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Interstellar

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Mehr als Staub im All

Interstellar Kritik

Interstellar Kritik
99 Kommentare - 30.10.2014 von Moviejones
Wir haben uns "Interstellar" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Interstellar

Bewertung: 4 / 5

Die nicht mehr so ferne Zukunft. Dürren und andere schädliche Stoffe haben die Nahrungsquellen der Menschheit fast komplett zunichte gemacht, der einzige Lebenszweck ist nur noch, irgendwie zu überleben. Auch der ehemalige Ingenieur Cooper (Matthew McConaughey), der einst nach den Sternen strebte, lebt inzwischen nicht mehr von genialen Ideen sondern vom Maisanbau. Durch einen Zufall bekommt Cooper nun doch noch mal eine Chance und was für eine: Gemeinsam mit einem kleinen Team soll er in die Tiefen des Alls vorstoßen, ein Wurmloch durchfliegen und dort, fern unserer Heimat, ein neues Zuhause finden. Doch den Preis, den er zahlen muss, ist hoch, begibt er sich nicht nur auf eine risikoreiche Mission, sondern muss auch seine beiden Kinder auf einem staubigen Planeten zurücklassen...

VIDEOKRITIK

Trailer zu Interstellar

Der Weltraum, unendliche Weiten. Seit jeher Faszination pur und eines der großen Rätsel, welches die Menschheit noch nicht entschlüsselt hat und vermutlich auch nie entschlüsseln wird. Aber gerade diese Faszination treibt uns an, hat uns durch unzählige Episoden und Filme des Raumschiff Enterprise begleitet, hat uns Odysseen im All durchleben lassen und immer wieder in unzähligen Utopien und Dystopien an unsere Grenzen gebracht. Nun wagt sich Ausnahmeregisseur Christopher Nolan an genau jenen Stoff und ein bisschen darüber hinaus.

Die Erwartungshaltung und Geheimniskrämerei rund um Nolans Interstellar war und ist gigantisch. Was Inception im Kleinen war, soll Interstellar im Großen darstellen. Eine Idee über Mut, Pioniergeist, Wissensdurst und Menschlichkeit, verpackt in einer Science Fiction-Geschichte, wie wir sie schon sehr viele Jahre nicht mehr im Kino erlebt haben. Das Fundament für den Film ist dabei über jeden Zweifel erhaben, ein talentierter Regisseur, eine große Idee und eine fantastische Besetzung. Matthew McConaughey, Anne Hathaway, Matt Damon, Michael Caine, Jessica Chastain und viele andere. Genauso faszinierend wie das All ist es, jenen Darstellern bei der Reise zuzusehen und immer wieder verwundert festzustellen, wie die Qualität eines Films allein durch die Präsenz einzelner Darsteller steigen kann. Nolan greift sogar eine alte Tradition des Genres auf und baut Roboter-Sidekicks in den Film ein, Lautlos im Weltraum, Das schwarze Loch & Co. lassen grüßen. Diese sind für viele gelungene Gags zuständig und das in einem Film, der sich über seine komplette Laufzeit ernst gibt. Eine beachtliche Leistung, denn nicht ein Gag im Film wirkt deplatziert oder störend.

Doch so groß und breit Nolan sein Interstellar auch aufzieht, stolpert auch er immer wieder über Kleinigkeiten. Vollgepackt mit vielen Ideen, übernimmt er sich dabei hin und wieder, kann viele Gedanken nur andeuten, kurz einwerfen und muss sich dann schon wieder anderen Dingen widmen. Einzelne Gedanken im Film sind hochspannend und teils erschreckend, werden aber dann schnell wieder im Keim erstickt, da sich Nolan der Masse verschreibt und demnach auch das Ende konzipieren muss. So radikal wie es viele SciFi-Regisseure in den 70ern vorgemacht haben, ist Nolan dann doch nicht. Hier fehlt auch der Mut, mit einem Film wie Sunshine zu konkurrieren. Viele Fragen bleiben unbeantwortet, manche Logiklöcher sind offensichtlich, manche Regieentscheidung ist fraglich.

