Anzeige
Anzeige
Anzeige

Ready Player One

Kritik Details Trailer News
Die schlechte gute Buchverfilmung

Ready Player One Kritik

Ready Player One Kritik
34 Kommentare - 21.03.2018 von Moviejones
Wir haben uns "Ready Player One" für euch angeschaut und verraten euch in unserer Kritik, ob sich dieser Film lohnt.
Ready Player One

Bewertung: 3 / 5

Als Buchverfilmung ist Ready Player One ein Totalausfall, denn bis auf ein paar Eckpunkte und Figuren ist wenig von der Romanvorlage übriggeblieben. Dennoch ein guter Film, der jedoch auf vieles, was seine Vorlage besonders machte, leichtfertig verzichtet. Wer drin steckt in der Popkultur, 30 Jahre und älter ist, kann noch eine Schippe auf die Bewertung raufpacken, der Rest schaut sich dagegen ein recht langes digitales Spektakel an, welches nicht so recht weiß, welcher Epoche es eigentlich angehören will und welche Zuschauer man ansprechen möchte.

Ready Player One Kritik

2040+ ist die Welt, wie wir sie kennen, kein besonders lebenswerter Ort mehr. Kein Wunder, dass sich ein Großteil der Menschheit in der digitalen OASIS austobt, einem Ort, in dem jeder alles sein kann. Die perfekte virtuelle Umgebung, in der auch Wade Watts (Tye Sheridan) einen Großteil seiner Freizeit verbringt. Wie viele andere Spieler ist er auf der Suche - auf der Suche nach dem Easter Egg. Dieses hat OASIS-Erfinder James Halliday (Mark Rylance) vor seinem Tod versteckt. Wer drei geheime Schlüssel in der OASIS findet, findet auch jenes Easter Egg und erhält dadurch die Macht über die OASIS und Hallidays gesamtes Vermögen. Doch während für Menschen wie Wade der Traum vom Easter Egg die Chance ist, den prekären Verhältnissen zu entkommen, sind auch größere Mächte dahinter her. So strebt der IOI-Konzern, angeführt von seinem Chef Nolan Sorrento (Ben Mendelsohn) nach Hallidays Vermächtnis, welches die absolute Kontrolle bedeuten würde...

Trailer zu Ready Player One

Als Ernest Cline "Ready Player One" 2010 veröffentlichte, mauserte sich der Roman schnell zu einer Sensation. Der Lobgesang auf die 80er Jahre traf bei der angepeilten Leserschaft einen Nerv und kaum hatte Cline den Roman fertig, wurde dieser auch schon von Hollywood auserkoren, verfilmt zu werden. Was sonst lange dauert, ging hier ganz schnell und mit Steven Spielberg stand sogar jemand hinter dem Projekt, der wie geschaffen für diese Art Geschichten schien. Ein Mann, der wie kaum ein anderer die Popkultur der 80er prägte, soll nun ein Buch verfilmen, welches genau dieses Lebensgefühl vermittelt! Was zu gut klang, um wahr zu sein, ist es vielleicht auch, denn am Ende lässt Ready Player One die Zuschauer mit gemischten Gefühlen zurück, jedenfalls jene, die das Buch kennen.

Es gibt drei grobe Arten von Buchverfilmungen. Die eine Sorte klebt so dicht am Original, so als hätte man Seite für Seite jedes Wort einzeln verfilmt (Harry Potter und der Stein der Weisen), die zweite Art ist sich des neuen Mediums bewusst und nimmt Änderungen aus dramaturgischen Gründen in Kauf (Der Herr der Ringe - Die Gefährten) und dann gibt es die Sorte Literaturverfilmung, die bis auf den Titel fast gar nichts mehr mit dem Buch zu tun hat (World War Z). Grundsätzlich ist keine der Herangehensweisen verkehrt und jede Kategorie hat großartige Filme basierend auf Büchern hervorgebracht. Die hochgelobte Bourne-Reihe hat beispielsweise nahezu gar nichts mit den Büchern zu tun und auch das von Fans geliebte Starship Troopers hat wenig mit dem großartigen Roman gemein. Es kommt somit immer auf das Ergebnis an und Ready Player One ist wohl eine Buchverfilmung, die irgendwo zwischen Kategorie 2 und 3 pendelt.

