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Once Upon a Time... in Hollywood

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Tarantino macht den Tarantino - Leider

Once Upon a Time... in Hollywood Kritik

Once Upon a Time... in Hollywood Kritik
26 Kommentare - 16.12.2019 von MobyDick
In dieser Userkritik verrät euch MobyDick, wie gut "Once Upon a Time... in Hollywood" ist.
Once Upon a Time... in Hollywood

Bewertung: 2 / 5

Von Zeit zu Zeit gibt es Filme, die ich trotz völlig objektiv vorhandener Qualitäten einfach bitterböse abstrafen muss. Zum einen, weil ich der Meinung bin, dass sie entweder viel zu gut in der Öffentlich keit bewertet sind, oder einfach auch eine falsche Message verbreiten. Und zum anderen weil ich dann die gesamte Filmografie des Regisseurs ansehe und da eine gravierende Fehelntwicklung ausmache, die dann schließlich in diesem einen Film kulminiert. Für alle, die es interessiert, der vorliegende Film ist für sich gesehen völlig in Ordnung und verdient wahrscheinlich redlich seine 7-8 Punkte, sogar bei mir. Aber es gibt so viele Elemente, die dieser Film so grundlegend, so elementar entweder falsch angeht oder einfach nur falsch macht, dass er jetzt eine meiner bösesten Kritiken spendiert bekommen wird. (Und ich spreche hier jetzt nicht First Contact - Böse, was absolut subjektiv war, sondern Oberlehrerböse!)

Im Grunde genommen erzählt Trantino hier die parallele Geschichte von zwei Freunden im sich gerade etablierenden New Hollywood, einer ein Schauspieler auf dem absteigenden Ast, und der andere sein Freund und Stund-Double, sowie der Erlebnisse der sich gerade als Starlett etablierenden Sharon Tate. Und im Hintergrund wabert immer die Gefahr der Manson-Familie, welche tatsächlich die hochschwnagere Tate und ein paar ihrer Freunde eines Nachts bestialisch ermordete.

Trailer zu Once Upon a Time... in Hollywood

Erst einmal zum Guten:

Der Film ist grandios besetzt, bis in die kleinsten Nebenrollen, er sieht wunderbar und toll aus, hat einen phänomenalen Score und wie fast immer bei Tarantino auch immer zum richtigen Moment die richtigen musikalischen Zeitgeisteinsprengsel.

Hinzu kommt eine grandiose Zeitdokumentation des Übergangs Old vs New Hollywood und wie alles irgendwie zu dieser Zeit miteinander oberflächlich koexistieren kann. Doch unter der Oberfläche sind diverse Risse immer offensichtlicher.

Und es ist eine mehr als doppelbödige Geschichte über den Verlust der Unschuld.

Wenn man es hierbei belassen würde, wären wir ganz weit oben in einer Art moderner tarantinoesker "La Dolce Vita".

Doch Tarantino belässt es eben nicht hierbei. Und er geht dabei sehr weit, aber eben entweder nicht weit genug, oder zu weit, aber irgendwie den falschen Weg. Das ist sowohl inhaltlich, filmtechnisch als auch ideologisch gemeint.

Schwierig es genau zu definieren, aber versuchen wir uns mal einer kurzen Analyse:

Erst einmal die Oberflächlichkeiten: Tarantino zitiert sich selbst, als gäbe es kein morgen, so ist sein bisher immer recht dezent gehaltener Fussfetisch diesmal fast schon auf eine überdimensionierte Phallus-Symbol-Größe herangewachsen, dass es schon fast stört.

Dann haben wir eine extrem oberflächliche Abhandlung über Sharon Tate, welche lediglich durch Margot Robbies Charisma irgendwie interessant zu wirken in der Lage ist. Im Prinzip sagt der Film rein gar nichts über die Person aus, was irgendwie Mehrwert hätte: Sie ist so hübsch, dass sogar Steve McQueen scharf und rattig auf sie ist, und sie ist eine aufstrebende junge Schauspielerin, die halt gerade mit dem hottest Director in Town zusammen ist. Man kann sagen, dass sie eine herzensgute Person gewesen sein könnte, doch man könnte genauso gut sagen, dass sie einfach so sehr auf der Sonennseite des Lebens zu sein scheint, dass sie einfach fahrlässig ist. So oder so, kein richtiger Mehrwert - es sei denn man steht auf schwarze Sohlen.