Und dennoch ist der Film fesselnd, fesselnd trotz streckenweiser Langatmigkeit, fesselnd allein schon durch seine Einzigartigkeit in der heutigen Kinolandschaft. Dabei nimmt sich Nolan vor allem zu Beginn Zeit, die Geschichte aufzubauen und schafft dabei etwas, was wir von ihm in der Art gar nicht gewohnt sind, nämlich eine extrem emotionale Bindung aufzubauen. Über den dritten Akt wird noch viel diskutiert werden und auch wir sind uns nicht sicher, ob dieser uns nun gefällt oder nicht, denn der Film hätte auch eine andere Richtung einschlagen können, dann aber auch mit anderer Wirkung. Das Ende verfehlt diese nicht, doch andere Szenen wirken stärker nach, haben eine tiefere emotionale Reaktion zufolge.

Der Interpretationsspielraum bei Interstellar mag im Vergleich zu Inception geringer sein, dafür sind die Ideen im Film größer und gewaltiger. Er will mehr sein, komplexer, vielschichtiger und ambitionierter als die meisten Filme die wir üblicherweise zu Gesicht bekommen. Nolan will den Blick schärfen für Größe und nichts macht dies deutlicher als der Moment, wenn das kleine Raumschiff in atemberaubender Schönheit durchs All gleitet, so winzig klein ist es verglichen mit den Gestirnen um es herum. Unterstrichen wird das Ganze durch einen geradezu opernhaften Soundtrack von Hans Zimmer. Kritisieren müssen wir an der Stelle jedoch die Tonabmischung, die streckenweise unausgewogen ist, in einigen Szenen schwenkt der Soundtrack zu einer bombastischen Epik um, so dass die gesprochene Sprache im Film kaum mehr zu verstehen ist. Ob dies ein generelles Problem mit dem Film oder einzelner Kinos ist, können wir nicht sagen.

Ohne Frage, Interstellar wird das Publikum im Kino spalten. So sehr es am Ende auch ein typischer Nolan geworden ist, werden viele Zuschauer bei diesem Film deutlich zwiegespaltener sein. Dennoch reiht er sich nahtlos in die lange Liste herausragender Filme von Nolan ein, er ist ein wagemutiger Schritt nach vorn in der heutigen Kinolandschaft, so abenteuerlich wie die beschriebene Reise selbst. Ein wenig lässt sich Interstellar wie ein modernes 2001 - Odyssee im Weltraum beschreiben, nur in spannend. Interstellar steckt voller Ecken und Kanten, könnte noch viel mehr sein, wenn sich Nolan nur getraut hätte - und doch inspiriert er uns und er lässt uns hoffen, dass es eines Tages wieder mehr solcher Geschichten gibt. Ambitionierte Filme voller Ideen, die den Zuschauer gebannt an den Sitz fesseln und ihn inspirieren, den Blick nach oben zu richten, nach oben hinauf zu den Sternen...

Interstellar Bewertung
Bewertung des Films
810

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99 Kommentare
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ArneDias : : Mr. Wick
13.11.2014 01:29 Uhr
0
Dabei seit: 07.05.09 | Posts: 4.485 | Reviews: 29 | Hüte: 255
OuterLimits hatte viele Dinge geschrieben die ich genauso sehe und auch schon geschrieben habe. Interstellar sollte eben nicht dieser durchschnittliche unterhaltsame Science-Fiction Film werden, sondern mehr. Vor allem der Vergleich mit 2001 kam im Vorfeld ja sehr oft vor, teils von Nolan auch selbst. Und wenn man damit im Hinterkopf Interstellar gucken geht, wirkt der Film für manche einfach doch nicht mutig genug und vor allem am Ende zu mainstream.


