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Bullet Train

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Thomas, die blutige Lokomotive

Bullet Train Kritik

Bullet Train Kritik
18 Kommentare - 02.08.2022 von Moviejones
Wir haben uns "Bullet Train" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Bullet Train

Bewertung: 3.5 / 5

Wenn dieser Zug losfährt, sollten die Zuschauer sich hinsetzten und anschnallen, denn die folgenden zwei Stunden schleudern euch von einer skurrilen und verrückten Szene in die nächste. Pause wird zwischendurch nur gemacht, um die Vorteile japanischer Toiletten vorzuführen oder um über die Philosophie hinter Thomas, die kleine Lokomotive zu reden. Willkommen im Bullet Train.

Bullet Train - Kritik

Der vom Pech verfolgte Auftragskiller Ladybug (Brad Pitt) ist entschlossen, seinen Job in Ruhe und Frieden zu erledigen, nachdem in letzter Zeit zu viele Dinge aus dem Ruder gelaufen sind. Das Schicksal hat jedoch andere Pläne, denn Ladybugs neueste Mission setzt ihn auf einen direkten Kollisionskurs mit tödlichen Gegnern aus der ganzen Welt – die alle irgendwie miteinander verbunden sind, dabei aber gegensätzliche Ziele verfolgen. Das alles passiert an Bord des schnellsten Zuges, den es gibt, auf einer wilden, atemlosen Non-Stop-Fahrt durch das moderne Japan.

Trailer zu Bullet Train

Der Film basiert auf dem im Jahr 2010 veröffentlichten Roman des japanischen Autors Kōtarō Isaka. Die Regie übernahm David Leitch, der schon mit Deadpool 2 bewies, dass er launige Action inszenieren kann. Und auch hier gelingt ihm dies wieder.

Doch viel wichtiger dürfte sein, dass hier ein gewisser Brad Pitt in der Hauptrolle zu sehen ist. Der Oscarpreisträger lässt es seit zehn Jahren eher etwas ruhiger angehen und ist daher nicht mehr so oft im Kino zu sehen, wie es noch in den 90ern oder den 2000ern der Fall war. Doch in den letzten Jahren zog es ihn mit Filmen wie Ad Astra - Zu den Sternen und besonders Once Upon a Time... in Hollywood wieder öfters ins Rampenlicht.

Doch vor allem mit Bullet Train liefert Pitt jetzt wieder eine dieser kultigen Rollen ab, wie man sie vor allem früher von ihm gewohnt war, aus Filmen wie Snatch - Schweine und Diamanten, Fight Club, Mr. & Mrs. Smith oder der Ocean’s Eleven-Reihe.

Nur, dass dieser Brad Pitt jetzt reifer ist und nicht länger Filme aufgrund einer Reputation machen muss, sondern schlicht, weil er es will und die Rollen ihm Spaß machen. Und genau das merkt man ihm hier zu jeder Zeit an. Er spaziert geradezu leichtfüßig und mit einem Grinsen durch diesen Film, dass man glauben könnte, er habe beim Dreh die beste Zeit seines Lebens gehabt. Und dieser Spaß überträgt sich dabei auch auf den Zuschauer. Dass dabei noch Pitts Ausstrahlung und sein Charisma hinzukommen, rundet das Ganze nur noch ab.

Doch wer mit der Erwartung ins Kino geht, dies hier werde Pitts John Wick, den müssen wir enttäuschen. Man kann beide Filme in gewisser Weise sicherlich vergleichen, doch sind die Unterschiede dann doch zu groß. Bullet Train wirkt wesentlich leichter vom Ton her, bunter und auch Pitts Rolle ist von der Persönlichkeit her nicht mit einem John Wick zu vergleichen.

Stellt euch eher einen John McClane vor, der gerade eine Therapie zur Entspannung und zum inneren Ausgleich hinter sich hat und möglichst jeden Kampf vermeiden will. Und doch immer wieder in dieselbe Sch***e gerät und dabei unbeabsichtigt und fast aus Versehen eine Leiche nach der anderen hinterlässt und dabei nicht einmal wirklich weiß, was eigentlich gerade in diesem Zug vor sich geht. Und sich dann lieber mit der Faszination japanischer Toiletten beschäftigt.

Doch Pitts Ladybug ist nicht die einzige skurrile Figur in diesem Zug. Da wären vor allem die Zwillinge Tangerine und Lemon, zwei Auftragskiller, gespielt von Aaron Taylor-Johnson und Brian Tyree Henry. Während der eine auf gute Manieren achtet, das aber nicht sehr erfolgreich, kann der andere nicht aufhören, die Welt anhand der Serie Thomas, die kleine Lokomotive zu erklären. Ein Blick auf diese beiden zeigt auch, dass dies hier kein reiner Brad Pitt-Film ist, haben sie doch nahezu gleich viel Screentime und wirken stellenweise sogar wie die eigentlichen Hauptfiguren.

