenken und philosophieren eine befriedigende Lösung finden. Aber wie bitteschön löse ich das "Batman-Problem" denn befriedigend, ohne mir wer weiß was zurecht zu legen, damits irgendwie verquer in irgendwelche Logik-Konventionen passt. Hätte Nolan Alfred eingebaut, der Bruce hilft und alles, hätte ich das vielleicht noch gekauft. Aber er war alleine und er hat den Weg zurück nach Gotham alleine gemacht...das geht einfach nicht.

Tut mir leid, aber Prometheus mit seinen kleinen schwer erklärbaren Dingen aber ansonsten durchgehender Stringenz (und sei es nur darin, vieles eben philosophisch in den Raum zu werfen und die Lösung nicht ganz offensichtlich zu machen) macht da einfach so vieles so viel richtiger als The Dark Knight Rises. Und die spielen einfach nicht in der gleichen Liga. Das eine ist Sci-Fi das andere ein Action-Thriller, der bewusst NICHT als Comic-Verfilmung gelten wollte und deshalb möglichst alles Comichafte über Bord geworfen hat. Dann muss er sich auch gefallen lassen, als solcher beurteilt zu werden und darf nicht dann jammern "aber ich bin doch eine Comicverfilmung, bwäh". So sehe ich das.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Cairbre : : Moviejones-Fan
10.08.2012 10:40 Uhr
0
Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9
@ZSSnake:

Du hast sicherlich recht, natürlich kann man sich das alles irgendwie zusammenstricken - aber gewisse Ansprüche an eine in sich schlüssige Handlung sollte man meiner Meinung nach trotzdem stellen können. Klar hätte David auch 30 Minuten lang im Alienkontrollcenter einen elektrischen Weihnachtsbaum schmücken können (David Lynch lässt grüßen), und man hätte auch das irgendwie interpretieren können. Aber macht das den Film gut?

Ich versuchs nochmal an dem Beispiel deutlicher zu machen was ich meine: Peter Wayland legt sich also wegen tödlicher Krankheit in Kälteschlaf und lässt sich bei Alienkontakt wieder auftauen - das ist simpel und nachvollziehbar, hab ich auch so verstanden. Im Film aber erklärt Peter Wayland dem Team direkt am Anfang dass er zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich tot ist was auch nicht aufgelöst wird, sondern stattdessen wird er an Bord versteckt, um später ihn (bzw. nur den Zuschauer, die anderen nehmen es eh so hin) dann zu überaschen. Das ist kompliziert und aufgesetzt ohne für die Handlung irgendwie wichtig zu sein. Einfach eine Idee, die nicht weiter bzw. zu Ende verfolgt wurde.

Aber ist auch egal, Geschmäcker sind bekanntlich verschieden und das ist auch gut so. Ich sag ja, mir hat der Film sogar gut gefallen. Nur das Argument "wers nicht versteht ist zu einfältig" ist mir zu leicht als Ausflucht für lückenhafte Drehbücher.
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bartacuda : : Mitternächtlicher Haijäger
10.08.2012 10:28 Uhr
0
Dabei seit: 03.03.10 | Posts: 4.316 | Reviews: 0 | Hüte: 329
@ZSSnake:
Habe Prometheus noch nicht gesehen und lese daher hier etwas oberflächlich um nicht zu viel zu erfahren.

Aber mal interessehalber:
Du schreibst:
Sieht das denn keiner? Scott WILL NICHT alles erklären und alles aufdecken, man soll selbst nachdenken, sich ein Bild machen und sich Gedanken machen ohne die Lösung auf dem Silbertablett serviert zu bekommen.

Dagegen einen deiner Posts zu TDKR
Der Film hatte einfach zu große Plotholes, zu wenig nachvollziehbare Handlung,...

Warum unterstellst du Scott etwas, was du bei Nolan nicht einmal in Erwägung ziehst?
... ... aber lass uns ganz offen sein, Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft!
MJ-Pat
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ZSSnake : : Expendable
10.08.2012 10:17 Uhr | Editiert am 10.08.2012 - 11:41 Uhr
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Dabei seit: 17.03.10 | Posts: 8.948 | Reviews: 184 | Hüte: 616
SPOILERS AHEAD

@ Cairbre:

Da hast du anscheinend nicht richtig aufgepasst: Das von dir genannte sind (jetzt mal von dem Handbuch-Aspekt abgesehen, das sind halt leider vorhandene Horror-Klischees die da bedient werden) keine Logiklöcher, es wird lediglich nicht mundgerecht serviert und alles erklärt, was doch den Reiz des Films ausmacht.