Konkret bedeutet dies, die Grundidee, die Protagonisten und der grobe Handlungsverlauf sind mit dem Roman identisch, die Geschichte aber, viele Schauplätze und einige Wendungen wurden hingegen komplett umgeschrieben. Die wohl gravierendste Änderung betrifft den Fokus, der im Roman ganz klar auf die Popkultur der 80er ausgerichtet ist, vor allem im Hinblick auf Film, TV und Videospiele. Zwar wird weiter mit diesem Aspekt geworben, aber dieser ist nicht mehr zentral. Wer sich auf ein Revival der 80er freut, wird bitter enttäuscht sein, denn diese kommen vor, jedoch richten sich die Anspielungen völlig wahllos auf ein Konglomerat zwischen 1975-2000. Wie wenig den Machern der USP des Buches bedeutete, zeigt sich spätestens dann, wenn Szenen aus Nur Samstag Nacht oder Der Gigant aus dem All mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als tatsächlichen 80s-Momenten.

Darunter leiden auch die Aufgaben, die Wade und seine Freunde bestehen müssen. Alle wurden durch neue Aufgaben, die filmisch besser umzusetzen sind und das Publikum nicht verschrecken, ausgetauscht. Doch warum so eine Auswahl? So spielt in einer längeren Sequenz Shining eine zentrale Rolle, die Umsetzung ist gelungen, aber wir sind wieder beim 80s-Problem. Zwar wurde der Film 1980 veröffentlicht, aber eine Dekade wird eher nicht durch ihren Beginn definiert, der immer noch viele Einflüsse der vorherigen Jahre zeigt. Trotz der Änderungen werden viele Szenen Fans erfreuen, die Anspielungen sind sogar zu zahlreich, um sie beim ersten Mal Schauen überhaupt wahrzunehmen. Gerade von wiederholten Sichtungen wird Ready Player One vermutlich profitieren, denn die ganzen versteckten Kleinigkeiten sind toll, egal aus welcher Epoche sie nun stammen.

Aber auch hier zeigt sich ein großes Problem des Films, denn an wen richtet sich Ready Player One überhaupt? So sind die unzähligen Anspielungen vor allem für die Generation 30+ gemacht und es ist ein umfassendes Wissen über die Popkultur der letzten 30-40 Jahre nötig, um einen Großteil überhaupt erfassen zu können. Gleichzeitig richtet sich der Film von seiner Inszenierung aber an das deutlich jüngere Teenie-Publikum, so unübersichtlich und hektisch wie vor allem die Actionszenen geschnitten sind. Nie ist Zeit da, die ganzen tollen Ideen zu zelebrieren, sie werden im Hintergrund vergeudet oder oft in wenigen Sekunden dauernden Szenen abgehandelt. Die Ruhe, die gerade Filme der 80er auszeichnete, Fehlanzeige.

Unter dieser Hektik leidet letztlich auch der Spannungsbogen, der sich zwar nicht wie ein halbtotes Reh dahinschleppt, aber auch nicht wie Frogger über die Straße hüpft. So gehen entscheidende Qualitäten des Romans stiften, da die Protagonisten zu früh im realen Leben aufeinandertreffen. Auch der Bezug zum Filmtitel, im Buch ersichtlich, erschließt sich dem Zuschauer nicht. Genauso die dystopische Grundstimmung, die der Roman versuchte aufzubauen, aber nicht immer durchhielt, ist im Film gar nicht zu finden und das übermächtige IOI wird zwar in einer Szene böse dargestellt, scheint aber aus einem Haufen alberner Dilettanten zu bestehen. Hierdurch fühlt sich das gesamte aufgebaute Szenario halbgar, nicht ganz zu Ende gedacht an.

