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Prometheus - Dunkle Zeichen

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Der Beginn einer langen Freundschaft

Prometheus - Dunkle Zeichen Kritik

Prometheus - Dunkle Zeichen Kritik
87 Kommentare - 30.05.2012 von Moviejones
Wir haben uns "Prometheus - Dunkle Zeichen" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Prometheus - Dunkle Zeichen

Bewertung: 4.5 / 5

Lange haben wir auf Prometheus - Dunkle Zeichen gewartet, ein Film, dessen Ankündigung einst wie ein Wunder erschien. Ein weiterer Film im Alien-Universum und dann noch mit Altmeister Ridley Scott?! Unfassbar! Nach unserem Kinobesuch heute können wir jedenfalls mit Überzeugung sagen, Prometheus hat unsere intensive Vorberichterstattung wahrlich verdient.

In einer entlegenen schottischen Gegend entdeckt ein Forscherteam gegen Ende dieses Jahrhunderts Artefakte, die auf eine außerirdische Zivilisation hinweisen. Auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse startet die Weyland Corporation einige Zeit später das Forschungsschiff "Prometheus" ins All, dessen 17-köpfige Besatzung den Ursprüngen dieser uralten Hinweise nachgehen soll. Während der Tiefschlafphase der menschlichen Besatzung wacht der Android David (Michael Fassbender, Shame) über deren Wohl, als die "Prometheus" nach mehr als zwei Jahren ein entferntes Sonnensystem erreicht. Auf einer ersten Exkursion stoßen die Forscher, unter ihnen Dr. Elizabeth Shaw (Noomi Rapace, Millennium-Trilogie) sowie Dr. Charlie Holloway (Logan Marshall-Green, Gesetz der Straße - Brooklyn's Finest), auf ein Konstrukt, das nicht natürlichen Ursprungs ist. Darin entdecken sie ein Hologramm, welches neue Erkenntnisse über die Außerirdischen mit sich bringt - doch allzu schnell stellt sich heraus, dass die Theorie, die das Team in die Weiten des Alls entführte, nur die halbe Wahrheit ist...

Trailer zu Prometheus - Dunkle Zeichen

Wir halten uns bewusst mit weiteren Details zu Handlung und Personen zurück, um nicht zu viel zu verraten. Fest steht, dass wir das Kino glücklich, aber auch mit einigen Fragezeichen in den Augen verlassen haben. Bevor ihr jetzt vermutet, dass Prometheus - Dunkle Zeichen nicht hält, was er verspricht - falsch. Ridley Scott hat einen wunderbaren Science-Fiction-Film mit seinem Team kreiert, der sich auf seine Weise faszinierend in die Alien-Reihe einfügt, ohne zu viele Anleihen zu nehmen. Andererseits serviert der Regisseur bestimmte Fakten nicht auf dem Silbertablett, lässt einige Punkte offen und stößt mit dem Ende äußerst bewusst die Tür für mögliche Fortsetzungen auf.

Definitiv erkennt der gewiefte Alien-Fan schon zu Beginn des Films Details, die das Herz höherschlagen lassen. Seien es die Konstruktion des Raumschiffinneren, die musikalische Untermalung und natürlich auch die viel beschworenen letzten zehn, fünfzehn Minuten des Films. Scott nimmt Anleihen, hat aber so viel Selbstbewusstsein, neue Wege zu beschreiten, wohl wissend, dass ihn ein Shitstorm erwarten könnte. Prometheus - Dunkle Zeichen ist ein Alien-Prequel, ohne es wirklich zu sein und wir sind uns absolut sicher, der Film wird unzählige Forendiskussionen nach sich ziehen - nicht nur, weil das Wesen des kultigen "Space Jockey" entzaubert wird, den man danach mit ganz anderen Augen sieht. Jeder wird für sich entscheiden müssen, ob seine Neugier so weit geht, eine Art Vorgeschichte zu Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt sehen zu wollen, oder ob er sich mit dem Status Quo ohne Kinobesuch begnügt. Was wir jedoch bezweifeln, denn der Mensch ist ein neugieriges Wesen - was nicht zuletzt der Forschergeist der "Prometheus"-Besatzung beweist, egal was es kostet.