Tarantino ist ja schon seit Jahren eigentlich ein Mann, der sich gefühlt insgeheim wünscht, schwarz zu sein. Diesmal lebt er das onsofern aus, dass Bruce Lee einen in die Fresse dafür bekommt, dass er etwas gegen Muhammad Ali (Cassius Clay) sagt. (Kurzer Einschub: In diesem Fall ist es durchaus angebracht, dass der Mann mit Cassius Clay besprochen wird (Im Gegensatz zu der Prinz aus Zamunda), weil wir uns zeithistorisch genau an der Schwelle zur Akzeptanz dieses Namens befinden - das ist wirklich gut recherchiert seitens Tarantino!) Ganz ehrlich, diese Szene, die für so viel Trubel gesorgt hat, ist in der Tat einerseits problematisch, weil Lee als Witzfigur dargestellt wird, der zudem auch noch von einem Stuntman vermöbelt wird, andererseits ist dies nur eine Erinnerung einer Figur an die Situation, also kommen wir zu dem Punkt des unreliable, because subjective Narrator. Kann zutreffen, dann passt es wieder "irgendwie". Wie man sehen kann, Tarantino spielt hier diverse Elemente exemplarisch und souverän aus und glänzt regelrecht mit diesem Können. Vor allem wird das dadurch unterstrichen, dass Lee immer wieder in der Erinnerung verschiedener leute anders rüber kommt!

Ich frage mich gerade wie ich in diesem Review, das bisher fast nur aus Lob besteht, noch die Kurve kriegen will? Machen wir mal weiter...

Es ist auch immens wirkungsvoll, wie eine kleine Horrorfilmprämisse und Home Invasion Elemente benutzt werden, um sowohl Charles Manson einzuführen, als auch die Kommune einem näher zu bringen. Und immer wieder wird der Hippiekommunen-Aspekt brutal durchbrochen mit Prostitution (auf die eine oder andere Art) und kaputten Persönlichkeiten. Hier wird eine Spannungsschraube generiert und angezogen, welche allerdings dann doch ins Leere verläuft.

Und dann müssen wir noch über den Epilog sprechen, bevor zu dem "Hauptprunkstück" des Films kommen. Hier zeigt sich wieder einmal was für ein phantasievoller und grandioser ruhiger Erzähler Tarantino sein kann, wenn er es nur möchte. Das ist einfach nur zum mit der Zunge schnalzen.

Bis hierhin haben wir einen Film, der einfach auch als wirklich gut angesehen werden könnte und der kaum irgendwelche Wünsche offen lässt, einerseits eine Bestandsaufnahme, andererseits Kommentar und letztlich ein schelmenhaftes Charakterstück. Und wir könnten uns alle auf irgendwas zwischen 7-10 Punkten einigen.

Doch da haben wir diesen einen Knackpunkt im Film, der alles auseinanderreisst. Viele mögen meinen, das ist Tarantinos unverwechselbarer Stil, dass er jetzt anders an die Sache rangeht, um es zu würzen. Ich würde dem auch zustimmen, wenn ich nur drei bis 4 Filme von dem Mann gesehen hätte. Doch diese Art seines Geschichtenerzählens zieht sich wie ein roter Faden durch seine Filmografie. In den besten Momenten wirkt es dadurch elegant und verspielt, in den schlechteren Fällen zerbröselt sein Film in episodenhafte Einzelteile, die nicht organisch miteinander funktionieren.

In Serien, wo episodenhafte Erzählungen vorhanden sind, ist diese Spielerei sensationell und gut (siehe als Paradebeispiel die Serie Fargo!), aber in einem Film, der 2 Stunden lang zwei Tage in LA im februar 1969 beobachtet, nur um dann einen völlig beliebigen Cut von 6 Monaten zu machen und dann auch noch die letzten 6 Monate mit einer profanen Stimme nacherzählen zu lassen (jaja ich weiss, das ist alles gewollt stilisiert und soll wahrscheinlich die Serie FBI ein bißchen nachstellen), und diese dann auch noch inhaltlich für den etwas bewanderten Cineasten kläglich scheitern zu lassen, das ist schon der Ärgernis erster großer Schritt.

Es wird hier nur zu offensichtlich, dass Tarantino generell keinen richtigen Erzählfluss zu generieren in der Lage ist. daher sind ja seine Filme immer in irgendwelche Kapitel unterteilt, selbst seine besten. Und ganz ehrlich OUATIH gehört stilistisch sicherlich zu seinen besseren Filmen, nur ist sein beschissener Krug desselben Stilwissens für mich nun so lange zum Brunnen getragen worden, bis er gebrochen ist.