Sieht das denn keiner? Scott WILL NICHT alles erklären und alles aufdecken, man soll selbst nachdenken, sich ein Bild machen und sich Gedanken machen ohne die Lösung auf dem Silbertablett serviert zu bekommen.

Das mit der DNA ging vielleicht einfach nicht anders. Im Sinne eines "einen Teil von sich zurücklassen um etwas Größeres zu schaffen".

Und was das "zurücklassen" angeht. Das haben sie nicht. Es wird im Film mehrfach darauf eingegangen, dass etwas furchtbar schiefgegangen ist, weshalb man die "Mission: Erde" vor 2000 Jahren nicht beenden konnte. Dementsprechend macht das auch absolut Sinn, dass alles noch so da rumsteht/bzw. -liegt.

Peter Weyland hat sich in den Kälteschlaf begeben, weil er nur noch wenige Stunden zu leben gehabt hat und WUSSTE, dass er erst aufstehen darf, wenn die Rettung ganz nah ist, um nicht vorher zu sterben. Das macht schon sehr viel Sinn, wenn man der Story folgt und ihm zuhört.

Und David? Der könnte zum einen einen Forschungsauftrag von Weyland oder wem anders bekommen haben. Andersrum könnte er auch einfach durch all die Informationen und die gelesenen Träume und so weiter eine Art Gottkomplex entwickelt haben, der ihn zu solchen Experimenten treibt, die er dann in morbider Faszination untersucht. Muss auch nicht erklärt werden finde ich.

Soviel erstmal dazu.
"You will give the people of Earth an ideal to strive towards. They will race behind you, they will stumble, they will fall. But in time, they will join you in the sun, Kal. In time, you will help them accomplish wonders." (Jor El, Man of Steel)
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Cairbre : : Moviejones-Fan
10.08.2012 09:16 Uhr
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Dabei seit: 23.11.11 | Posts: 348 | Reviews: 0 | Hüte: 9
Das vorweg, mir hat der Film richtig Spass gemacht und optisch finde ich ihn sehr beeindruckend. Aber die Logiklöcher werden einem derart penetrant ins Gesicht geworfen, dass man sie selbst mit Mühe kaum ignorieren kann. Der gradiose Actionspaß aus ALIENS bleibt daher genauso unerreicht wie der klaustrophobische Weltraumhorror einer EVENT HORIZON.

Als Beispiele noch ein paar massive SPOILER:

..

..

..

Aus welchem Grund hat sich der reiche Geldgeber als tot ausgegeben um sich an Bord seines eigenen Schiffes zu verstecken, das machte doch null Sinn?? Wie fortschrittlich sind die Schöpfer, dass sie sich selbst töten müssen um DNA zu verstreuen? Und gleich Massenvernichtungswaffen, Raumschiffe und eine Karte zu ihrem Heimatplaneten zurücklassen? Was bringt es dem Android, die wissenschaftlichen Leiter der Expedition mit Aliens zu infizieren - zumal er direkt im Anschluss jegliches Interesse daran verliert?

Der absolute Hammer ist aber die restliche Crew der Prometheus. Hier war bei Weyland Industries wohl kein Geld mehr für ein professionelles Team übrig.. In das Handbuch der nächsten Crew sollten daher unbedingt folgende Punkte aufgenommen werden: 1.) Auf fremden Planeten immer den Helm aufbehalten 2.) Nicht alles alienmäßige angrabschen 3.) Nichts alienmäßiges an Bord bringen 4.) Für plötzlich auftauchende Aliens sollte das Raumschott geschlossen bleiben 5.) Wenn Ihr schon Crewmitglieder in einer düsteren Alienpyramide zurücklassen müsst bleibt wenigstens auf Empfang 6.) Spontane Selbstoperationen der Crew sollte man nicht ignorieren und 7.) wenn etwas großes langes auf Euch herabsinkt flüchtet zur Seite..
Avatar
Umleitung : : Moviejones-Fan
10.08.2012 07:00 Uhr
0
Dabei seit: 22.10.11 | Posts: 673 | Reviews: 2 | Hüte: 16
@Mar-El

Bin Deiner Meinung, Scott hat das "Thema" verhuntzt...LEIDER!