Und dennoch, Ready Player One hat seine Momente, so viele gar, die ein Grinsen ins Gesicht zaubern werden, wenn man in der Lage ist, diese Momente zu erkennen. MD02GEIST wird in einer Szene gar aus seinen Shorts hüpfen, so genial ist diese. Aber es gibt auch die anderen Szenen, welche sich ziehen, bei denen die Story unnötig geändert wurde, wo die Geschichte ihre Besonderheit verliert. Ready Player One wird sich nicht in die Reihe der großen Klassiker von Steven Spielberg einreihen, denn Spielberg ist nicht mehr der Mann von einst und dies hier letztlich ein Kind seiner Zeit. In gewisser Weise stellt der Kampf um die OASIS unsere heutige Situation dar: Die OASIS als Symbol für das, was mal cool war, Filme, Serien und Spiele, an denen Leute mit Leidenschaft und Herzblut gearbeitet haben. Und IOI, die Gegenwart mit den großen Firmen, die die OASIS missbrauchen wollen, um noch mehr Einnahmen zu generieren. Deswegen sticht auch dieser Film kaum aus der Masse hervor, selbst wenn ganz viel Zauberhaftes verborgen ist.

Ready Player One Bewertung
Bewertung des Films
610

Weitere spannende Kritiken

Rebel Moon Teil 2 - Die Narbenmacherin Kritik (Redaktion)

Die Qual hat ein Ende

Poster Bild
Kritik vom 19.04.2024 von Moviejones - 5 Kommentare
Man hatte sich sicherlich viel versprochen, als Zack Snyder seinerzeit ein großes Science-Fiction-Epos für Netflix ankündigte. Ein großes Franchise sollte entstehen, bestehend aus mehreren Filmen, Comics, Videospielen. Doch dann erschien im vergangenen Dezember Rebel Moon Part ...
Kritik lesen »

The Fall Guy Kritik (Redaktion)

Wenn Sitzenbleiben zählt

Poster Bild
Kritik vom 15.04.2024 von Moviejones - 13 Kommentare
I see Dallas, Dynasty, Terrahawks, He-Man, Tom and Jerry, Dukes of Hazzard, Airwolf, Blue Thunder, Rambo, Road Runner, Daffy Duck, The A-Team, The A-Team, I see the A-Team."Hey Matthew", Karel FialkaDieser vergessene, exzellente Popsong aus dem Jahr 1987 hat nur einen kleinen Fehl...
Kritik lesen »
Mehr Kritiken
Was denkst du?
Ich stimme den Anmelderegeln beim Login zu!
34 Kommentare
1 2 3
Avatar
Duck-Anch-Amun : : Moviejones-Fan
22.03.2018 08:00 Uhr
0
Dabei seit: 15.04.13 | Posts: 11.512 | Reviews: 45 | Hüte: 774

Hmm bereits die dritte Kritik innerhalb einer Woche, wo ich mir eine "bessere" Bewertung (in Punkt- und Schreibbewertung) gewünscht hätte, es trotzdem irgendwie im Gefühl hatte. Auch wenn die gesamte Thematik mich begeistern konnte und der Film es so auf meine Top10 der meisterwartenden Filme schaffte, so ließen die Trailer mich trotzdem kalt und ich konnte noch nicht erkennen, weshalb diese hohe Erwartungen entstanden.
Schade ist es, dass der Film wohl scheinbar nur ein weiterer Blockbuster sein wird, den man in ein paar Jahren vergessen hat. Trotzdem klingt die Kritik - und da muss ich meinen Vorrednern Recht geben - als wäre man vor allem als Buchleser enttäuscht. Da ich den Roman noch nicht gelesen habe, könnte es vielleicht helfen. Ob 70er, 80er oder 90er Referenzen ist dabei eigentlich egal, denn ohne Romankenntnisse wüsste man sowieso nicht wo die Reise hingeht, das Gleiche mit den veränderten Handlungssträngen.
Anders als z.B Tomb Raider wird der Film trotzdem im Kino geschaut, die Kritik ist so gesehen ja auch positiv, trotzdem hätte man sich nach der Vorfreude einiger User hier einfach mehr erwarten können.

Avatar
Bratwurstbraeter : : Moviejones-Fan
22.03.2018 01:30 Uhr
0
Dabei seit: 05.08.12 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 1

@Moviejones
Ach so.
Klingt ganz vernünftig ... wäre ja auch irgendwie sinnlos, wenn alle ihre Reviews voneinander abschreiben würden.

Avatar
Moviejones : : Das Original
22.03.2018 01:06 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181

@Bratwurstbraeter Dies halten wir durchaus für möglich, auch wenn es in der Vergangenheit schon mehrere "Auffälligkeiten" gab. Uns reingelegt hat er aber sicher nicht, da wir nicht mit ihm gesprochen haben. Wir haben es nur unfreiwillig mitbekommen, da wir ganz bewusst nicht in Kontakt zu RH stehen.