@luhp92

Was die vorhersehbarkeit betrifft ist das vermutlich eine Individuelle Sache. Es hängt vielleicht auch davon ab welche Filme man bereits im Vorfeld gesehen hat. Zum Beispiel war Oblivion für all diejenigen die unter anderem Moon gesehen haben nach bereits 10 Minuten ein offenes Buch ohne weitere Überraschungen. Ähnlich verhält es sich wohl auch mit Interstellar. Dennoch lieferst du viele gute Argumente.
[spoil]Was das Ende betrifft so glaube ich das sowohl Cooper als auch TARS recht haben. Menschen entwickeln sich eben weiter und wenn sie sich zu 5 Dimensionalen Wesen weiterentwickelt haben, sind sie sehr wahrscheinlich eher als nicht-menschliche Wesen zu bezeichnen.[/spoil]
[spoil]Was Coopers Tod betrifft so glaube ich das er schon noch lebt. Das mit den Kindern hatte ich zwar kurz im Kopf, aber er sieht ja nur Murph. Sein Sohn taucht am Ende nirgendwo mehr auf. Das ist für mich daher ein Hinweis das er eben nicht Tod ist.[/spoil][spoil][/spoil]
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
12.11.2014 22:32 Uhr
2
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@Strubi - das solltest du unbedingt^^

@all - Nolan kann sich nicht rausreden damit, dass er einfach einen unterhaltsamen SciFi-Film machen wollte. Edge of Tomorrow ist ein unterhaltsamer SciFi-Film, wenn mir da Logikmacken unterkommen, runzel ich kurz mit der Stirn, gucke weiter, hab Spaß, denke nachher noch kurz, na hier könnte man sich fragen - aber ich frag mich nicht weiter.

Nolan dagegen ist einfach bekannt für durchdachte Konzepte, Hollywoodkino hin oder her. Sonst hätte Interstellar auch einen etwas anderen Verlauf genommen, siehe Thema Spielberg-Skript. Nolan hat sich zudem die Mühe gemacht, einen Astrophysiker hinzuzuziehen, der selbst wiederum sich Infos auch von anderen holte. Der ganze Film ist über Jahre hinweg gediehen. Nolan bezeichnet sich als Fan von 2001 - Odyssee im Weltraum. Das alles legt einfach nahe, dass er und sein Bruder mehr machen wollten als nur irgendeinen weiteren Hollywood-SciFi-Film. Große Klasse, wenn er dabei einige aktuelle Theorien aufgreift, sie korrekter darstellt als bisher geschehen und visuell wie emotional flasht. Doch er kann genau darum nicht erwarten, dass man den Film dennoch wie übliches Hollywoodkino konsumiert und vergisst. Man beginnt beim Verdauen von Flashs eben auch zu denken.

Mich hat Logik beim Filmgenuss nicht gestört, ich habe wie üblich kurz die Stirn gerunzelt, das wars. Aber danach und vor allem nach diesem Schluss sprang nunmal auch das Denken wieder an. Er sagt selbst, er wolle es eher fühlbar als verstehbar machen. Doch neben all den Emotionen denkt man eben doch auch noch mit, das können manche besser, andere schlechter abschalten, vor allem im Nachhinein.

Er hat definitiv geschafft, dass man noch lange über diesen Film diskutieren wird und vielerlei Blickwinkel und Wahrnehmungen ein interessantes Gesamtbild ergeben werden. Dafür Hut ab! Und je mehr ich drüber nachdenke, komme ich vielleicht doch noch von 8 rauf auf 9. Aber nein, keine 10, dafür sind denn doch ein paar zu grobe Schnitzer drin und wie gesagt - das Ende...^^

Hier noch einmal ein neuer Gedankengang, den ich woanders schon gepostet hab, aber bevor er dort untergeht:

