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Fear the Walking Dead

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"Fear TWD"-Pilot macht Lust auf mehr

Review "Fear The Walking Dead"-Pilot: Erwachen der Beißer keine "TWD"-Kopie

Review "Fear The Walking Dead"-Pilot: Erwachen der Beißer keine "TWD"-Kopie
2 Kommentare - Di, 25.08.2015 von S. Spichala
"Sie werden doch nicht aufgestanden und weggegangen sein." Oh doch! "Fear The Walking Dead" wirft einen erfrischenden Blick auf die Anfänge der Zombieapokalypse.
Achtung, diese Meldung enthält Spoiler!

Eines gleich vorneweg - man kann Fear The Walking Dead schauen, ohne die Mutterserie The Walking Dead zu kennen. Ein anderer Ort - Los Angeles - schließt vorerst Crossover aus, dazu neue Charaktere und eine andere Zeit, nämlich zu Beginn des Virenausbruchs, als Rick in Atlanta noch im Koma lag. Auch die Farbgebung ist anders. Und doch haben Kenner der Mutterserie noch mehr Spaß an diesem frischen Blick auf diese Welt, die in The Walking Dead bereits vergangen ist. Es ist zwar ein anderer Ort, doch zu wissen, was den Charakteren bevorsteht, bald überall auf der Welt passiert sein wird, führt dazu, dass man von Beginn an mit einem ganz besonderen Gefühl den vorerst noch normal wirkenden Alltag der Protagonisten beobachtet.

Weil man sehr genau weiß, wie anders diese Welt bald aussehen wird, nämlich mehr Untote als Lebende, keine Elektrizität, rare Lebensmittel, alles zerfallen und verrottet - dazu der kommende Kampf ums Überleben, Mensch gegen Walker und Mensch gegen Mensch. Doch Fear The Walking Dead schickt auch den Nichtkenner gleich zu Beginn mit einem Schocker in diese Welt, Kenner wiederum fühlen sich schön gruselig willkommen geheißen: Der junge Junkie Nick (Frank Dillane) erwacht in einer Kirche nach einem Drogentrip, in dem er sich immer noch wähnt, als er seine Freundin Gloria dabei "erwischt", wie sie gerade jemandem das Gesicht abfrisst. Klingt so eklig wie es aussieht.

Für den armen Nick ist es natürlich der pure Horror, vor dem er im Affenzahn Reißaus nimmt - nur um dann von einem Auto erwischt zu werden. Er landet im Krankenhaus, glaubt aber, als er erwacht, dass das, was er gesehen hat, entweder an gepanschten Drogen lag oder ein Zeichen dafür ist, dass er verrückt ist. Seine Mutter Madison (Kim Dickens) befürchtet letzteres, offenbar liegt diese Möglichkeit aufgrund der Familiengene tatsächlich nahe. Madisons neuer Lover, Lehrer Travis (Cliff Curtis), der gerade erst mit eingezogen ist, will trotzdem prüfen, was vorgefallen ist und fährt zur Kirche. Er findet zwar jede Menge Blut vor, aber keine Leichen.

Moment - Blut auf Kirchenboden, das sollte The Walking Dead-Kenner an etwas erinnern. Und genau diese kleinen Details sind es, die dafür sorgen, dass man sich trotz dieser sehr anders wirkenden Serie dennoch heimisch fühlt, neben den Beißern, die noch um einiges frischer aussehen als die der Mutterserie. Und noch sind es nur wenige Untote...

Der oft gelblich-rote Ton der Szenerien in Fear The Walking Dead erinnert an einen Sonnenuntergang wie ihn auch die Poster andeuten, der Untergang der Welt, wie die Protagonisten sie kannten, rückt näher. Eine weitere Referenz ist zum Beispiel ein gespraytes "Awaken", wie oft fungierten schon gesprayte Sprüche in der Mutterserie als Botschaft? Auch die Aussage: "Keine Leichen. Sie werden doch nicht aufgestanden und weggegangen sein", wirkt auf coole Weise witzig, denn genau das ist natürlich passiert. Die Charaktere wissen es nur noch nicht.