Wir bleiben auch weiterhin bei unserer Leitlinie, dass ihr keine Kritik als absolute Wahrheit hinnehmen sollt. Weder von RH, FS, MP oder uns. Wir wollen weder polarisieren noch mit dem Strom schwimmen, sondern euch Eckpunkte mit auf den Weg geben, damit ihr euch eine Meinung bilden könnt. Im Idealfall stimmt ihr uns zu, aber auch wir irren uns mal. Uns ist wichtig, dass die von uns genannten Punkte  plausibel begründet sind, denn nur dann habt ihr die Chance zu entscheiden, ob die positiven und negativen Aspekte für euch relevant sind. Das ist unsere Leitlinie und vielleicht gehen wir im Podcast diese Woche noch auf ein paar Dinge zum Film ein.

Avatar
Bratwurstbraeter : : Moviejones-Fan
22.03.2018 00:32 Uhr
0
Dabei seit: 05.08.12 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 1

@Moviejones
Im Video war seine Meinung sehr positiv. Da hat er euch wohl reingelegt ^^

Avatar
Moviejones : : Das Original
22.03.2018 00:14 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181

@Bratwurstbraeter

Komisch, als sich RH mit einer Kollegin in meiner Nähe über den Film unterhielt, war sein Wortlaut mehr ein "Ich bin absolut enttäuscht". Kann natürlich sarkastisch gemeint gewesen sein oder er wollte jemanden auf die falsche Fährte locken... Seltsam ist diese gegenteilige Aussage aber durchaus.

Ready Player One ist es kein schlechter Film, auch wenn einige  versuchen dies in die Kritik reinzuinterpretieren. Vor allem wenn man die ganzen Anspielungen versteht, ist es ohne Probleme eine 7/10, die Tendenz geht auf jeden Fall dorthin, aber durch die angesprochene Zielgruppenproblematik war diese Bewertung einfach nicht drin.

Avatar
Bratwurstbraeter : : Moviejones-Fan
21.03.2018 23:29 Uhr
0
Dabei seit: 05.08.12 | Posts: 85 | Reviews: 0 | Hüte: 1

Hört sich wirklich etwas nach enttäuschten Romanleser an. Ich habe mir heute u.a. die Kritiken von von Robert Hoffmann und die Filmfabrik angesehen und zumindest RH hat den Roman nicht gelesen und er beschreibt den Film als fantastisch. Mag sicherlich jeder etwas anders sehen, aber ich freue mich weiterhin riesig auf den Ready Player One

Avatar
Legolas : : Moviejones-Fan
21.03.2018 22:42 Uhr
0
Dabei seit: 08.10.17 | Posts: 342 | Reviews: 1 | Hüte: 34

"Der Film weiß nicht, an welche Generation er eigentlich gerichtet ist", "Buchkenner werden aufgrund der zahlreichen, radikalen Abänderungen enttäuscht werden" und "Der Film sticht insgesamt kaum aus der aktuellen Flut an High Budget Blockbustern heraus"...

Ich fürchte finanziell gesehen sind diese Kritikpunkte das Todesurteil für diesen Film:-(

Dem Film fehlt somit jeglicher Eventcharakter, der den Streifen zu etwas besonderem gemacht hätten, wodurch schon mal zahlreiche, vor allem jüngere Kinogänger fehlen werden, da die Konkurrenz momentan einfach zu groß ist. Durch die eher moderne, also hektische Inszenierung dürfte auch noch ein Teil der älteren Zuschauer wegfallen, dann bleiben noch die Buchkenner und -liebhaber als Zuschauerbasis übrig... und die dürfte aufgrund der extremen Änderungen enttäuscht werden, weswegen deren wahrscheinlich negative Mundpropaganda auch noch schlecht auf den Zeitraum nach dem Startwochenende wirken dürfte... da bleibt die Frage, woher das benötigte Geld kommen soll, um das (wahrscheinlich) sehr hohe Budget einzuspielen.