Und das geht dann auch mit diesem ach so aberwitzigen, weil ach so unglaublichen Finale so weiter. In dem Moment wo man diesen alten Filmschnipsel mit Dicaprio und den nazi sah, muss jeder normale Filmgeek gewusst haben, dass ein bestimmtes Requisit noch Anwendung finden wird. Aber geschenkt. das kann man gerne noch als geschicktes Geschichtenerzählen abtun. Auch die Situation, die schließlich eskaliert (ich sage nur Hund, Dose, Teufel), ist so spannend und absurd, dass es zum Bersten wäre. Wenn das Endresultat nicht so von vornherein für Tarantinokenner offensichtlich wäre. Auch dass die eine Hippiebraut, dann durch die gegend krakelt, als handele es sich bei ihr um eine abstruse Ren and Stimpy Folge in Fleisch und Blut, mit extrem offensichtlicher Bedienung an dem Underground-Kult-Film "Auf Leisen Sohlen kommt der Tod" und dem Altmann-Klassiker "Der Tod kennt keine Wiederkehr", macht die Situation wirklich grotesk übersteigert, aber auch irgendwie vorhersehbar und dann immer noch nicht organisch zum ganzen passend.

Hinzu kommt eine extrem störende Komponente, die zwar einerseits nur das wiedergibt, was DiCaprio empfindet, weil er auf dem absteigenden Ast ist, und die Hippies mit seinem Niedergang identifiziert, aber Tarantino distanziert sich von dieser Gesinnung nicht nur nicht adäquat genug, er spielt ihr auch noch weiter zu, indem er die Hippies, die er zeigt, eigentlich alle auch irgendwie mit verteufelt. Da sind wir wieder in den erzkonservativen Zeiten des Prä-New-Hollywood angelangt und der Kreis schließt sich - wenn auch in diesem fall sicherlich recht ungewollt.

An und für sich hätten wir einen sehr guten Film, wenn es sich um den vierten bis sechsten Film von Tarantino handeln würde. Doch dem ist ja nicht so. Tarantinoi verzettelt sich in Belanglosigkeiten, Floskeln, Ressentiments, und zeitlich inadäquater Wiedergabe des Italonarrativs. Er zitiert genüßlich vor sich hin, frönt seinen Fetischen, nimmt sich die Zeit, seinen eigenen Kommentar Leuten in den Mund zu legen, und scheitert an seiner Königsdisziplin: dem eleganten Verquirlen verschiedener genreversatzstücke und Episoden zu einem organischen Ganzen.

Ich weiss, ich bin alleine auf weiter Flur, aber ich finde den thematisch sehr ähnlich gelagerten Bad Times at el Royale trotz deutlich (sehr deutlich) unterlegenem Finale als Großes, ganzes und auch als intelligenten Slowburner Tarantinos Egovehikel um meilen voraus!

Gute erste zwei Stunden, die an gepflegter Belanglosigkeit kaum zu überbieten sind, ein schlechter Übergang zu einem späteren Zeitpunkt, inkl. zwar bewusst aber immer noch lächerlichem Voiceover, sowie ein zwar furioses aber sehr stark plagiiertes Finale mit einem sehr schönen Epilog, machen einen extrem, inhomogenen Film aus, der auch noch extreme ideologische Probleme an den Tag legt.

Wie gesagt an und für sich 7-8 Punkte, aber das ganze stört mich so ungemein - auch wenn ich wahrscheinlich gerade über diesen Film ganze Bücher schreiben könnte - dass ich einfach nicht umhin kann und dem Film seine sauer verdienten 4 Punkte geben muss.

Ich kann nicht anders! Ich muss!

Once Upon a Time... in Hollywood Bewertung
Bewertung des Films
410

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26 Kommentare
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Silencio : : Moviejones-Fan
16.12.2019 20:25 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

luhp:

Wenn du "als Reaktion auf" im Sinne von "Die Mansons im Film suchen eine Rechtfertigung" meinst, stimm ich dir zu, anderenfalls müssen wir diesen kleinen Unterschied über zwölf Seiten diskutieren!

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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luhp92 : : BOTman Begins
16.12.2019 19:39 Uhr | Editiert am 16.12.2019 - 19:40 Uhr
1
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.397 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@MobyDick
"sondern mit dem Schüren einer Erwartungshaltung und der Positionierung einer Figur, von der wir zwar vermeintlich wissen, wohin ihre Reise gehen wird, aber er es mit den stilistischen Mitteln inszeniert, dass das auch ein Mönch in Kalkutta verstehen würde, ohne die Hintergründe zu kennen."