An diesem Punkt können wir das Casting für den Film nur loben. Die Charaktere sind, soweit dies bei 17 Personen eines Raumschiffs möglich ist, ausgearbeitet und haben ihre Relevanz. Andererseits ist es nur natürlich, dass bestimmte Personen hervorstechen und andere als Zuträger untergehen, seien es bestimmte Forschungsmitglieder oder Gehilfen des Kapitäns (oder erinnert ihr euch noch, wer von den Marines in Aliens - Die Rückkehr als brennende Fackel mit zuerst stirbt?!). Und bevor wir ein Wort über Noomi Rapace verlieren, kommen wir nicht umhin, Michael Fassbenders bravouröse Performance zu loben. Wir wünschen dem Mittdreißiger so unbändig einen Oscar für einen seiner nächsten Filme, der eine unglaubliche Leistung an den Tag legt. Er muss zwar "nur" einen logisch agierenden und unterkühlten Androiden spielen, doch die Art und Weise, mit der er dessen Contenance und Antrieb darstellt, ist unbezahlbar. Es macht unglaublichen Spaß, Fassbender zuzusehen und es erfreut das Zuschauerherz, dass er ausreichend Leinwandzeit erhält. Ihm gegenüber brilliert eine überzeugende Noomi Rapace, die ohne Rücksicht auf Verluste das Drama um ihre Person glaubhaft macht. Auch Oscar-Gewinnerin Charlize Theron ist für die Rolle der dominanten Kommandeurin perfekt, die spätestens jetzt weit weg von dem naiven Jungmädchen-Charme ihrer frühen Schauspieljahre ist. Nicht zu vergessen Idris Elba als Kapitän des Raumschiffs und Logan Marshall-Green. Das Filmteam castete Menschen, keine Abziehbilder, und das macht Prometheus - Dunkle Zeichen zu einem glaubhaften Erlebnis. Bewusst schließen wir hier Guy Pearce aus - wer den Film sieht, weiß, warum wir den Mimen und damit bestimmte Details ausblenden.

Gibt es negative Punkte? Ja, die gibt es. Landschaften und Raumschiffe sind perfekt animiert, doch die CGI-Effekte bei den Wesen fielen etwas auf. Sicherlich auch der 3D-Version geschuldet, aber wir kommen nicht umhin uns einmal mehr an die gute alte Zeit zu erinnern, und wir sprechen nicht von Stop Motion. Zudem ist Prometheus - Dunkle Zeichen mit seinen etwa 120 Minuten viel zu kurz, um wirklich jedes Faktum näher beleuchten zu können und alle Fragen zu klären. Der Film ist in Frankreich, wo wir ihn sahen, ab 12 freigegeben und wir sind uns sicher, dass dies nicht die harte Ausgabe sein kann, von der Scott sprach. Der Film ist mitnichten soft, jedoch vermissten wir ein, zwei Szenen aus den Trailern und von Szenenbildern, außerdem Antworten auf ein paar Fragen, die eventuell in einem zweiten Teil geklärt werden können. Es fühlt sich einfach nicht ganz vollständig an, auch wenn der vorliegende Film schnitttechnisch durchdacht ist. Manche Beweggründe und Hintergrundgeschichten werden angerissen und es scheint, als ob Scott in einer noch unbekannten Fassung weiteres Futter geben möchte. Prometheus hätte gut und gerne noch 20, 30 Minuten länger sein können und mit dem Ende wäre eine Fortsetzung so sicher wie das Amen in der Kirche.

Ob der Science-Fiction-Film einen Durchmarsch wie Marvels The Avengers hinlegt, darf bezweifelt werden, zu eng gefasst ist die Zielgruppe, zu speziell die Thematik und zugegebenermaßen auch nur besonders attraktiv für Kenner der Reihe. Wir haben die 2D-Version gesehen und es ist zu erahnen, dass viele Szenen in 3D bombastisch sein müssen. Insgesamt ist Prometheus - Dunkle Zeichen eine wirkliche Kinoempfehlung für Freunde des Genres und für alle, die endlich erfahren wollen, was Scott sich Neues für "sein" Alien-Universum ausgedacht hat. Es war und ist nicht machbar, dass er die geheimen Wünsche eines jeden Alien-Fans trifft, sei es in Ästhetik, Story Telling oder Ideenreichtum. Es ist seine Vorstellung einer interessanten Vorgeschichte basierend auf einem Drehbuch von Jon Spaihts und Damon Lindelof und dafür vergeben wir fette 4,5 von 5 Hüten.
 

