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King Arthur - Legend of the Sword

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„Was treibt dich an?“

King Arthur - Legend of the Sword Kritik

King Arthur - Legend of the Sword Kritik
16 Kommentare - 08.01.2021 von MarieTrin
In dieser Userkritik verrät euch MarieTrin, wie gut "King Arthur - Legend of the Sword" ist.
King Arthur - Legend of the Sword

Bewertung: 5 / 5

Eins vorweg: Wer an den bisherigen Filmen von Guy Ritchie (u. a. Sherlock Holmes 1, 2 und zuletzt The Gentleman) keinen Gefallen finden konnte, der wird auch nicht mit King Arthur warm werden. Am nächsten kommt King Arthur dabei noch den Sherlock Holmes mit Robert Downey Jr; Vergleiche lassen sich u. a. zu Erzählstil, Action und Charakterzeichnung ziehen.

King Arthur setzt noch vor den Rittern der Tafelrunde ein und erzählt den Aufstieg eines Jungen „aus der Gosse“ zum König. Zum Beginn der Geschichte wird der Zuschauer in die Welt eingeführt, in welcher der böse Magier Mordred den König Uther Pendragon (Eric Bana) angreift. Doch Mordred wird mithilfe des magischen Schwertes Excalibur besiegt und Uthers Bruder Vortigern (Jude Law) lässt die übrig gebliebenen Magier verfolgen. Vortigerns Streben nach unendlicher Macht lässt ihn schließlich einen unheilvollen Pakt schließen. In der Nacht müssen König Uther, seine Frau und sein Sohn Arthur fliehen. Jedoch kann einzig der junge Arthur entkommen und wächst ohne Kenntnis seiner königlichen Herkunft in dem alten Londinium auf.

Trailer zu King Arthur - Legend of the Sword

Bereits dieser Anfang und die Szene um die Flucht Arthurs prägen den restlichen Film. Es werden eine Vielzahl an Informationen in die ersten Szenen gepackt und dennoch essentielle Elemente aus der Schicksalsnacht weggelassen. „Schicksalsnacht“ mag weit hergeholt klingen, doch im Laufe dieses Films wird diese Szene immer wieder – teilweise aus unterschiedlichen Sichtweisen- beleuchtet und neue Aspekte enthüllt. Es ist ein Puzzle, das im Lauf des Filmes zusammengesetzt und erst im Finale endgültig enthüllt wird.

Dabei steht im Mittelpunkt die Frage, was Arthur (Charlie Hunnam) antreibt. Denn Arthur, wie in einer schnellen Montage deutlich wird, entwickelt sich von einem unbedeutenden Jungen zu einem König der normalen Leute. Charakteristika dieser Variante von Arthur werden auf diese Weise in nur wenigen Minuten deutlich: Sturheit, Ehrgeiz, Mitgefühl, Durchsetzungsvermögen und eine gewisse Spitzfindigkeit. Dabei scheut er auch nicht, Kontakte zu den gefürchteten „Blacklegs“ zu unterhalten, den teils grausamen Soldaten von König Vortigern. Arthur ist kein Held, sondern größtenteils höchst egoistisch, fast ein Antiheld. Das ist eine erfreuliche Abweichung von den allzu häufigen klischeehaften Heldenzeichnungen in diesen Filmen und macht die Charakterentwicklung im Laufe des Films umso spannender und unterhaltsamer.

Sowie Arthur kein Heiliger ist, stellt König Vortigern nicht den typischen eindimensionalen Schurken dar, der aus Prinzip grausam ist. Vortigerns Streben nach Macht verlangt einen immer größeren Preis und offenbart immerhin einen inneren Konflikt und menschliche Gefühle. Jude Law verkörpert dabei den perfekten Gegenpol zu dem bodenständigen Charlie Hunnam und hat sichtlich Spaß an dem machtliebenden König. Obwohl Vortigern gerne noch ein paar Szenen hätte bekommen können, wird die Zeit sinnvoll genutzt und Vortigern als ebenbürtiger Gegner aufgebaut.

Auch Charlie Hunnam passt in dieser Interpretation perfekt in die Rolle des unwilligen Retters und zukünftigen Königs. Mit seiner Art unterstreicht er den teilweise trockenen Humor. Wie auch in seinen vorherigen Filmen setzt Regisseur Ritchie beim Humor dabei nicht unwesentlich auf Situationskomik (für Kenner des Films: „Ich gehe dann jetzt die Treppe herunter“). Hinzu kommt wiederum die Unterbrechung der Erzählstruktur, zum Beispiel, wenn Arthur dem städtischen Kommandanten der Blacklegs von den Geschehnissen um eine Gruppe Wikinger erzählt. Es ist keine chronologische Erzählung und die Geschichte fügt sich durch einzelne Szenen, geleitet durch die Kommentare von Arthur und Fragen des Kommandanten zusammen, genau wie bei einem Puzzle. Bei den etwas schnelleren Schnitten und den wechselnden Kameraperspektiven kann einem jedoch bei der ersten Sichtung das eine oder andere Detail entgehen.