Das kann ich so nicht unterschreiben. Ich war mit meinem Bruder im Kino, der im Gegensatz zu mir keine Ahnung von der Manson-Kommune und Sharon Tate hat und sich dahingehend zum Beispiel bis zum Schluss fragte, warum Sharon Tate überhaupt so eine wichtige Rolle im Film spielt. Dazu musste ich ihm im Nachhinein erst die Hintergründe erklären. Dementsprechend stimme ich da Silencio zu, die Erwartungshaltung und das Vorwissen sind hier klar von Vorteil.

""Once upon a time in Hollywood" ist im Grunde nur ein Streich gegenüber den Zuschauern"

Daran anknüpfend, weil es gut passt: OUATIH ist gleichzeitig auch ein Streich gegen jene Zuschauer und Kritiker, die ihm ständig Gewaltverherrlichung vorwerfen und nicht zwischen realer und filmischer Gewalt unterscheiden (können). Der Zuschauer erwartet das Abfilmen des real existenten, bestialischen Mordes an der hochschwangeren Sharon Tate und ihren Freunden - um sich zu ekeln, um sich zu ergötzen oder Ähnliches. Zugleich wird die Manson-Kommune im Film als Reaktion auf das Hollywood dargestellt, welches Kindern (die speziell hier nun junge Erwachsene sind) Gewalt, Kriminalität und Mord im Kino und TV anerzieht. Die Manson-Kommune möchte diesem Hollywood die eigene Medizin zu schlucken geben, Tarantino schreitet jedoch ein und wirkt dem entgegen, indem er den Manson-Killern Cliff Booth entgegenstellt, der selbst auf Drogen mit ihnen noch locker kurzen Prozess macht.


Was hier aufgrund der Diskussion verständlicherweise, aber leider untergeht: Tarantinos Herausarbeiten der Wesenhaftigkeit des Schauspielerberufs und des Schauspielens an sich sowie das Hervorheben des Stuntdoubleberufs in Anbetracht der mangelnden Aufmerksamkeit in der öffentlichen Wahrnehmung.

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
16.12.2019 18:18 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

Abseits der Interpretation und sezieren eines Filmes (was nicht meine Stärke ist und auch niemals sein wird), ist OUATIH ein Film, der objektiv betrachtet stinklangweilig ist. Die Kunst bestand darin, den Film trotz seiner Längen, beim Publikum nicht so ankommen zu lassen. (immer vorausgesetzt, man lässt sich darauf ein). Und Tarantino hat es mMn perfekt hinbekommen. Wie er das geschafft hat, das kann dir Silencio besser erklären. Bei "The hateful eight" hat er es mMn nicht so gut umgesetzt, zumindest hat der Film mich nicht abgeholt und ist somit in meinen Augen langweilig.

Natürlich setzt Tarantino etwas Vorwissen voraus, welches für jüngere Europäer nicht immer so einfach ist, denn die amerikanische Gesellschaftsgeschichte der 60er und 70er Jahre ist nicht jedem präsent. Wer sich aber vor Sichtung des Films etwas damit befasst, der wird mit dem Film viel Spaß haben und die Anspielungen feiern.

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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Silencio : : Moviejones-Fan
16.12.2019 17:25 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

"Ich bin nicht der größte Tarantino-Jünger und hechele auch nicht jedem seiner Filme hinterher, auch lese ich selten, was andere Leute über ihn sagen, sondern schöpfe aus meinem eigenene Fundus."

Um gewisse Sachen zu wissen, muss man seinen Filmen ja nichtmal "hinterher hecheln", die ergeben sich ja ganz einfach aus selbigen: dass er seine Firma nach Godard benannt hat, konnte man auf der Einblendung vor seinen Filmen ("A Band Apart") lesen.

"Ich finde sehr wohl, dass Tarantino eine gewisse Ideologie einnimmt, und zwar zunehmend, vor allem was die Polizeigewalt angeht und was den Rassismus"

Ideologie und Standpunkt sind zwei unterschiedliche Dinge.

"Ich sage auch nicht unbedingt, dass Tarantino das alles so meint, aber die Gefahr gegeben ist, und nicht nur unterschwellig, dass die Wahrnehmung des Filmes Anti-Hippie sein wird

Dafür kann Tarantino aber nichts und es ist auch nicht seine Aufgabe, einen Film über Uneindeutigkeit eindeutig zu machen.

"Und ob er da jetzt was völlig anderes meint, ob er überhaupt was meint oder der nicht, will ich mal kurz dich zitieren: Selbst das kann man als bloße Aussage (auch deinerseits) hintun, dem Interpretieren sind keine Grenzen gesetzt und es gibt kein allgemeingültiges "Ich habe recht!".