Und hier noch ein kleiner Nachtrag zur deutsch-französischen Freundschaft: 13:15 regulärer Filmstart - doch nichts zu sehen, nichts zu hören. 30 Minuten lang konnte der Film nicht starten, es gab kein Bild, keinen Ton, nichts. Doch französische Kinobesucher pöhlen nicht rum, nein, es geht gesittet zum Vorführteam und irgendwann läuft der Kasten. Angenehm, wie ruhig es während der Vorführung im Saal war, der um diese Uhrzeit nahezu proppenvoll war, als ob die Leute jahrelang auf diesen einen Film gewartet haben. Kein Gemurmel, kein lautes Gerede, nur die Leinwand zählte und es waren mitnichten nur Mittvierziger dabei. Kurzum, wir hatten wirklich Spaß im Kino!
 

Da kriegt man Angst, wenn man diese Anzeige minutenlang bei einem so langersehnten Abenteuer sieht...

Prometheus - Dunkle Zeichen Bewertung
Bewertung des Films
910

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87 Kommentare
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totto4711 : : Moviejones-Fan
08.07.2012 19:33 Uhr | Editiert am 08.07.2012 - 19:33 Uhr
0
Dabei seit: 08.07.12 | Posts: 2 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Mahlzeit, ich hab die Diskussion hier verfolgt und wollte nun als Alien Fan (hab den Film auch schon erblicken dürfen), mein Statement abgeben.

"JA AUCH HIER WIRD GESPOILERT" Lesen auf eigene Verantwortung.

Die Erwartungen wahren hoch, sie wären eindeutig weniger hoch gewesen, wenn man vielleicht gesagt hätte:

Ein Film der im ALIEN Universum Spielt, oder der das ALIEN Universum Resettet.. oder sowas. Da hätte man zumindest denken können, es kommt was NEUES, und das alte ist eben damals gewesen.

Was waren denn die Alien typischen Elemente ?

- der Android
- der Planet
- das Alien Raumschiff

das wars doch.. mehr bekanntes ist NICHT drin. Weder die "WESEN" noch die teilweise verwirrenden Handlungswege.

Es ist ein guter SIFI Film ohne Frage.. aber ob er bei einer evtl. Fortsetzung erfolgreich wäre ?

Ich hätte es gut gefunden, wenn zumindest ein Ansatz vom ORIGINAL da gewesen wäre.

Stadt dessen, kam man sich vor wie in einer Sushi Bar, vor soviel Tintenfisch wink ...

Ich finde die Szene sehr Lustig, wo der Android die Raumschiff Panele benutzt, als wären es seine. Und keinem fällt was auf :-)


Mein Fazit ist: Schöner Film. Aber noch KEIN Alien wink
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Petra82 : : Schneefeger
26.06.2012 19:06 Uhr
0
Dabei seit: 07.10.08 | Posts: 2.030 | Reviews: 15 | Hüte: 82
@alba:

Interessante Fragen. Gerade Punkt 2 ist mir auch aufgefallen und Punkt 4 ist äußerst interessant. Würde ebenfalls gern die Antwort darauf kennen...

Warum bin ich nicht aus Stein wie du...?

Avatar
ION : : Moviejones-Fan
19.06.2012 14:18 Uhr
0
Dabei seit: 27.09.10 | Posts: 1.225 | Reviews: 0 | Hüte: 11
Stimmt es, das es nach dem Abspann noch eine Szene gibt die ein Alien zeigt ?!
Avatar
alba : : Moviejones-Fan
09.06.2012 03:22 Uhr
0
Dabei seit: 09.06.12 | Posts: 1 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Ich habe den Film gerade im IMAX auf 3D gesehen, was ich uebrigens durchaus empfehlen kann! Neben bildgewaltigen Eindruecken bleiben mir unzaehlige offene Fragen.