Das, als was uns Scott versucht zu verkaufen, war der Space Jockey NIE gedacht, das sieht man schon alleine an seiner Körper Größe, das Original war mindestens doppelt oder 3 mal so groß,...Kurz zu Info, ich habe vor über 25 Jahren mal gelesen (damals kam auch der Hype wegen dem Jockey auf, war direkt nach Camerons Aliens, zu dem Zeitpunkt wurde Scott auch die ersten male über diesen, genauer ausgefragt), das dieser und die (jetzt) so genannten Engineers, 2 völlig verschiedene Rassen sein sollten, die vor zehn Tausenden von Jahren, über mehrere Jahrhunderte, im ganzen Universum, miteinander im Krieg waren und das außerirdische Schiff (in Alien), ein Transporter/Bomber sein sollte, mit dem die eine Rasse (Space Jockey), eine völlig neue Biologische Waffe (die Kreaturen!) über/gegen die andere („die Göttlichen“, so wurden die damals von Scott genannt) abwerfen/einsetzen wollte, In dieser Version hat die Menschheit ÜBERHAUPT keine Rolle gespielt, weil Scott nicht wollte, dass wir denken „wir wären das Zentrum der Galaxis“ und damit auch eine völlig andere Wahrnehmung, der Realität der „anders Artigkeit des Fremden“ aufzeigen wollte. Aber da Scott wohl seine Meinung geändert hat, wurden aus 2 Rassen eine gemacht und die Menschheit wurde in den Fokus gerückt und somit kann man geteilter Meinung sein, in wie weit der Film ein Vorgänger von Alien ist. Ich wünschte er wäre bei der Ausgangs Idee geblieben, dann wäre der NEUE FILM in sich schlüssiger und vor allem besser geworden.

SEHR WICHTIG!

Ps. Es gibt einen Roman „Der Ewige Krieg“ (1975) von David Webb Peoples. Ich habe ihn gelesen und den Comic 3 Teiler von 1989 (darin geht es über einen Krieg in der Zukunft, zwischen den Menschen und den Tauren, der über mehrere Jahrhunderte, im ganzen Universum tobt)...Die Geschichte hört sich ganz ähnlich an, wie die Ursprungs Idee von Scott, über die Space Jockeys und Engineers, (nur leicht abgewandelt und in ein Fremdes Universum verschoben, um sich wohl schon damals von der Roman Vorlage soweit zu entfernen, um keinen Rechts Streit mit dem Autor des Buchs zu riskieren) die er damals ausgeführt hat, aber da ich irgendwo mal gehört habe, das Scott eben diesen demnächst verfilmen will, macht es Sinn bei Prometheus die Vergangenheit der beiden Rassen (jetzt ist ja eine daraus geworden) in eine andere Richtung zu lenken, damit sich die beiden Projekte nicht zu ähnlich sehen und genau darum hat Prometheus gegenüber Alien (den konnte er ja noch ziemlich unbefangen vollenden) Abstriche in kauf nehmen müssen, die er gar nicht verdient hat...Sollte Scott das Buch verfilmen, wird er (meiner Meinung nach) erst dann, von der Klasse her, an Filme wie Alien oder Blade Runer anschließen können...Denn das Buch und die Idee von „Der Ewige Krieg“, ist so mit das beste, was ich jemals in Science-Fiction gelesen habe, ich glaube dieser wurde bis jetzt noch nicht realisiert, weil er genauso wie früher, Der Herr der Ringe, als nicht verfilmbar galt, aber mit den heutigen Möglichkeiten ist auch diese Fantastische Geschichte, in greifbare Nähe gerückt, ob ich mich auf die Fortsetzung von Prometheus freue? JA! Aber nach diesem hier erwarte ich nicht viel, mein Ziel ist, die Verfilmung von Der Ewige Krieg! Glaubt mir DAS DING WIRD DER HAMMER!...Ach ja, von Blade Runner 2 erwarte ich auch nicht viel, nicht nachdem Scott Prometheus, der Art zusammen „geschustert“ hat.
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Mar-El : : Moviejones-Fan
10.08.2012 02:39 Uhr | Editiert am 10.08.2012 - 02:41 Uhr
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Dabei seit: 10.08.12 | Posts: 326 | Reviews: 0 | Hüte: 3
SPOILER

was ich noch sagen wollte, wie schön es in alien 1 noch war das alles schön beschränkt war auf LV-426, die nostromo und deren besatzung,
und in Prometheus das ganze aufeinmal ausgeweitet wird auf die entstehung der gesamten menschheit. so ein verdammter murks verdammt noch mal :-(

und noch mal, wie kommt man auf die bescheuerte idee das der Space Jockey nur eine rüstung ist in der ein "mensch" sitzt :-(((
verdammt noch mal.
würg kotz kotz würg.
Avatar
Mar-El : : Moviejones-Fan
10.08.2012 02:11 Uhr | Editiert am 10.08.2012 - 02:14 Uhr
0
Dabei seit: 10.08.12 | Posts: 326 | Reviews: 0 | Hüte: 3
SPOILER