[spoil]12 Astronauten, ein Verräter, ein Auserwählter, der sich opfert, eine Apokalypse, in der alles zu Staub zu werden droht - na, woran erinnert das? 12 Apostel, Judas, Jesus... ;) Am Ende ein paradiesische Auflösung nach der Gefahr eines höllisch Schwarzen Loches *hust*^^[/spoil]
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
MJ-Pat
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Strubi : : Hexenmeister
12.11.2014 20:57 Uhr
0
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50
Ich muss den Film jetzt auch dringend mal sehen. Es nervt zu sehen, wie hier groß diskutiert wird und alles voller Spoiler ist und man sie nicht lesen und mitdiskutieren kann, weil man den Film noch nicht kennt wink.
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Rotschi : : M. Myers
12.11.2014 17:27 Uhr
0
Dabei seit: 17.12.09 | Posts: 1.534 | Reviews: 6 | Hüte: 53
Danke danke danke.
Danke für diese tollen Ansätze. Wie sagte Ray das gleich in Ghostbusters 2 "Ich liebe euch"...

Einfach Wahnsinn diese verschiedenen Gedankenapiele. Ich glaube den Film, werde ich mir beim "Fast verpasst" ein zweites Mal geben. Im Nachhinein, würde ich dem Film nun sogar 9/10 geben. Quasi ein fast Meisterwerk.

In die Diskussion kann ich an der Stelle leider nicht mehr einsteigen. Ihr habt mich quasi ge"brainfucked" xD Dafür wiederholt ein Riesendank. 60 Minuten Zugfahrt hätten nicht besser investiert werden können. Ich verbeuge mich vor allen.
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OuterLimits : : Moviejones-Fan
12.11.2014 07:22 Uhr | Editiert am 12.11.2014 - 07:48 Uhr
0
Dabei seit: 28.05.12 | Posts: 226 | Reviews: 0 | Hüte: 19
@luhp92 - bei TDKR glaube ich genau das, was du als möglich erachtest, darum fand ich das Ende noch okay. Hier ist auch der visuelle Unterschied sehr deutlich:

[spoil]Die Schlussszene ist so deutlich eher eine Art Epilog und kommt so strahlend im Vergleich zu allem Vorherigen daher, dass diese Interpretation tatsächlich auf der Hand liegt, weswegen ich mit dem Ende hier auch recht zufrieden bin. ;)[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Bei Interstellar überlege ich immer noch, ob uns diese Hinweise reichen sollen, von wegen das letzte was man sieht sind die eigenen Kinder/bzw. die, die wir lieben. Die Krankenhausszene wirkt auch wie ein Epilog. Das Problem ist hier eher, wie schon erwähnt, dass auch das Erleben der 5. Dimension von der normalen 3D-Wahrnehmung des Menschen abweicht und darum anders dargestellt werden muss. Und es ist ein SciFi-Film, der genau das und Zeitreisen thematisieren will. Daher kann man hier schwerer sagen, dass das nur eine Todesvision ist. Man kann sich vielleicht damit trösten, dass es eine Parallelwelt ist (in der eigentlichen ist die Menschheit also vielleicht tatsächlich drauf gegangen bzw. hat weder Plan A noch B funktioniert), wer weiß schon, was nach dem Tod mit uns passiert - vielleicht landen wir ja in parallelen Welten. ;)

Was auch darauf hinweisen könnte: Man hat 12 Astronauten, einer davon ist ein Verräter und Cooper ist der Auserwählte, der sich opfert und die Menschheit im Zuge einer drohenden Apokalypse erlöst, in der alles zu Staub wird - warum muss ich da bloß an 12 Apostel und Jesus und Judas denken?^^[/spoil]
We repeat: there is nothing wrong with your television set. You are about to participate in a great adventure. You are about to experience the awe and mystery which reaches from the inner mind to – The Outer Limits.
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
12.11.2014 00:04 Uhr | Editiert am 12.11.2014 - 00:12 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635
Viele Wissenschaftler loben den Film übrigens für seine korrekte Darstellung der wissenschaftlichen Fakten. Der populärste von ihnen im Filmbereich wird wohl Neil deGrasse Tyson sein:

Experience Einsteins Curvature of Space as no other feature film has shown.