Ich wüsste nicht, wo ich gesagt hätte, dem Interpretieren seien keine Grenzen gesetzt. Eine Interpretation muss sich immer am Text belegen lassen und in sich selbst schlüssig sein, DAS ist der wichtige Punkt, DAS ist die Grenze der Interpretation. Du baust beliebige Aussagen in den Film ein, die teilweise sogar im Widerspruch zueinander stehen, ich sage dir, das ist der Punkt des Films, nämlich wie wir Bedeutung in etwas reinbauen, und da setzt du zu viel ein, wo Tarantino Leerstellen gelassen hat. Dafür hab ich dir Beispiele genannt, dafür könnte ich dir sogar mehr Beispiele nennen.

"Ich sage nur, dass die Wahrnehmung eine deutlichere Positionierung gegen die Hippie-Subkultur zulässt. Und das halte ich für gefährlicher in der wahrgenommenen Aussage, vor allem wenn diese eben von einer liberaleren (Davon bin ich ehrlich gesagt auch nicht 100% überzeugt) Stimme kommt

Und ich sage nur, dass es der Punkt ist, wie der Film sich nicht positioniert, wie jedwede Position von außen herangetragen werden muss. Ich weise sogar darauf hin, dass das Spiel damit durch einige Zitate recht offensichtlich wird (oder eben nicht. :p).
Warum die Aussage, Hippies wären doof, von einem liberaleren Regisseur gefährlicher sein sollte, als von einem anderen, erschließt sich mir übrigens nicht. Ein reaktionärer Haudrauf würde wohl eher zu Hass aufstacheln...

"Aber zum einen muss ich dir ganz klar widersprechen, es hat nichts mit unserem Wissen um die wahre Tat zu tun, wenn das bloße Aufeinandertreffen der beiden Augen von Manson und Tate wie der Anfang eines Home Invasion Filmes inszeniert werden, sondern mit dem Schüren einer Erwartungshaltung und der Positionierung einer Figur, von der wir zwar vermeintlich wissen, wohin ihre Reise gehen wird, aber er es mit den stilistischen Mitteln inszeniert, dass das auch ein Mönch in Kalkutta verstehen würde, ohne die Hintergründe zu kennen

Und das alles funktioniert nur, wenn wir bereits wissen, wer Sharon Tate ist, oder wir bereits genug Home Invasion-Filme gesehen haben. Eben genau deswegen: weil wir Tarantino eine Hälfte der Arbeit abnehmen und unser Wissen um die Bedeutung von filmischen Zeichen und Codes mitbringen müssen. Das Treffen von Tate und Manson ist absolut mondän und bedeutungslos, wenn wir nicht wissen, wer die beiden sind, regelmäßig arbeitet der Film mit reinen Implikationen, die wir lesen müssen (und die dann doch noch nicht richtig sein müssen: Booths Rückblenden bleiben bewusst offen!) und die unsere Erwartungshaltungen oder Vorurteile nur bestätigen, wenn wir das so wollen. Selbst, dass du auf die Home Invasion-Verweise ansprichst, bestätigt das nur, denn auch das können wir nur verstehen, wenn wir filmisch geschult sind. "Once upon a time in Hollywood" ist im Grunde nur ein Streich gegenüber den Zuschauern, die schon von vornherein wissen, was sie in den Film lesen wollen - Fans wie "Nicht-Fans" gleichermaßen.

"Und ich denke, ich habe auch sehr deutlich gemacht, dass ich diese Wertung nur abgebe, gerade weil Tarantino in meinen Augen quasi stagniert oder recht unverhohlen dieselben Sperenzchen wiederholt."

Es geht mir nicht um die Wertung, es geht darum, dass du dem Film Sachen unterstellst, die halt nicht drin sind und das ist eben das Design des Films. Ja, Tarantino wiederholt sich, das Spiel mit den verschwindenden Signifikaten, mit Medialität, mit Leinwandpersönlichkeit und Persönlichkeit spielt er schon was länger. Aber er macht trotzdem nicht die getätigten Aussagen. Und er spielt da bewusst mit.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
16.12.2019 16:11 Uhr | Editiert am 16.12.2019 - 16:13 Uhr
0
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio:

Ich bin nicht der größte Tarantino-Jünger und hechele auch nicht jedem seiner Filme hinterher, auch lese ich selten, was andere Leute über ihn sagen, sondern schöpfe aus meinem eigenene Fundus. Ich finde sehr wohl, dass Tarantino eine gewisse Ideologie einnimmt, und zwar zunehmend, vor allem was die Polizeigewalt angeht und was den Rassismus. Dass er ganz klar einer der liberaleren Verteter der Zunft ist, ist auch nicht von der Hand zu weisen. Und gerade seine Gewaltexzesse sind allesamt immer sehr moralisch. Insofern trägt er für mich sehr wohl seine Ideologie, Gesinnung, Ansichten (was auch immer) stets ein bißchen vor sich her.