Das die Marke Spielberg unter jüngeren Kinogängern deutlich weniger Anziehung hat und der Film nicht auf die ganz großen Schauspielernamen zurückgreifen kann, ist sicherlich auch nicht hilfreich...

Ich selbst habe das Buch noch nicht gelesen, außerdem sieht der Großteil der Kritiken zum Glück deutlich positiver aus, darum werde ich dem Film auf jeden Fall eine Chance im Kino geben:-)

Sehr schön übrigens, dass moviejones immer wieder vom allgemeinen Tenor abweicht und wirklich zu der eigenen Meinung steht, auch wenn mir eure Bewertung natürlich trotzdem nicht wirklich gefällt^^

Avatar
Moviejones : : Das Original
21.03.2018 21:57 Uhr
0
Dabei seit: 15.10.08 | Posts: 2.358 | Reviews: 1.219 | Hüte: 181

Hallo Winter,

hier mal im passenden Thread zu deiner Frage: Bisher hat nur einer (Torsten) den Film bei uns sehen können. Wenn du uns noch zwei Wochen gibst, dann wird vielleicht eine von uns Mädels etwas zum Film sagen können. Dann haben wir den bestimmt auch gesehen, und nicht alle sind Buchkenner.

Viele Grüße,

Claudia

MJ-Pat
Avatar
CINEAST : : ReReleaser
21.03.2018 21:44 Uhr | Editiert am 21.03.2018 - 21:47 Uhr
0
Dabei seit: 17.11.09 | Posts: 2.098 | Reviews: 7 | Hüte: 121

Nachdem die Trailer in meinen Augen schon absolut unbedeutend und unspektakulär waren, sowie einen (in diesem Budgetsegment) größtenteils katastrophal schlecht animierten Film erwarten ließen (sowie die bereits erwähnten undurchschaubaren Actionszenen), raubt mir diese Kritik nun auch die "Hoffnung" auf die letzten wenigen Punkte, die diesem Film eine Daseinsberechtigung geben könnten. Leider (wahrscheinlich) mal wieder ein verschenkter Blockbuster bzw. verschenktes Budget, dass für bessere Filme hätte herhalten können. "Alita" sehe ich in einer ähnlichen Position...

- CINEAST -

MJ-Pat
Avatar
luhp92 : : BOTman Begins
21.03.2018 21:29 Uhr | Editiert am 21.03.2018 - 21:38 Uhr
0
Dabei seit: 16.11.11 | Posts: 17.396 | Reviews: 180 | Hüte: 635

@Tim
Nun, ob Filme zeitlos sind, entscheidet letztendlich die Zeit, aber da wirst du wohl Recht haben, weil im Jahr 2018 kaum noch jemand über "Gefährten" redet und die "Tim und Struppi"-Reihe im Sand verlaufen ist. In den 70ern bis 90ern waren die Zeiten aber auch noch andere, da hatten Spielberg-Filme automatisch ein Alleinstellungsmerkmal. Heutzutage kann das "jeder".

Was die Magie der jüngeren Spielberg-Filme betrifft, das ist im Vergleich zum Zeitlosen eine ganz andere Frage. "BFG" ist für mich magisch-abenteuerliches Spielberg-Kino pur, dass ich den Film dennoch nur okay finde, hat andere Gründe. Für "Tim und Struppi" gilt das gleiche, das ist im Prinzip "Indiana Jones" für Kinder und genau darum ging es mir in der Antwort auf theMagicians Behauptung. Er meint, Spielberg hätte ein inneres Kind und den Bezug zu Kindern verloren, dabei hat er aber mit den beiden oben genannten Filmen im Bezug auf Magie und Abenteuer großartiges Kinderkino geschaffen. "Tim und Struppi" war mir sogar zu sehr auf die Kinder ausgerichtet.

Dass sich Spielberg mit "Gefährten" an ein jüngeres Publikum wendet, ist nicht erzwungen, denn er hat hier schließlich einen Jugendroman verfilmt. Für mich handelt es sich hier um einen großartigen Anti-Kriegs-Film, "The Thin Red Line" für Kinder bzw. Jugendliche und diesbezüglich gelungener als "Saving Private Ryan", der von Spielbergs naiv-idealistischer Sichtweise enorm profitiert. Mehr dazu in meinem Review.