Experience Einsteins Relativity of Time as no other feature film has shown.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
11.11.2014 21:03 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398
@luph92:

Nolan als Regiegott Finde ich einfach nur saugeil von dir geschrieben ^^

Seit The Dark Knight Rises habe ich so gut wie niemanden mehr gesehen, der das getan hat. ChrisGenieNolan klammere ich da bewusst aus, denn er meint es in der Regel ja eher mit einem Augenzwinkern.

Eins muss man mir lassen. Ich hab Nolan Hype seit TDKR hier, immer in der aller munden der user gehalten. Das es manchen sogar genervt hat. Aber ? Jetzt Sind wir wieder hier. Wie vor 2 jähren. Und der mann hat alle wieder bewiesen, wozu er in der lagen ist.

Kurz gesagt. Keiner kann ihm das Wasser reichen. Hahaha ^^


Jetzt lese ich nur als Zuschauer wieder *fg*
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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
11.11.2014 20:53 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398
@TiiN:

Das Stimmt allerdings.
Damals 2012 als ich 3x TDKR reingezogen,.. hat mich der film so geflasht, das ich unbedingt weiter verfolgen wollten,.. wie der theman weiter geht.
Und so stoßet ich mich hier, in MJ .. Und da ging richtig los ^^

Ist mir grad aufgefallen, das wir paar neue user bekommt haben. Die meisten von denen sind, wegen Nolan hier.. sehe ich das falsch ? ^^
MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
11.11.2014 19:47 Uhr | Editiert am 11.11.2014 - 20:05 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635
@ArneDias (09.11.2014 | 14:46 Uhr)
@OuterLimits (09.11.2014 | 16:26 Uhr)
Ich glaube, die Zeiten, in denen Nolan als Regiegott und -messias in den Himmel gelobt wurde, sind längst vorbei. Seit The Dark Knight Rises habe ich so gut wie niemanden mehr gesehen, der das getan hat. ChrisGenieNolan klammere ich da bewusst aus, denn er meint es in der Regel ja eher mit einem Augenzwinkern.

Zum Anspruch und Intelligenz von Interstellar:
Natürlich kommt "Interstellar " keiner wissenschaftlichen Arbeit gleich, aber das behauptet ja auch niemand. Des Weiteren hast du Recht mit der Aussage, dass es sich hier um einen durch und durch linearen Film handelt, der in den meisten Fällen leicht verständlich ist. "Interstellar" ist auch bedeutend massentauglicher, als es noch bei "2001 - A Space Odyssey" der Fall war. Einen Doktortitel braucht man zum Verständnis keineswegs, aber um die wissenschaftlichen Hintergründe zu verstehen, bedarf es schon eines gewissen physikalischen Know-Hows. Ich kann mir z.B. nicht vorstellen, dass die Mehrheit der Zuschauer wirklich verstanden hat, warum genau Plan A funktionierte bzw. welches Ausmaß das für die Wissenschaft hat. Manche fachsprachlichen Formulierungen müssen da einfach fallen, sonst hat man als Zuschauer überhaupt keinen Bezug zu den Bildern. Dementsprechend würde ich "Interstellar" schon als intelligent bezeichnen. Erstens beschäftigt sich der Film mit der aktuellen Physik-Forschungsfront und zweitens visualisiert er physikalischen Gedankengänge, die zurzeit nur auf theoretischer Basis diskutiert werden können (Schwarze Löcher, Wurmlöcher, etc.).