Und dass gerade mit Pitts Charakter der ambivalenteste Charakter auch mit einer gesunden Skepsis an die Situation rangeht, ist auch völlig legitim. All das prangere ich eben nicht an, mir fällt auch auf, wie der die Hippies im Auto argumentieren lässt, und damit auch ein Stück weit die reale Historie bedient. Auch dass die eine einfach abhaut, passt wunderbar in dieses Bild.

Ich sage auch nicht unbedingt, dass Tarantino das alles so meint, aber die Gefahr gegeben ist, und nicht nur unterschwellig, dass die Wahrnehmung des Filmes Anti-Hippie sein wird. Und ob er da jetzt was völlig anderes meint, ob er überhaupt was meint oder der nicht, will ich mal kurz dich zitieren: Selbst das kann man als bloße Aussage (auch deinerseits) hintun, dem Interpretieren sind keine Grenzen gesetzt und es gibt kein allgemeingültiges "Ich habe recht!". Ich sage nur, dass die Wahrnehmung eine deutlichere Positionierung gegen die Hippie-Subkultur zulässt. Und das halte ich für gefährlicher in der wahrgenommenen Aussage, vor allem wenn diese eben von einer liberaleren (Davon bin ich ehrlich gesagt auch nicht 100% überzeugt) Stimme kommt.

Es geht schlichtweg darum, dass er mit der öffentlichen Wahrnehmung der Family spielt, Gefahrensituationen bis zum Finale (das selbst nur funktioniert, weil wir wissen, dass die Realität anders aussieht - also von außen was an den Film herantragen müssen), entstehen einfach nur durch Vorwissen, nicht durch das, was der Film zeigt.

Aber zum einen muss ich dir ganz klar widersprechen, es hat nichts mit unserem Wissen um die wahre Tat zu tun, wenn das bloße Aufeinandertreffen der beiden Augen von Manson und Tate wie der Anfang eines Home Invasion Filmes inszeniert werden, sondern mit dem Schüren einer Erwartungshaltung und der Positionierung einer Figur, von der wir zwar vermeintlich wissen, wohin ihre Reise gehen wird, aber er es mit den stilistischen Mitteln inszeniert, dass das auch ein Mönch in Kalkutta verstehen würde, ohne die Hintergründe zu kennen.

Wie gesagt, man kann diesen Film stunden- und monatelang auseinandernehmen, so pickepacke ist er, aber in meinen Augen halt nicht wirklich so prall wie er hätte sein können. Und ich denke, ich habe auch sehr deutlich gemacht, dass ich diese Wertung nur abgebe, gerade weil Tarantino in meinen Augen quasi stagniert oder recht unverhohlen dieselben Sperenzchen wiederholt.

Dünyayi Kurtaran Adam
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MobyDick : : Moviejones-Fan
16.12.2019 15:48 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Kayin:

Yup, alle Kritikpunkte sind gewollt, und das ist eine sich lange anbahnende Watsche für das Gesamtwerk, der Film selbst locker mindestens 7 Punkte wert. Habe ich wie du richtig bemerkt hast aber auch schon so geschrieben.

Dennoch stehe ich voll hinter meiner Kritik, denn ich finde diesen Film, so wie ich Filme konsumiert habe und wie ich mit meinem Konsum geprägt wurde, einfach auch nur gewollt und völlig subjektiv einfach nicht gut. Vor allem dieses Stilelement des Erzählers mit der Fispelstimme finde ich abgenutzt, wenig zielführend und (jetzt zum dritten Mal) gewollt. Daher ist eine gewollte Kritik zu einem gewollten Film völlig in meinen Augen gerechtfertigt.

Und wenn ich dich und Silencio auf eine Tisch-Seite bekomme, habe ich ja auch schon was erreicht :-D

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
16.12.2019 15:34 Uhr
1
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Moby:

"Tarantino ist eben kein Godard, er hat auch nicht damals gelebt"

Dass er damals gelebt hat, hat auch niemand behauptet. Er zitiert aber Godard in einem Film, der sich mit der Flüchtigkeit von Bedeutung und der Wandelbarkeit von Zeichen auseinandersetzt. Das wird dann schon zielgerichtet sein, war das doch schließlich auch ein Thema bei Godard (bzw. ist es ja noch, man schaue auf "Bildbuch").