Fuer die, die den Film bereits gesehen haben:

[spoiler]

1. Ist der Ort, an dem wir das Wesen am Anfang des Films sehen die Erde (Ridley Scott scheint sich da im Interview selbst nicht so sicher zu sein) und ist dieses Selbstopfer die Art, wie die DNA auf unseren Planeten gebracht wurde?

2. Welche Motive verfolgt der Android David wenn er ein Crew Mitglied mit dem Parasiten infiziert und woher wusste er, wie dieser aus den Kanopen zu extrahieren ist?

3. Nachdem Dr Shaw sich den Parasiten entfernt hat, warum tut jeder so, als waere nichts passiert? Das Blut und die riesigen Heftklammern duerften ja wohl niemandem entgangen sein. Aber antstatt sicher zu stellen, dass der Alien Intruder auch wirklich tot ist machen alle Business als usual.

4. Die Karbon-Datierung ergibt, dass das Skelett von einem der "Ingenieure" 2000 Jahre alt ist. Was passierte also vor 2000 auf der Erde, dass man entschied uns auszuloeschen?

5. Wenn Weyland Industries bereits 2023 ueber Lichtgeschwindigkeit reisen kann, was geschieht in den naechsten 11 Jahren?

Fragen ueber Fragen...

[/spoiler]
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Umleitung : : Moviejones-Fan
07.06.2012 11:44 Uhr
0
Dabei seit: 22.10.11 | Posts: 673 | Reviews: 2 | Hüte: 16
Der erste Trailer, der raus kam, war besser als der gesamte Film zusammen, das ist ja meistens so, aber bei Scott war es (jedenfalls früher) immer andersherum...Na ja, also der Streifen ist schon die Vorgeschichte von Alien, keine Frage! Aber irgendwie hat er mit den anderen Teilen doch keine, oder zu wenig Gemeinsamkeiten. Das liegt schon einfach an dem fehlen der Kreaturen an sich und die waren immer der wesentliche Bestandteil der Reihe. Ich will nicht zu viel verraten, aber mich haben schon so einige Sachen sehr enttäuscht, die Erklärung des Space Jockey, wirkt einfach nur konstruiert, damit er in den Film „reinpasst“....Das ganze Projekt an sich wirkt, als wäre das Alien-Universum umgeschrieben worden, damit es in Mystische Vorstellung über Außerirdische und ihren Einfluss auf die Menschheit passt und somit macht Scott uns Menschen, viel wichtiger als wir sind, er hätte besser bei dem bleiben sollen, wie es 1979 gedacht war, Ein fremdes Universum das für sich selber steht und in dem wir Menschen gar nicht zu den Teilen seiner Summe gehören, denn nur dann wird die anders Artigkeit „der Fremden Lebensformen“ verständlich und nachvollziehbar..Es wird auf jeden Fall eine Fortsetzung geben, ansonsten macht der Film für sich alleine wenig Sinn, dieser wirft nämlich genauso viele Fragen auf wie er beantwortet, das ist auch einer der größten Unterschiede zu den anderen, diese waren in sich abgeschlossen und die Geschichte wurde von einem zum anderen „weitererzählt“..Wertung: Ja von mir bekommt er auch 4 Hüte von 5, aber bei einem Regisseur wie Scott und einem Thema wie Alien, müsste die Skala auf 7 Hüte erweitert werden und in einer solchen, wäre Prometheus nur mittelmäßig...Alien war, ist und wird immer auch nur der erste Teil sein/bleiben... Na ja, aber wenigstens ein wenig Alien als gar keines...
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samski : : Moviejones-Fan
05.06.2012 22:41 Uhr
0
Dabei seit: 06.01.11 | Posts: 155 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Space, ein der sinnvollsten kommentare heir seit langem laughing
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Thorbi112 : : Moviejones-Fan
03.06.2012 16:37 Uhr
0
Dabei seit: 23.01.12 | Posts: 78 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Das klingt ja gut. Ich werde mir den auf jeden Fall im Kino ansehen!
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spacyfreak : : Moviejones-Fan
02.06.2012 19:03 Uhr
0
Dabei seit: 02.06.12 | Posts: 3 | Reviews: 0 | Hüte: 1
*** Achtung, der Kommentar enthält einige SPOILER - nicht lesen wenn man unvorbelastet in den Film gehen möchte ***