Dies schadet dem Film aber nicht. Die Zwillinge wachsen einem, trotz eines äußerst fraglichen Moralkompasses, im Laufe der Zeit ans Herz. Und es unterstreicht zudem das Gefühl von Pitts Figur, hier in etwas reingeraten zu sein, mit dem er gar nichts zu tun haben möchte.

Es warten noch eine Fülle weiterer, sehr unterhaltsamer Figuren auf euch, von denen einige zudem auch für Überraschungen sorgen werden, inklusive so mancher Twists. Dabei findet der Film in seinen 126 Minuten die nötige Zeit, jede dieser Figuren gebührend vorzustellen und ihnen ein persönliches Motiv zu verpassen, warum sie in diesen Zug einsteigen.

Dies hat den Vorteil, dass Bullet Train nahezu keine inhaltlichen Längen aufweist. Der Film hat kein großes Intro, sondern legt nahezu direkt los. Nach wenigen Minuten ist man bereits im Zug und die Fahrt beginnt. Durch die vielen Charaktere und die immer wieder einsetzende Action kommt hier zu keiner Zeit Langeweile auf.

Über die Action müssen wir natürlich auch reden. Und wir können euch beruhigen: Dies ist kein Kinderfilm. Es fließt Blut. Teilweise spritzt es auch. In Deutschland hat der Film eine FSK 16-Freigabe erhalten, die auch durchaus gerechtfertigt ist. Aber ist die Action auch gut? Nun, sie ist zumindest nicht schlecht und macht durchaus Spaß. Neue Maßstäbe werden hier aber nicht gesetzt und auch das Niveau eines John Wick wird beispielsweise nicht erreicht.

Doch das will der Film auch gar nicht. Denn Bullet Train ist vor allem eines: Eine Actionkomödie. Und wo John Wick den Fokus eher auf die Action legt, geht es hier um die pure Unterhaltung, darum, dem Zuschauer eine gute Zeit zu verpassen. Und dies gelingt. Man sollte sich als Zuschauer aber besser nicht allzu viele Gedanken über das machen, was in dem Zug alles passiert. Denn es wirkt schon eigenartig, dass weder die Zuggäste, noch das Personal, auch nur irgendetwas mitbekommen von dem, was in diesem Zug alles vor sich geht.

Bullet Train kann man sich aufgrund all dessen, was dort passiert, definitiv mehrmals ansehen und wir werden dies auch tun. Und da es sich hier um einen dieser Filme handelt, der durchaus mit der Zeit immer besser werden könnte, wäre es gut möglich, dass unsere Wertung von 3,5 Hüten dann auch noch etwas nach oben geht. Die Sprüche, die Kostüme, die Charaktere - hier ist genug Potenzial vorhanden, um mit etwas Abstand von einem Kultfilm zu sprechen.

Dieser Film macht nicht alles, aber vieles richtig. Brad Pitt begeistert mit seiner Spielfreude und liefert erneut eine tolle und kultige Performance ab. Euch erwarten zwei Stunden pure Unterhaltung, kultige Philosophien und launige Action. Oder um es kurz zu machen: Bullet Train ist die beste Zugfahrt, die ihr in diesem Sommer machen könnt.

Wiederschauwert: 80%

Bullet Train Bewertung
Bewertung des Films
710

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18 Kommentare
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MJ-Pat
Avatar
Parzival : : Kakashi
02.08.2022 15:45 Uhr
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Dabei seit: 24.11.15 | Posts: 7.996 | Reviews: 56 | Hüte: 425

Das klingt doch ganz nett, könnte ein spontaner Kinobesuch werden, oftmals sind diese sogar die besten. Wobei, hab gerade mal nachgeschaut, vor 18 Uhr läuft er erstmal nicht, also wird es wohl doch nix. Vlt. wenn ich Urlaub habe Ende August, falls er da noch läuft.

Link zu meinem Letterboxd-Profil /// (ehem. FlyingKerbecs)

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MisfitsFilms : : Marki Mork
02.08.2022 15:36 Uhr
0
Dabei seit: 09.07.13 | Posts: 4.458 | Reviews: 0 | Hüte: 126

Klingt mehr nach 4 Hüten aufgrund Fun und Entertainment Faktor.

Freu mich auf den Film!

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SpiderFan : : Moviejones-Fan
02.08.2022 15:23 Uhr
0
Dabei seit: 06.05.22 | Posts: 1.026 | Reviews: 0 | Hüte: 15

Freut mich sehr, morgen gehts ins Kino.

“You have fought long enough, Galadriel. Put up your sword.”

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