"Er kennt die Filme und zitiert sie freimütig, aber er lebt mittlerweile bei den feinen Leuten, die er so genüßlich seziert und hat sicherlich mittlerweile etwas gesetztere, konservativere Gedankenansätze als noch vor 25 Jahren. "

Das ist eine Vermutung, die nichts über den Film beweist und die sich auch recht simpel widerlegen lässt. Tarantino hat sich oft genug gegen konservative Politik ausgesprochen, gerade die Kontroverse um die Polizeigewerkschaft und ihn zum Start von "The Hateful Eight" ist da ein prominentes Beispiel.


"Er lässt ja beispielsweise bewusst Pitts Charakter offener gegenüber dieser Subkultur erscheinen, dennoch drängt er auch hier immer wieder diese kritischen Aspekte gegenüber der Hippiesubkultur dazwischen, auch indem wie er die Manson-Familie bereits 6 Monate vor der Tatnacht darstellt."

Richtig, er zeigt Pitt offen gegenüber Hippies, aber er lässt sich eben auch nicht einfach zum Spießgesellen der Manson Family und deren Pervertierung machen. Das ist differenziert (und wird auch noch mit dem moralisch ambivalentesten Charakter gezeigt...), aber nicht gleich der Gegenkultur irgendwie feindselig gegenüber.

"Das mag in diesem Fall sogar zutreffen, aber dadurch dass er in seinem Kaleidoskop die Lupe nur über dieser Familie hält, egal ob er es tatsächlich so meint oder nicht, impliziert er eine Wahrnehmung, die eben gegen die Hippies gerichtet ist."

Er impliziert gar nichts, weil es eben um die Leere der Aussagen geht. Es geht schlichtweg darum, dass er mit der öffentlichen Wahrnehmung der Family spielt, Gefahrensituationen bis zum Finale (das selbst nur funktioniert, weil wir wissen, dass die Realität anders aussieht - also von außen was an den Film herantragen müssen), entstehen einfach nur durch Vorwissen, nicht durch das, was der Film zeigt.

Im Übrigen: selbst wenn er einen Film drehen wollte, der von den Mansons handelte und das ein "straighter" Film wäre, müsste er dann einen lieben Hippie einbauen? Wir brauchen doch nicht bei jedem Film einen Erklärbär-Charakter, oder zumindest dann nicht, wenn er sich an ein "verständigeres" Publikum richtet.

"Und nur weil einer jemand anderen zitiert, heisst das noch lange nicht, dass er die Quelle verstanden oder verinnerlicht hat, im schlimmsten Fall kann man das auch als bewusstes Pervertieren kritisieren."

Dann müsstest du aber darlegen, wie einer der letzten großen amerikanischen Autorenfilmer zu der Aussage käme, dass die größte Phase der Freiheit für Autorenfilmer in den USA schlecht war. Ich würde dann entgegnen, dass ein Regisseur, der seine Produktionsfirma nach einem Godard-Streifen benannt hat, sich lieber in dessen Tradition stellen wollte, statt den irgendwie zu pervertieren.

"Tarantino hat meiner Wahrnehmung nach übrigens immer eine ideologische Komponente in seinen Filmen, gerade jetzt damit aufzuhören, macht für mich da keinen Sinn

Tarantinos Filme beinhalten vielleicht Ideologie, sie sind aber nicht ideologisch. Tatsächlich sind sie doch immer abseits vom Ursache/Wirkung-Prinzip, das klassische Plots bedienen und das sie zu Ideologieträgern macht. Tarantino verwehrt sich doch gerade den ideologischen Erzählungen, die er ja mit dem Film-im-Film bei den "Basterds" auch aufs Korn nimmt. Einen Standpunkt einzunehmen und Ideologe zu sein, sind doch zwei verschiedene Dinge.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

MJ-Pat
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Kayin : : Hollywoodstar
16.12.2019 15:24 Uhr
0
Dabei seit: 11.10.15 | Posts: 3.050 | Reviews: 2 | Hüte: 345

Da muss ich die immer wieder genommene Floskel bemühen.