Habe den Film gestern in Franz-Reich gesehen - und er ist atemberaubend und mit einer der besten Science-Fiction Filme der letzten Jahre. Bei den miesen Streifen die uns die letzten Jahre aufgetischt werden ist das jedoch so eine große Kunst auch wieder nicht, siehe Skyline, Battleship (würg) und Co... (bzw. siehe besser nicht...)...
Von der handwerklich/tricktechnischen Qualität setzt der Film neue Maßstäbe.
Die Kulissen sind der Hammer, sehr aufwendig. Hatte zuvor die Befürchtung, die CGI Effekte wären zu nervig wie bei den meisten aktuellen Kinofilmen - doch das ist gut und geschmackvoll umgesetzt, auch die Ausserirdischen und monsterhaften Kreaturen kommen sehr gut rüber.
Der Film hat definitiv einen "eigenen, bisher nicht gesehenen" Look. Die Alien-Höhlen-Optik und vor allem Landschaftsaufnahmen kommen sehr gigantisch und angenehm, man kann ihn aber auch in 2D sehr gut anschauen, 3D stört nicht sonderlich, ist aber kein Muss bei diesem Film meines Erachtens.
Die schauspielerische Leistung insbesondere von Rapace und Fassbender ist bemerkenswert.
Dass Fassbenders David-Android so ein hinterhältiger Typ ist hätte man wohl nicht erwartet, im Vergleich zu den bisherigen Androiden im Alien-Universum schlägt er sich ganz wacker und dominiert den Film deutlich neben Rapace.
Was ich weniger gut fand:
- Es geht für meinen Geschmack zu schnell "zur Sache". Eben noch in den Höhlen Schottlands, gehts gleich weiter mit der Prometheus, und zack ist sie 4 Film-Jahre später nach wenigen Sekunden beim Mond des Geschehens. Nach gefühlten 10 Minuten geht das All-Spektakel also gleich los. Hier hätte ich mir mehr "Entwicklung der Charaktere" gewünscht.
Die Leute werden garnicht gross vorgestellt, es geht gleich los und zack aussteigen und ab in die Höhle und grosse Augen machen was es da alles tolles gibt... alles etwas hektisch und zackzack - oder einfach nur vergleichsweise ungewohnter Ablauf?
Die ziemlich eindimensionalen Charaktere werden wie erwartet einer nach dem anderen von Kreaturen oder Mutationen "abgearbeitet", was den Zuschauer aber nicht sonderlich juckt. Da wird zwischendurch mal wild herummutiert als gäbe es kein Morgen, und zack nächste Szene.
- das Drehbuch hat einige Schwächen und fette Logiklöcher. Es finden sich auch ettliche Szenen und Abläufe die man für ziemlich überflüssig hält und die weder die Story voranbringen noch für sonderlich Spannung sorgen.
Plötzlich geht ein unglaublicher (sinnloser?) Sandsturm los, dann ist er wieder vorbei.
Kann ja passieren auf fremden Planeten. Ansonsten hätte man den Sturm auch weglassen können, tat nichts zur Sache, eventuell wollte man nur zeigen wie toll man Sandstürme hinkriegt heutzutage.
Da wäre deutlich mehr drin gewesen, doch ich denke man will hier eine 3-er Serie machen um aus dem Thema und Hype ordentlich Kohle rauszuquetschen - zum Teufel mit den Filmstudios! Kriegen die irgendwann auch den Hals voll?
- die Charaktere - ach ja, da war ja noch Theron und Iris Elba. Ja was machen die eigentlich in den wenigen Augenblicken wo sie da rumwirtschaften? Theoron gibt die strenge Projektleiterin und glotzt ansonsten die meiste Zeit hübsch auf Monitore und gibt Anordnungen die keinen interessieren. Hm. Elba schlägt sich gut und sympathisch, und entscheidet binnen einem Augenschlag auf Zuruf von Rapace "...rammen wir doch das Alien-Ufo und gehen drauf - wer aussteigen will sollte sich ranhalten..." - und die verbleibenden 2 Crewmitglieder machen grinsend und völlig gelangweilt mit beim Kamikaze-Rammen. Hm. Emotion? Null. Zackzack rammen, Absturz, Klappe zu, Affe tot, nächste Szene.
- David dient ganz klar einem einzigen Herrn und seinen Interessen. Seine Motivation für manche Dinge die er tut bleibt sein Geheimnis, beispielsweise sein teilweise hinterhältiges Verhalten war garnicht zielführend was die Interessen seines Herrn angeht, eventuell tat er es nur aus Neugierde um zu schauen was passiert. Wieder hm...