Zu den Logikfehlern und der Vorhersehbarkeit:
In vielen Fällen geht der Punkt an euch. Aber bei manchen sehe ich das anders.
[spoil]Für die interstellaren Wesen ist Cooper ja der "Auserwählte, um der Auserwählten (Murphy) die Daten zu übermitteln". Dementsprechend stolpert er nicht einfach über die NASA, er wird gezielt dort hingeführt. Von sich selbst aus dem schwarzen Loch im Auftrag der Wesen. Dass er direkt als Pilot engagiert wird, hat mehrere Gründe. Erstens gibt es so gut wie keinen Menschen mehr, der eine Piloten-Ausbildung absolviert hat. Die meisten Menschen sind Farmer. Zweitens war Cooper der beste NASA-Pilot seiner Zeit. Professor Brand wollte ich schon vorher als Pilot für die Mission haben, dachte aber, er wäre tot. Das wurde so im Film gesagt.

Was die Vorhersehbarkeit angelangt, so habe ich den Film gänzlich anders empfunden. Gut, ich wusste, dass es irgendwann ins Schwarze Loch geht, aber was dort drin geschieht, konnte ich nicht erahnen. Die Sache mit den 12 Astronauten, dass man Dr. Manns Planet anfliegt und dass dieser sogar durchdreht, war für mich überraschend. Ich hätte ursprünglich gedacht, dass sie den Planeten von Edwards anfliegen. Auch die Tatsache, dass am Ende nur Cooper und Brand übrig bleiben und dass sich Cooper opfert, konnte ich nicht vorhersehen.[/spoil]
Zum Ende des Films:
Wenn man das Ende mit dem von "2001 - A Space Odyssey" vergleicht, dann ist das definitiv mainstreamig, da habt ihr Recht. Nolan erklärt so gut wie alles, während Kubrick nicht dergleichen tut^^ [spoil]Wobei man hier dazu erwähnen muss, nicht alles ist eindeutig. Wir wissen z.B. nicht, was genau diese 5-dimensionalen Wesen sein sollen. TARS meint, es seien nicht-menschliche Wesen. Cooper behauptet, es seien Menschen, die sich irgendwann ihrer 3-dimensionalen "Fesseln" entledigt haben. Beide Theorien werfen einen völlig anderen Blick auf die Menscheit, wer hat Recht?
Zu der Idee von OuterLimits mit der Todesvision von Cooper: Die ist genial, das hätte schon was für sich gehabt! So könnte übrigens auch "The Dark Knight Rises" abgelaufen sein. Bruce Wayne ist gestorben und das Ende war nur ein Wunschtraum von Alfred.[/spoil] Nichtsdestotrotz fand ich das richtige Ende ebenso klasse, weil es Nolan-typische Aha-Momente enthält (auch wenn der große Brainfuck ausbleibt) und eben weil es mit der aktuell größten Frage der Physik auseinandersetzt. [spoil]Die Vereinheitlichung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik - Wisschenschaftler würden ihr ganzes Vermögen dafür hergeben laughing[/spoil]

Auf Nietsewitchs Kommentar habe ich schon unter seiner entsprechenden Kritik geantwortet.


@Spielberg-Skript
Das wäre ja mal ein gänzlich anderer Film geworden. Manche Aspekte des Original-Skripts haben mir sehr gefallen, z.B. dass die Menschheit nach und nach ausstirbt. Aber aufgrund anderer Aspekte bin ich doch sehr erleichtert, dass Nolan das Skript umgeschrieben hat. Die Idee mit der Alienkolonie hätte ich ja noch einigermaßen in Ordnung gefunden, aber was soll denn das mit den Chinesen, der Gravitationsmachine oder dem "Adam und Eva in Space"?? Für mich wäre das ziemlich lächerlich gewesen.