Trotz des schnell entstehenden Eindrucks der Unübersichtlichkeit, verliert man jedoch mit ein wenig Aufmerksamkeit nicht den Überblick. Zudem bietet die Geschichte ein paar der klassischen König-Arthur-Elemente: Excalibur spielt ebenso eine Rolle, wie die Herrin des Sees.

Kleine Schnitte mit kurzen Rückblenden finden sich in der gesamten Laufzeit und verändern immer wieder das Tempo. In den Actionszenen finden sich dagegen wieder die ein oder anderen Zeitlupen, um den Zuschauer das ein oder andere Detail besser zu zeigen. Viele der Actionszenen stehen in Zusammenhang mit Magie, entweder der Magie des Schwertes Excalibur oder der Magie der Vertreterin Merlins. Denn auch hier bricht Guy Ritchie mit einem Klischee: Der Hauptmagier der Geschichte ist kein alter Mann mit Bart, sondern eine junge Frau, überzeugend gespielt von Àstrid Bergès-Frisbey.

Auch wenn eine gewisse Chemie zwischen Arthur und der Magierin angedeutet wird, wird eine Liebesgeschichte nicht forciert. Erfrischend im Vergleich zu anderen Blockbusterfilmen, welche häufig nicht von der erzwungenen Romanze profitieren.

Trotz all der Neuerungen liegt jedoch keine umfassende Neuinterpretation vor. Es bleibt im Kern eine klassische Heldengeschichte und ist teilweise vergleichbar mit Videospielen. Der Protagonist arbeitet sich immer weiter hoch, entwickelt sich (Aufleveln) und steht schlussendlich dem ultimativen Gegner gegenüber (Bosskampf). Der im Film kurz gezeigte Ausflug Arthurs in die magische Welt „Darklands“ mit vielerlei übergroßen Kreaturen könnte dabei auch mehrere Level und fast einen eigenen Film umfassen (was auch einer der Schwachpunkte ist… s.u.).

Auf keinen Fall unerwähnt lassen möchte ich den Score für alle Freunde von markanten Soundtracks (mich eingeschlossen). Denn Komponist Daniel Pemberton liefert einen ganz eigenen Score ab, der nur so vor neuen Ideen strozt. Bereits das einleitende Thema "The Politics & The Life" überzeugt direkt am Anfang mit dem Gänsehaut erzeugenden Gesang von Gareth Williams; "Growing Up Londinium" und "Assassins Breathe" wie auch "Run Londinium" überraschen mit einem, so seltsam es sich auf dem Papier anhören mag, rhythmisch eingesetzten Atmen und Keuchen.

Das eher komödiantisch angehauchte "Seasoned Oak" überzeugt genauso wie melodienreichere Stücke wie "The Born King". Ein Highlight im Film ist ohne Zweifel das von Sam Lee gesungene "The Devil & The Huntsman", das bereits in den Trailern benutzt wurde. Wirkte das Stück dort vielleicht noch fehlerhaft am Platz, fügt es sich perfekt in den Film ein. Es ist Score, der mit seiner Andersartigkeit hervorsticht und sich perfekt in diese Interpretation der Arthurlegende einfügt.

Was man den Film objektiv vorwerfen kann, ist seine Blutleere. Da wird so manches Mal mit Schwertern hantiert und an den Klingen findet sich trotzdem kein Tröpfchen Blut. Dem Studio fehlte wohl das Vertrauen in diese Verfilmung. Das zeigt sich auch an der knapp bemessenen Laufzeit von 126 Minuten. 15-30 Minuten hätten der Story noch mehr Hintergrund gegeben oder einige der Szenen würden auf manche Zuschauer weniger gehetzt wirken.

Fazit und Empfehlung:

Eine Neuinterpretation der Arthurlegende mit Eigenheiten, die man entweder liebt oder hasst. Ein kurzer Blick in die Bewertungen z.B. bei IMDb zeigt Kritiken von 1-3 oder 8-10, im Mittelfeld bewegen sich die Bewertungen nur selten. Es ist nicht die klassische Geschichte und der Erzählstil weist viele Eigenheiten auf, aber die Story ist unterhaltsam erzählt. Die Empfehlung richtet sich daher überwiegend an Guy Ritchie-Fans und Neugierige, welche die Thematik, moderne Fantasy und Action im Mittelaltergewand mögen. „Objektiver“ vielleicht eine 7/8 von 10, für mich aber

King Arthur - Legend of the Sword Bewertung
Bewertung des Films
1010

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