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Interstellar

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Mehr als Staub im All

Interstellar Kritik

Interstellar Kritik
99 Kommentare - 30.10.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Interstellar" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Interstellar

Bewertung: 4 / 5

Die nicht mehr so ferne Zukunft. Dürren und andere schädliche Stoffe haben die Nahrungsquellen der Menschheit fast komplett zunichte gemacht, der einzige Lebenszweck ist nur noch, irgendwie zu überleben. Auch der ehemalige Ingenieur Cooper (Matthew McConaughey), der einst nach den Sternen strebte, lebt inzwischen nicht mehr von genialen Ideen sondern vom Maisanbau. Durch einen Zufall bekommt Cooper nun doch noch mal eine Chance und was für eine: Gemeinsam mit einem kleinen Team soll er in die Tiefen des Alls vorstoßen, ein Wurmloch durchfliegen und dort, fern unserer Heimat, ein neues Zuhause finden. Doch den Preis, den er zahlen muss, ist hoch, begibt er sich nicht nur auf eine risikoreiche Mission, sondern muss auch seine beiden Kinder auf einem staubigen Planeten zurücklassen...

VIDEOKRITIK

Trailer zu Interstellar

Der Weltraum, unendliche Weiten. Seit jeher Faszination pur und eines der großen Rätsel, welches die Menschheit noch nicht entschlüsselt hat und vermutlich auch nie entschlüsseln wird. Aber gerade diese Faszination treibt uns an, hat uns durch unzählige Episoden und Filme des Raumschiff Enterprise begleitet, hat uns Odysseen im All durchleben lassen und immer wieder in unzähligen Utopien und Dystopien an unsere Grenzen gebracht. Nun wagt sich Ausnahmeregisseur Christopher Nolan an genau jenen Stoff und ein bisschen darüber hinaus.

Die Erwartungshaltung und Geheimniskrämerei rund um Nolans Interstellar war und ist gigantisch. Was Inception im Kleinen war, soll Interstellar im Großen darstellen. Eine Idee über Mut, Pioniergeist, Wissensdurst und Menschlichkeit, verpackt in einer Science Fiction-Geschichte, wie wir sie schon sehr viele Jahre nicht mehr im Kino erlebt haben. Das Fundament für den Film ist dabei über jeden Zweifel erhaben, ein talentierter Regisseur, eine große Idee und eine fantastische Besetzung. Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Matt Damon, Michael Caine, Jessica Chastain und viele andere. Genauso faszinierend wie das All ist es, jenen Darstellern bei der Reise zuzusehen und immer wieder verwundert festzustellen, wie die Qualität eines Films allein durch die Präsenz einzelner Darsteller steigen kann. Nolan greift sogar eine alte Tradition des Genres auf und baut Roboter-Sidekicks in den Film ein, Lautlos im Weltraum, Das schwarze Loch & Co. lassen grüßen. Diese sind für viele gelungene Gags zuständig und das in einem Film, der sich über seine komplette Laufzeit ernst gibt. Eine beachtliche Leistung, denn nicht ein Gag im Film wirkt deplatziert oder störend.

Doch so groß und breit Nolan sein Interstellar auch aufzieht, stolpert auch er immer wieder über Kleinigkeiten. Vollgepackt mit vielen Ideen, übernimmt er sich dabei hin und wieder, kann viele Gedanken nur andeuten, kurz einwerfen und muss sich dann schon wieder anderen Dingen widmen. Einzelne Gedanken im Film sind hochspannend und teils erschreckend, werden aber dann schnell wieder im Keim erstickt, da sich Nolan der Masse verschreibt und demnach auch das Ende konzipieren muss. So radikal wie es viele SciFi-Regisseure in den 70ern vorgemacht haben, ist Nolan dann doch nicht. Hier fehlt auch der Mut, mit einem Film wie Sunshine zu konkurrieren. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, manche Logiklöcher sind offensichtlich, manche Regieentscheidung ist fraglich.

Und dennoch ist der Film fesselnd, fesselnd trotz streckenweiser Langatmigkeit, fesselnd allein schon durch seine Einzigartigkeit in der heutigen Kinolandschaft. Dabei nimmt sich Nolan vor allem zu Beginn Zeit, die Geschichte aufzubauen und schafft dabei etwas, was wir von ihm in der Art gar nicht gewohnt sind, nämlich eine extrem emotionale Bindung aufzubauen. Über den dritten Akt wird noch viel diskutiert werden und auch wir sind uns nicht sicher, ob dieser uns nun gefällt oder nicht, denn der Film hätte auch eine andere Richtung einschlagen können, dann aber auch mit anderer Wirkung. Das Ende verfehlt diese nicht, doch andere Szenen wirken stärker nach, haben eine tiefere emotionale Reaktion zufolge.