@ArneDias

nein, ich meinte doch nicht das das schiff aus ailen 1 da schon 2000 jahre liegt, (obwohl es in alien 1 den anschein macht [dallas]"sieht aus als ob dieses wesen schon seit ewigkeiten tot ist"), ich meinte das sich die schiffe ansich seit mindestens 2000 jahren in dem LV sonnensystem befinden, bzw auf LV223, gerade weil die Space J. leiche dort schon so lange liegt. ich geh halt davon aus das das schiff aus alien 1 eines der schiffe ist die auf LV223 "versteckt" sind. möglicher weise sogar das schiff mit dem david am ande die flitze macht.
das in alien 1 die eier nach dem absturz oder kurz davor erst gelegt worden sind bezweifle ich. sieht für mich so aus als ob die eier dort von den SJ gelagert worden sind, ähnlich wie in prometheus die anderen behälter.
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Kerusey : : Piratenfürst
10.08.2012 01:54 Uhr
0
Dabei seit: 03.12.11 | Posts: 408 | Reviews: 0 | Hüte: 2
Grad aus dem Film zurück gekommen und ich fand ihn noch schlechter als mies. Die Story ist der letzte Schwachsinn! Der Film hat nicht mal einen halben Hut verdient!
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ArneDias : : Mr. Wick
10.08.2012 01:53 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
@Mar-El

Im Film Alien wird nie erwähnt das der Space Jockey da bereits seit 2000 Jahre liegt?

Was die zeitliche Differenz zwischen den beiden Filmen angeht: Prometheus spielt im Jahr 2093 und der Alien Film spielt im Jahr 2122, also fast 30 Jahre später.
Kann es sein das du die 2000 Jahre mit der Leiche verwechselst welche in Prometheus gefunden wurde?

Was die Eier in Alien 1 angeht: Hier wird deutlich gemacht das die Eier erst später entstanden sind. Der Pilot saß ja im Navigationsstuhl als das Alien aus ihm herausbrach, er war also gerade iwohin unterwegs und ist dann wohl abgestürzt bzw. das Schiff hatte halt keinen Piloten mehr. Die Mannschaft der Nostomo entdeckt dann auf der Plattform ein Loch (durch Säure verursacht) was wohl vom aus dem Space Jockey geschlüpften Alien stammt und welches in die große Kammer führt wo die Alien Eier ruhen. Das lässt ganz klar darauf schließen das die Alien Eier erst entstanden sind, nachdem das Schiff abgestürzt ist oder kurz davor.

Was den blauen Schleier betrifft: wir wissen schlicht und einfach nicht was das ist, das wurde nie aufgeklärt. Vielleicht ist das nur eine Art Dunst die von den Eiern ausgeht um diese zu Konservieren.
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Mar-El : : Moviejones-Fan
10.08.2012 01:38 Uhr | Editiert am 10.08.2012 - 01:41 Uhr
0
Dabei seit: 10.08.12 | Posts: 326 | Reviews: 0 | Hüte: 3
SPOILER!

@ArneDias

schau mal, in alien 1 liegt eines der schiffe abgestürzt aus LV-426 und hat tausende von alien eiern gelagert. da prometheus ja nur relativ kurze zeit vor Alien spielt glaube ich nicht das das proto alien aus prometheus so schnell in so kurzer zeit für die vielen eier verantwortlich sein kann. auf die 2000 jahre komme ich weil die space J. leiche schon seit 2000 jahren in dem schiff liegt und das deshalb die schiffe mindestens ebensolang dort liegen.
auch wenn die alien eier in dem schiff nicht vorkamen, kann es gut sein das man sie nicht entdeckt hat oder aber das sie in einem der anderen schiffe gelagert waren.
wie sollen denn die eier in alien 1 so gut gelagert und mit einem blauen licht schleier gut abgeschirmt dort hingekommen sein? glaube nicht das das proto alien mal schnell rüber zu einem anderen schiff gelauffen ist und dort die alien einer in einem dafür vorgesehenen lagerraum schön aufgereit abgelegt hat. ich halte das "proto alien" und das zeug, infizierung, schwangerschaft usw aus dem es entstanden ist daher viel eher für eine art verwanter spezies.
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ArneDias : : Mr. Wick
10.08.2012 01:24 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
@Mar-El

In welchen Schiffen sind welche Eier seit 2000 Jahren vorhanden? Es gibt in den Schiffen keine Alien Eier. Nur die Behälter mit den Biologischen Waffen aus denen letztendlich das Alien entstanden ist.

Und im Alien Film wird nirgendwo erwähnt wie lange das Schiff schon da liegt und schon gar nicht das es da bereits seit 2000 Jahren liegt.

Chronologisch gesehen im Alien Universum entsteht zum aller ersten mal am Ende von Prometheus ein Alien durch einen Facehugger.

Aber vielleicht habe ich deinen Beitrag auch falsch verstanden? (siehe die Frage in meinem ersten Satz)
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