- die spannenden Szenen mit mutierten Crewmitgliedern und ein bisschen Horror-Action rasen so schnell an einem vorbei und machen wohl grade mal 5 Minuten der ganzen 123 Minuten Film aus. Hat man die Trailer gesehen dann kennt man eigentlich schon 90% dieser Szenen. Der Rest ist weitgehend Herumlaufen in Höhlen und guggen was es da so gibt. Da es da jedoch sehr tolle Dinge gibt begleitet man die Leute gerne in die Höhlen.
- das eigentliche Kernthema "Glaube vs. Wissenschaft" und die "großen Fragen der Menschheit" sind eher eine pseudo-intellektuelle Randerscheinung, da wäre philosophisch so viel mehr drin gewesen.
- Wir wissen also auch nach diesem Film nicht, wer uns "erschaffen" hat bzw. wer die Engineers erschaffen hat, welche Motivation sie hatten und was sie nun gegen uns haben, oder wo sie herkommen.
- die Kreatur die am Ende den Engineer "bearbeitet" kommt sehr kurz vor, ist aber auch überflüssig - Filme mit großen Monstern gehen meist schief, das Thema ist zu sehr ausgelutscht. Ein spindeldürres fieses Wesen das sich außergewöhnlich bewegt und unerwartete Dinge tut wäre mal ne tolle Abwechslung gewesen.
- es gibt keine großartigen "Erklärungen", oder gar eine "Auflösung", "was warum passiert". Es passiert irgendwas, und keiner weiß warum. Unbefriedigendes Ende das ganz klar Hunger auf ein Sequel machen soll. Hoffen wir mal dass die Rechnung aufgeht!
Im direkten Vergleich zu Alien von 1979 wirkt Prometheus etwas leidenschaftslos, insbesondere was die Ausarbeitung der Charaktere angeht ist das schon schade.
Ich glaube Lindelof wird als Drehbuchschreiber deutlich überschätzt - eine Hornbrille macht nicht automatisch einen guten Drehbuchschreiber, wie Lindelof ja schon beim "Andeutungs-Wunder-wo-dann-doch-nix-passiert" Lost eindruckslos bewies und den Eindruck vom "belanglose-Geschichten-Erzähler" festigen konnte. Ich empfand Lost als ziemliche Unverschämtheit ehrlichgesagt, bei Prometheus ist es nicht ganz so schlimm, aber es wären bestimmt auch deutlich plausiblere und packendere Drehbuch-Ideen möglich gewesen. Den Fan in einen Film zu locken in dem vor allem weitere offene Fragen produziert werden um ihn dazu zu bewegen in ein Sequel zu gehen empfinde ich als etwas schäbig, man hätte den Zuschauer zumindest mit mehr Antworten entlohnen können. Was haben die Engineers plötzlich gegen die Menschen, für deren Entstehung sie vor Urzeiten selber verantwortlich waren? Warum hat sich der Engineer am Anfang überhaupt auf der Erde geopfert, welchen Sinn sollte die Entstehung der Menschheit haben, um aufgrund der Höhlenmalerei zur "Waffenkammer" der Engineers in den Tiefen des Universums gelockt zu werden und dort dann wirr herumzumutieren? Macht alles wenig Sinn irgendwie - doch vielleicht ticken die Engineers einfach nach einer "anderen" Logik, die sich erst in den Sequels erschließen wird? Das weiss wohl nur Herr Lindelof.
Good Look und Spass bei Prometheus waren trotzdem da, wohl auch aufgrund des Scott-Faktors, und es macht viel Spass Rapace und vor allem Fassbender zuzuschauen - ich habe es nicht bereut und werde auch nochmal reingehen (Fan..hehe).
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moviejunk : : Moviejones-Fan
01.06.2012 15:09 Uhr
0
Dabei seit: 30.06.10 | Posts: 718 | Reviews: 11 | Hüte: 2
Was ich gerne wissen würde...gibt es in dem Film das klassische Alien zusehen so wie wir es aus den ersten 4 Alienfilmen kennen.
Ich denke wenn ja wird das hier keiner spoilern, aber ich hoffe es schon..oder schreibt mir ne pn, lach smile
Ich werd mir den Film so oder so anschauen weil ich weiß das dieser Streifen ein erwachsenen Sf Film mit super Atmo sein wirdsmile
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ArneDias : : Mr. Wick
01.06.2012 13:30 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
Nicht mal das will ich wissen wink wie ich schon geschrieben habe, resultiert ein großteil der Spannung daraus das man eben nicht weiß ob und wie etwas auf Alien hindeutet. Mal abgesehen vom Space Jockey.