Der Interpretationsspielraum bei Interstellar mag im Vergleich zu Inception geringer sein, dafür sind die Ideen im Film größer und gewaltiger. Er will mehr sein, komplexer, vielschichtiger und ambitionierter als die meisten Filme die wir üblicherweise zu Gesicht bekommen. Nolan will den Blick schärfen für Größe und nichts macht dies deutlicher als der Moment, wenn das kleine Raumschiff in atemberaubender Schönheit durchs All gleitet, so winzig klein ist es verglichen mit den Gestirnen um es herum. Unterstrichen wird das Ganze durch einen geradezu opernhaften Soundtrack von Hans Zimmer. Kritisieren müssen wir an der Stelle jedoch die Tonabmischung, die streckenweise unausgewogen ist, in einigen Szenen schwenkt der Soundtrack zu einer bombastischen Epik um, so dass die gesprochene Sprache im Film kaum mehr zu verstehen ist. Ob dies ein generelles Problem mit dem Film oder einzelner Kinos ist, können wir nicht sagen.

Ohne Frage, Interstellar wird das Publikum im Kino spalten. So sehr es am Ende auch ein typischer Nolan geworden ist, werden viele Zuschauer bei diesem Film deutlich zwiegespaltener sein. Dennoch reiht er sich nahtlos in die lange Liste herausragender Filme von Nolan ein, er ist ein wagemutiger Schritt nach vorn in der heutigen Kinolandschaft, so abenteuerlich wie die beschriebene Reise selbst. Ein wenig lässt sich Interstellar wie ein modernes 2001 - Odyssee im Weltraum beschreiben, nur in spannend. Interstellar steckt voller Ecken und Kanten, könnte noch viel mehr sein, wenn sich Nolan nur getraut hätte - und doch inspiriert er uns und er lässt uns hoffen, dass es eines Tages wieder mehr solcher Geschichten gibt. Ambitionierte Filme voller Ideen, die den Zuschauer gebannt an den Sitz fesseln und ihn inspirieren, den Blick nach oben zu richten, nach oben hinauf zu den Sternen...

Interstellar Bewertung
Bewertung des Films
810

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99 Kommentare
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
30.10.2014 23:02 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.042 | Reviews: 173 | Hüte: 607
@luhp92

Ich hatte vor ca. 2 Jahren das Glück und da wurde 2001 Odyssee im Weltraum tatsächlich in einem berliner Kino aufgeführt. (Astor Film Lounge -zeigen ab und zu mal Klassiker) und ich fand es großartig wie du schon sagst.


Genau so schätze ich übrigens Interstellar ein. Es wird kein Actionstreifen wie Guardians of the Galaxy oder Star Wars ... ich erwarte hier wirklich sowas wie Kubrick damals geschaffen hat . ein Film mit sehr sehr vielen interessanten Sichtweisen ... etwas was einigen überragend gefallen wird und einigen vermutlich gar nicht.


MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
30.10.2014 22:50 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@Hanjockel79

Also ich sage mal so, ohne den Filme gesehen zu haben:
Alleine wegen der Bilder über die Weiten des Weltalls sollte man doch erst Recht ins Kino gehen. Genau für solche Filme ist die Großbildleindwand doch da. "Gravity" hat es letztes Jahr schon ordentlich unter Beweis gestellt. Auch "2001 - A Space Odyssey" wird vor 46 Jahren genau in die gleiche Kerbe geschlagen haben. Was würde ich dafür geben, "2001" einmal auf einer Großbildleinwand mit Kinosound erleben zu dürfen! In Großbritannien läuft der Film ja jetzt erneut in manchen Kinos an, aber leider nicht in Deutschland...

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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Hanjockel79 : : Moviejones-Fan
30.10.2014 22:41 Uhr
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Dabei seit: 05.09.13 | Posts: 4.750 | Reviews: 36 | Hüte: 237
Für mich ein Muss auf Blu Ray, aber kein Muss im Kino. Da spielen meine Erfahrungen mit Nolan Filmen und ein wichtiger Satz aus dieser Kritik zusammen für meine Entscheidung:

Zitat 1:
Was Inception im Kleinen war, soll Interstellar im Großen darstellen. Eine Idee über Mut, Pioniergeist, Wissensdurst und Menschlichkeit, verpackt in einer Science Fiction-Geschichte

Bedeutet für mich: Das große Ganze Teil 4! (Teil 1= Dark Knight, Teil 2= Inception, Teil 3= Dark Knight Rises)^^

Zitat 2:
Ein wenig lässt sich Interstellar wie ein modernes 2001 - Odyssee im Weltraum beschreiben, nur in spannend.

Bedeutet für mich: Ich vertraue darauf, da ich 2001 wirklich langatmig fand und wage den Blindkauf der Blu Ray.


Im Fazit hilft mir die Kritik sehr das Kinogeld für eine Blu Ray mehr im November zu sparen, weil die nächste Fortseztung vom großen Ganzen muss ich mir nicht auf der Leinwand antun, es wird die Familie im Heimkino aber wohl super unterhalten können, so wie ich die Kritik verstehe. :-D
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
30.10.2014 22:40 Uhr | Editiert am 30.10.2014 - 22:41 Uhr
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Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635
Hui, sieben Tage noch! So langsam werde ich hibbelig!
Ich muss den Film sehen - jetzt!