@Critjas27 (11.11.2014 | 00:31 Uhr)
[spoil]An die "Cooper ist tot"-Theorie auf Basis der im Film enthaltenen Informationen glaube ich ebenfalls nicht. Da muss ich mich OuterLimits und TiiN anschließen. Der Film gibt da für mich zu wenig her, das hätte man anders Inszenieren müssen. Wie, das beschreibt OuterLimits ziemlich gut mit seiner Todesvision-Theorie.[/spoil]

@Schrader (11.11.2014 | 12:57 Uhr)
[spoil]Nun, genaugenommen reist Cooper ja nicht durch die Zeit. Er befindet sich im schwarzen Loch in diesem 3-dimensionalem Raum, in dem die Zeit projiziert wird. Ich weiß nicht, ob das die angesprochene fünfte Dimension darstellen soll oder eine Art Paralleluniversum ist. Jedenfalls exisiteren für Copper im schwarzen Loch alle Zeiten an einem Punkt, eer kann wahllos darauf zugreifen ohne dabei aber den Ort oder seine eigene Zeit zu verlassen. In der Szene, in der er bewusstlos im Weltraum schwebt, sieht man ja, dass das Universum ganz normal "weitergelaufen" ist. Während die Endurance ihre Reise nach der Flucht von dem Wasser-Planeten fortsetzt, arbeitet Murphy parallel ja schon an der Entschlüsselung der Daten. Im schwarzen Loch nimmt Cooper also eine Art Sonderstellung ein - abgekoppelt von Raum und Zeit. Er beeinflusst die Vergangenheit, reist aber selbst nicht in die Vergangenheit. Und dementsprechend kann es auch nicht zu einem Paradoxon kommen.
Ich hoffe, das ist verständlich. Mir fehlt grade irgendwie ein besserer Ansatz, um das zu erklären laughing[/spoil]

Zum Abschluss muss ich noch erwähnen, dass es lange nicht mehr einen Film gegeben hat, bei dem soviel diskutiert wurde. Das muss ein Film erstmal schaffen, ich finde das spricht für ihn. Es war denke ich ja vorher schon klar, dass "Interstellar" polarisieren wird.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
11.11.2014 19:23 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.043 | Reviews: 173 | Hüte: 607
@Schrader
[spoil]Da kommt das die fünfte Dimension irgendwie ins Spiel. Dessen Bedeutung für den Film ist ja noch nicht ganz eindeutig geklärt. Evtl. ist das auch ein rekursiver Aufruf und die fünfte Dimension wird immer wieder um eins inkrementiert.[/spoil]
Aber dafür müsste ich mir den Film mind. noch einmal angucken

@Critjas27
[spoil]Ja ein wenig strange ist die Szene schon, auch wenn Cooper zu all den anwesenden keinen wirklichen Bezug hat. Aber die familiäre Message "Ich komme zurück" wäre in dem Fall nicht erfüllt und gerade auf die familäre Bindung hat Nolan in Interstellar diesmal besonders viel Wert gelegt. Daher glaube ich nicht so recht an ein Tod von Cooper.
[/spoil]
Aber wie gesagt, muss man einfach nochmal sehen... und vielleicht gibt Nolan ja auch mal den einen oder anderen Hinweis.

@ChrisGenieNolan
Schön gesagt, allein die dadurch entstandenen Diskussionen sind ein Indiz dafür, wie faszinierend bzw. rätselhaft der Film doch ist. Ob man ihn nun mag oder nicht, aber man möchte darüber reden.


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Schrader : : Moviejones-Fan
11.11.2014 12:57 Uhr
0
Dabei seit: 27.02.14 | Posts: 35 | Reviews: 0 | Hüte: 1
Hab mir den Film zum zweiten mal angesehen. Hab jetzt eine frage und ich hoffe sie kann beantwortet werden.

ACHTUNG SPOILER

Und zwar:
Wie kann es sein, dass Murphy die Koordinaten für das Forschungszentrum von Cooper selbst erfahren konnte. Theorethisch hätte Cooper ohne die Koordinaten nie starten können. Was bedeuted, dass er nie im Tesserakt hätte sein können und somit hätte er auch nie die Koordinaten übermitteln können.
Entweder es hat da was mit der Logik oder ich überseh etwas. Danke im Voraus
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ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
11.11.2014 12:23 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398
beim diesen Diskussion hier, kann ich leider nichts mithalten
aber ich finde es einfach nur SAUGEIL, Wie Chris und Jonathan Nolan, die Fans, Zuschauer und allgemein in ihren Bannen gezogen hat. Das der film wieder einen rissigen Themen geworden sind.