Außerdem finde ich ist MovieJones schon zum Teil auf deine Bitte in der Kritik eingegangen:

Definitiv erkennt der gewiefte Alien-Fan schon zu Beginn des Films Details, die das Herz höherschlagen lassen

Das sollte doch reichen bis zum Kinostart wink
Außerdem wieso überhaupt etwas vorher verraten? Was bringt dir das jetzt?^^ in zwei Monaten gehen wir alle rein und können uns selbst ein Bild davon machen :-)
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ION : : Moviejones-Fan
01.06.2012 12:45 Uhr
0
Dabei seit: 27.09.10 | Posts: 1.225 | Reviews: 0 | Hüte: 11
@ Arne Dias

Sie sollen ja nichts genaues sagen. Ein einfaches JA da kommt was auf euch zu reicht mir schon ;)

Was genau es ist, will ich auch nicht wissen. Will nur wissen ob es was gibt.
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ArneDias : : Mr. Wick
01.06.2012 10:36 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
@ION

Nein! Eben gerade sowas sollte nicht erwähnt werden. Ein großteil der Spannung resultiert doch auch daraus wie dieser Film mit Alien zusammenhängt und ob man da etwas zu sehen bekommt oder nicht, eben was es mit dieser Alien-DNA auf sich hat. Also wenn sie das verraten würden, können sie auch gleich den ganzen Film Spoilern laughing

Also bitte bitte bitte: Verratet nichts! Zwei Monate sind zwar noch etwas hin, aber ich will mir den Filmgenuss durch nichts verderben lassen. Und ich denke vielen anderen geht es auch so
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ION : : Moviejones-Fan
01.06.2012 08:49 Uhr
0
Dabei seit: 27.09.10 | Posts: 1.225 | Reviews: 0 | Hüte: 11
Könnte Moviejones einmal bitte verraten ob es was interessantes zum Thema Alien gibt ?! darf man sich auf etwas freuen ?

Ein solcher Tipp hätte ich auf jedenfall in der Kritik erwartet.
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Jonah : : Antiheld
01.06.2012 08:16 Uhr
0
Dabei seit: 20.07.10 | Posts: 1.584 | Reviews: 0 | Hüte: 14
Super! Klasse geschriebene Kritik von euch, wie wir es gewohnt sind und auch ein wenig verwöhnt, macht definitiv Lust auf den Film. Obwohl ich sicher nicht der größte Alien Fan bin, bin ich doch ein sehr großer Ridley Scott Fan, nicht umsonst ist Gladiator einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Also den werde ich mir bestimmt im Kino anschauen.
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MarieTrin : : Mrs. Justice
31.05.2012 20:30 Uhr
0
Dabei seit: 11.09.11 | Posts: 1.907 | Reviews: 27 | Hüte: 46
Okay, mein Französisch ist gar nicht mal so schlecht und nach dieser Kritik würde ich zuuu gern nach Frankreich fahren. Ich bin so gespannt auf diesen Film, vor allem weil ihr meine Befürchtung, der Film könnte nicht dementsprechen, was ich mir vorstelle, zerstreut habt.

9. August ! Das sind über zwei Monate !

Que la loi soit avec toi!

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