"Du hast den Film und seine Intention einfach nicht verstanden"

All deine Kritikpunkte sind gewollt (hast du ja auch oft selbst geschrieben) und sollen auch so wirken. Ich habe den Film zwar bisher nur im Kino gesehen aber ich glaube, dass er im Heimkino nicht so rüber kommt, wie im Kino selbst. Die große Leinwand ist für mich fast schon ein Stilmittel, die Tarantino gekonnt einsetzt. Close ups, weite Aufnahmen, Zoom, spielen alle mit in den Filmgenuss ein. Auf einem Fernseher kommt das einfach nicht so rüber, wie im Kino.

Ich werde ihn mir zwischen den Jahren zu Hause mal anschauen und werde berichten. Ich müsste mich schon sehr irren, wenn dem nicht so wäre.

"I’ll do my best."

"Your best! Losers always whine about their best. Winners go home and fuck the prom queen."

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MobyDick : : Moviejones-Fan
16.12.2019 14:55 Uhr
1
Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Silencio

Grundsätzlich wäre ich ja bei dir, und bin ja auch gerade deshalb so irritiert über diesen einen Punkt. Andererseits passt das alles trotzdem für mich sehr gut ins Bild. Tarantino ist eben kein Godard, er hat auch nicht damals gelebt. Er kennt die Filme und zitiert sie freimütig, aber er lebt mittlerweile bei den feinen Leuten, die er so genüßlich seziert und hat sicherlich mittlerweile etwas gesetztere, konservativere Gedankenansätze als noch vor 25 Jahren. Er lässt ja beispielsweise bewusst Pitts Charakter offener gegenüber dieser Subkultur erscheinen, dennoch drängt er auch hier immer wieder diese kritischen Aspekte gegenüber der Hippiesubkultur dazwischen, auch indem wie er die Manson-Familie bereits 6 Monate vor der Tatnacht darstellt. Das mag in diesem Fall sogar zutreffen, aber dadurch dass er in seinem Kaleidoskop die Lupe nur über dieser Familie hält, egal ob er es tatsächlich so meint oder nicht, impliziert er eine Wahrnehmung, die eben gegen die Hippies gerichtet ist.

Und nur weil einer jemand anderen zitiert, heisst das noch lange nicht, dass er die Quelle verstanden oder verinnerlicht hat, im schlimmsten Fall kann man das auch als bewusstes Pervertieren kritisieren.

Tarantino hat meiner Wahrnehmung nach übrigens immer eine ideologische Komponente in seinen Filmen, gerade jetzt damit aufzuhören, macht für mich da keinen Sinn

Dünyayi Kurtaran Adam
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Silencio : : Moviejones-Fan
16.12.2019 14:35 Uhr
0
Dabei seit: 17.08.17 | Posts: 2.417 | Reviews: 54 | Hüte: 290

Wenn du die ideologische Komponente kritisierst, unterstellst du dem Film mehr, als dort drin ist und bist ihm auch ein bisschen auf den Leim gegangen: der Streifen ist bewusst leer (oder doch nicht?) gestaltet, soll nur als Film funktionieren, in den wir Zuschauer reintragen, was wir mitbringen können. Tarantino spielt hier sehr mit der Zeichenhaftigkeit von Filmbildern und ihrer Bedeutungsleere, sofern wir sie nicht lesen können. Das beginnt mit einer bedrohlichen Einstellung auf das Ciello Dr-Straßenschild, die einem uninformierten nichts sagen wird, das zieht sich weiter über die Gesten, mit denen die Charaktere kommunizieren und wird sogar in dem Off-Text zur Sprache gebracht (deswegen die Turm zu Babel-Produktionen in Italien). Dass alles chiffren-mäßig und uneindeutig bleibt, ist der Punkt des Films. Genau deswegen ist die Story auch nicht "logisch" wie ein Procedural zB aufgebaut, weil er sich auf Plotebene gleichzeitig mit dem Auseinanderfallen von Narrativen auseinandersetzt. Das ist schon recht komplex (und ich werde dem mit drei Zeilen nicht gerecht) und durchdacht.

Dass ein Film, der Godard zitiert, eine Pro-Old Hollywood-Aussage (oder Anti-Gegenkultur-Aussage) haben soll, halte ich übrigens für weit hergeholt.

"I am not fucking around here, I believe a well-rounded film lover oughta have something to say about Jean-Luc Godard and Jean-Claude Van Damme."

-Vern

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MobyDick : : Moviejones-Fan
16.12.2019 14:06 Uhr
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Dabei seit: 29.10.13 | Posts: 7.688 | Reviews: 254 | Hüte: 620

Kontroverse Kritik zu einem der besseren Filme dieses Jahr? Uiuiui!

So, one more picture to go this year!

Dünyayi Kurtaran Adam
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