Viele diskutieren über Logikfehler in Interstellar. Nolan selber hat auch zu geben,. das in seinen filme welche sind. Aber bei ihm legt man die Messlatte zu hoch. Und bei Manchen sehen die nicht mal die logikfehler an ihren filme. Aber das ist für ihm okay. Aber darüber zu Diskutieren, findet er es absurd ^^
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Critjas27 : : Mr. Justice
11.11.2014 12:04 Uhr | Editiert am 11.11.2014 - 12:06 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@TiiN
Ist das Ende nicht ein bisschen seltsam,[spoil] ich meine da trifft Cooper seine Tochter im Krankenhaus, sie unterhalten sich, Murph erzählt ,wer alles da ist ,aber Cooper sieht keinen an, kein Kontakt, nichts und geht rückwärts wieder raus, als hätte er gerade gemerkt, das etwas nicht stimmt.[/spoil]

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

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TiiN : : Goldkerlchen 2019
11.11.2014 09:51 Uhr | Editiert am 11.11.2014 - 09:52 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.043 | Reviews: 173 | Hüte: 607
Zu eurer hier aufgestellten Sicht:

[spoil]Eure Cooper ist tot Interpretation ist aber eine sehr fantasievolle Sicht der Dinge. Die kann ich so nicht teilen, da fehlen mir ein paar inhaltliche Darstellungen für.
Weiterhin macht die 5. Dimension-Erklärung mehr (oh mein Gott, was sag ich da laughing ) und ergibt für das große Ganze auch ein besseres Bild.

Ferner passt die eigentliche Sicht der Dinge (Cooper lebt auch im schwarzen Loch) auch besser zu den wissenschaftlichen Theorien, gerade die von Stephen Hawking.[/spoil]

Aber so oder so muss ich mir den Film erneut anschauen. smile


Avatar
Critjas27 : : Mr. Justice
11.11.2014 00:31 Uhr | Editiert am 11.11.2014 - 00:53 Uhr
0
Dabei seit: 04.06.10 | Posts: 643 | Reviews: 0 | Hüte: 8
@MarieTrin[spoil][/spoil]
[spoil]hier meine Theorie, als Cooper ins Schwarzen Loch fällt sehen wir nur noch seine Projektionen (Träume) die aber uns als Realität verkauft werden, er "Träumt" das alles gut gegangen ist, das er es geschafft hat nochmal seine Tochter zu sehen und das Plan A funktioniert hat, aber in Wirklichkeit ist er Tot und Plan A scheiterte, das am ende mit Amelia ist eine weitere Projektion (Traum) von Cooper, wie er sich vorstellt, das sie erfolgreich gewesen ist mit Plan B.[/spoil]
[spoil][/spoil]
[spoil]Wie ich drauf komme das Cooper alles träumt, wie ich weiter unten schrieb gibt es eine Szene mit Dr. Mann(Matt Damon) und Cooper auf dem Eisplanet, Mann sagt ,in den letzten momenten unseres daseins laufen vor unserem geistigen Auge, nochmal unser ganzes leben ab und wir sehen all die Menschen die wir lieben. (ungefähre wortlaut)[/spoil]
[spoil]Also ehrlich ,warum sollte uns Nolan zum schluss ein Happy End geben.[/spoil]

noch ein nachtrag zum Bild weiter unten, die Endurance fliegt natürlich durchs Wurmloch und nicht durchs Schwarze Loch.

Ich habe nie behauptet der Beste zu sein. Ich habe nur gesagt ,es gibt kein Besseren als mich.

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