Natürlich kann es in Fear The Walking Dead auch noch nicht so ein Actionlevel geben wie in der Mutterserie, daher lernt man erst einmal die wichtigen Figuren kennen. Neben schon Genannten ist noch Madisons Teenietochter Alicia (Alycia Debnam-Carey) zu nennen, sowie Travis' Exfrau Liza (Elizabeth Rodriguez) und sein Sohn Chris (Lorenzo James Henrie). Und wartet mit Spannung darauf, wann und wo der nächste Beißer auftaucht. Und wie die Protagonisten darauf reagieren. Diese Spannung macht den Kern der Serie aus, der Score gefällt uns in diesen Szenen auch ziemlich gut. Schön creepy. Spannend ist auch zuzusehen, wie der Alltag langsam aber sicher ins Apokalyptische kippt. Denn die Vorfälle mehren sich. Und das schon seit einer Weile, es hat sich nur noch nicht genug herumgesprochen. Das macht ein Schüler klar, dem Lehrerin Madison allerdings nicht glauben will, er verbringe zu viel Zeit im Internet. Wenn sie nur wüsste.

Mit einem Schocker wird man auch wieder aus dem Fear The Walking Dead-Pilot herausgeschickt, denn der Junkiesohn der Patchwork-Familie ist am Ende der Held, der seine Mutter rettet. Und den frisch auferstandenen Beißer gleich zweimal mit dem Truck überfährt, als dieser Madison beißen will. Auf Droge oder nicht, Survivaltalent scheint Nick zu haben. Schon weil er weniger nachdenkt, impulsiv reagiert - und das kann in einer solchen Welt sehr nützlich sein. Madison fragt am Ende: "Was geht hier nur vor?" Der Zuschauer kennt die Antwort: Willkommen in der Zombieapokalypse.

Fazit

Auch wenn es in Fear The Walking Dead noch nicht so viel Action geben kann wie in The Walking Dead, die Entwicklung der Story sich erst einmal Zeit für die Charaktere nimmt, sorgen die hier und da auftauchenden Beißer schon gut für Thrillspannung und machen Lust auf mehr. Auch Nick Clark als Junkie und Antihero ist ein schöner Gegensatz zu The Walking Deads Hilfssheriff Rick Grimes. Frank Dillane erinnert ab und an an einen jungen Johnny Depp, ein netter Nebeneffekt. Und obwohl Amazon Prime erstmals so flott auch gleich die synchronisierte Fassung anbietet, ist sie gut gelungen.

Fear The Walking Dead geht mit Episode 2 "So Close, Yet So Far" am Sonntag bei AMC und hierzulande am Montag bei Amazon Prime weiter, zwei Bilder gibt es in der Galerie dazu sowie einen Clip und Promo-Teaser unten noch einmal angehängt für euch. Hat jemand von euch den Pilot gesehen? Wie hat er euch gefallen?

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2 Kommentare
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GeneralGrievous : : Moviejones-Fan
06.11.2015 19:36 Uhr
0
Dabei seit: 18.02.14 | Posts: 1.703 | Reviews: 0 | Hüte: 55

Habe jetzt endlich auch mal mit FTWD angefangen und mit eben mit der Pilotfolge fertig geworden. Erfrischend anders, noch passiert nicht viel, aber das ist völlig normal. Obwohl die Charaktere erst einmal eingeführt werden, gibt es schon einige coole Schockermomente. Der von euch angesprochene Score gefällt mir auch sehr, hört sich ganz anders an als in der Mutterserie, die mehr aus klassischer Musik besteht. Die Musik von FTWD ist dafür viel elektronischer und macht die Beißerszenen richtig, richtig gut.

Bitte mehr davon! :-)

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DrGonzo : : Drachenzähmer
25.08.2015 08:20 Uhr | Editiert am 25.08.2015 - 08:21 Uhr
0
Dabei seit: 02.12.10 | Posts: 3.053 | Reviews: 0 | Hüte: 131

Sehr schöne Review. Stimme voll und ganz zu.

Fand die erste Episode sehr erfrischend und gut. Mit jeder Minute merkt man, dass sich die Schlinge um den Hals der Menschen langsam enger zieht. Nur merkt es (noch) keiner. Auch wurden kleine Details gestreut, bei denen man sich schon seinen Teil denken kann z.B. Viele der Schüler sind mit "grippalem Infekt" zuhause

"Fuck the kingsguard, fuck the city, fuck the king."

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