Ein weiteres Beispiel dafür, dass Spielberg Magie und Abenteuer immer noch auf die Leinwand zaubern kann: "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels".

"Dit is einfach kleinlich, weeste? Kleinjeld macht kleinlich, Alter. Dieset Rechnen und Feilschen und Anjebote lesen, Flaschenpfand, weeste? Dit schlägt dir einfach auf de Seele."

Avatar
TiiN : : Goldkerlchen 2019
21.03.2018 21:18 Uhr
0
Dabei seit: 01.12.13 | Posts: 9.041 | Reviews: 173 | Hüte: 607

Danke @Strubi, genau so habe ich es auch aufgenommen .. und genau so sehe ich die Wichtung ebenfalls .. nen Hut für dich. smile


Avatar
ChrisGenieNolan : : DetectiveComics
21.03.2018 21:12 Uhr
0
Dabei seit: 19.08.12 | Posts: 17.143 | Reviews: 19 | Hüte: 398

Ochh... das hört sich und ließ sich ernüchternd an. Muss wohl nicht meine ATMOS Anzug auspacken laughing MrBond v Sully *fg* . Spielberg hätte wie Lucas machen können. Abgang mit Stil.. ich befürchten, mit Indy5 wird genau so scharf und ungenießbar, wie indischen essen smile

Avatar
WiNgZzz : : Moviejones-Fan
21.03.2018 20:48 Uhr | Editiert am 21.03.2018 - 20:50 Uhr
0
Dabei seit: 14.01.11 | Posts: 2.363 | Reviews: 0 | Hüte: 83

Nach den Trailern (eigentlich auch schon nach den ersten (inoffiziellen?) Set-Bildern oder allein auch schon der Bekanntgabe der Darsteller) war ersichtlich, das sich der Film teils sehr vom Buch unterscheiden dürfte.

Möglicherweise (!) wurden ja schon einige Dinge geändert, weil man nicht die Rechte ergattern konnte, ebenso möglich das man dem fast reinen 80s-Potpourri des Buches einfach zu wenig zu erwartenden Erfolg attestierte.

Da mir die Trailer trotzdem gefallen haben, ist der Kinobesuch aber weiter fest eingeplant.

Hier gibt es nichts zu sehen!

MJ-Pat
Avatar
Strubi : : Hexenmeister
21.03.2018 20:00 Uhr
1
Dabei seit: 30.08.10 | Posts: 3.249 | Reviews: 2 | Hüte: 50

Ich bin da bei Tiin. Soll keine Kritik an der Kritik sein, aber es liest sich schon stark wie von nem enttäuschten Romanliebhaber, auch wenn es vllt gar nicht so ist. Für meinen Geschmack hängt ihr euch auch zu sehr an der 80er-Thematik auf. Als Buchkenner vllt ein Kritikpunkt, aber mich stört es nicht, wenn da auch die 90er Thema sind.

Kritischer sehe ich da auch eher, dass die Inszenierung scheinbar auf "modern" getrimmt ist. Da hätte ich mir eher eine klassische Inszenierung, wie eben in den 80er und 90ern, gewünscht.

Naja, mal schauen wie mir der Film letztendlich gefällt. Obwohl ich das Buch nicht kenne, ist das eigentlich ein Film, auf den ich mich in nächster Zeit mit am meisten freue.

Avatar
Tim : : King of Pandora
21.03.2018 19:39 Uhr
0
Dabei seit: 06.10.08 | Posts: 3.037 | Reviews: 192 | Hüte: 85

@luhp92
Ich kann gut verstehen was @theMagician meint. Die Magie von früher hat Spielberg nicht mehr, seine Filme sind immer gut aber eben nicht mehr zeitlos wie früher und die Filme die du nennst sind gute Beispiele dafür. Alles Werke die man sich anschauen kann, die auch ihre Fans haben, aber denen die gewisse Magie fehlt, weil da das gewisse Etwas fehlt. Die sind nach einem bestimmten Muster und zu viel Künstlichkeit runtergedreht. Gefährten ist da für mich die größte Enttäuschung gewesen, dieser zwanghafte Versuch diese traurige Geschichte an Kinder zu verkaufen, funktionierte bei mir gar nicht. Das wirkte total aufgesetzt.

1 2 3
Forum Neues Thema
AnzeigeY