Die Kritik ist ordentlich, zeigt Stärken und Schwächen auf. Aber es ist auch ganz gut, dass dadurch gewisse Erwartungen gesenkt werden. Allerdings steht dem auch der Mega-Kommentar von kiwi entgegen... Hmmm, ich brauche eine Zeitmaschine!

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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sid : : Fischschubser
30.10.2014 22:34 Uhr
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Dabei seit: 01.10.12 | Posts: 2.122 | Reviews: 17 | Hüte: 59
Also 4 Hütchen sind auf alle Fälle gut genug für einen Kinobesuch! Denn so ganz überzeugt hat mich der Trailer nicht, der war mir ein bisschen zu sehr fürs amerik. Publikum.
Und schön, wenn er dir sogar noch besser gefallen hat, kiwi smile

Gleich kommt "Die Flucht von Alcatraz" mit C. Eastwood auf K1, den ich noch nicht gesehen habe, wird eine lange Nacht ;)
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Moviejones : : Das Original
30.10.2014 22:19 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181
@kiwi: Diese genreübergreifende Diskussion. Ja, so haben wir die Filme bewertet und das meinen wir auch ernst - jeden in seinem Kontext.
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TiiN : : Goldkerlchen 2019
30.10.2014 21:57 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.042 | Reviews: 173 | Hüte: 607
Ich habe mir nur die letzten paar Sätze und die Hütevergabe angeguckt ... klingt schonmal vielversprechend. In 1 Woche sitze ich im Kino. smile


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kiwi : : Moviejones-Fan
30.10.2014 21:34 Uhr
0
Dabei seit: 09.05.13 | Posts: 4 | Reviews: 0 | Hüte: 0
Ihr bewertet Interstellar wie z.B. Maze Runner mit 4 Sternen?!
Ihr schreibt nichts über die überragende Kameraarbeit und die kolossalen Bilder die Nolan wie noch keiner vor ihm aufzeigt? Viel zu oft redet man heutzutage darüber das etwas episch ist. Bei Interstellar ist aber kein Wort passender als episch. Es sind die Emotionen dem Film
Ich kann immer noch nicht aufhören an Interstellar zu denken. Meine Erwartungen waren gigantisch und sie wurden übertroffen. Vor allem ist der Film in keinster Weise langatmig. Ich denke eher der Film hätte noch Stunden länger gehen können, vor allem wenn ich an das Ende denke. Die letzte Stunde ist nur noch ein wahnsinniger Trip von Gefühlen, Action und Spannung. Nolan schleudert einen durch das All und zeigt immer wieder deutlich was der Protagonist dafür opfert um die Welt zu retten. Wie kostbar die Zeit doch ist. Nolan reizt seine Zuschauer in dem er immer schnellere Schnitte zwischen der Erde und dem All macht. Minuten vergehen bei dem Protagonisten, Jahre auf der Erde. Es ist kaum auszuhalten, man fühlt mit und fragt sich von der ersten Sekunde des Films: Was würde ich in der Situation machen?

Mir kamen die Tränen als der Film sich dem Ende neigte und er miterleben musste was mit seiner Tochter Murph passiert. Interstellar ist vollgepackt mit Theorien die vieles wie wir es kennen in Frage stellen. Bis zu der Entstehung des Universums, des Lebens selbst wirft der Film alle denkbaren Fragen auf. Es stimmt schon, Interstellar verlangt von seinen Zuschauern sehr viel ab. Es ist der wohl intelligenteste Blockbuster der Geschichte, hochemotional und einfach nur episch. Der Acker von Hans Zimmer ist so ganz anders als man es gewohnt ist, mehr Strauß als Hämmernde Töne. Selten passte ein Score aber so perfekt auf jede Sekunde. Alleine der Score ist die 20€ wert. Wenn möglich dann schaut euch Interstellar in IMAX an.

Es gibt Szenen in denen die Spannung ins schier unglaubliche gesteigert werden. Schnelles Herzrasen inklusive.

Interstellar ist ein Film den man drei oder vier mal sehen muss bis man alles versteht. Er wird am Startwochenende nicht astronomisch viel einspielen, vielleicht 65mio. Aber er wird wie Inception über Mund-zu-Mund-Propaganda wunderbar funktionieren. In der zweiten Woche werden ihn mehr sehen, in der dritten Spielwoche nochmals viel mehr als in der zweiten. Gerade weil der Film so schwer mit Worten zu beschreiben ist...
800mio ist das Mindeste was er einspielen wird.
Sorry das ich etwas wirr schreibe, ich finde einfach noch keine passende Worte zu dem was ich in fast drei Stunden erlebt habe. Meiner Meinung nach der beste Film aller Zeiten.
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Ewan : : Dämonenfeind
30.10.2014 21:11 Uhr
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Dabei seit: 28.12.09 | Posts: 873 | Reviews: 0 | Hüte: 8
- streckenweiser Langatmigkeit

dies war seit den Trailern schon klar... Wird ein typischer Nolan sein, was bei mir nicht unbedingt positiv sein muss. Aufgrund der Bilder ein Muss im Kino.
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